Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

Einleitung. XV ursprünglich kein Raum gelassen war; sie wird ferner nicht selten nach oder unter die Eintragung gesetzt, vor welche sie gehört,' oder es wird dieselbe geradezu mit Verweisungszeichen am Rande nachgetragen.^ Anders die gleichfalls rubrizierten Überschriften. Diese wurden ent weder gleich von vornherein eingesetzt oder doch stets ein genügend großer freier Raum in richtiger Abschätzung zunächst belassen, da bei ihnen, obwohl hier diese Möglichkeit weit näher lag, ein unausgefüllter freier Raum nicht merklich wird und der Schreiber auch stets mit dem Räume auslangte. Augenscheinlich waren diese Überschriften eben bereits in der Vorlage enthalten, der Abschreiber hat sie offenbar dieser fortlaufend entnehmen und auf diese Weise auch die Fehler vermeiden können, welche er dort bei Ansetzung der (in der Vorlage nicht vorhandenen)® Auszeich nungen einzelner Namen häufig beging.^ Das weist aber entschieden auf eine Vorlage in Buchform, da einem so wenig sachkundigen Abschreiber bei der Kopiatur von einzelnen Blättern oder Rotelen, selbst wenn diese solche Überschriften bereits enthielten, gewiß manch' merklicher Verstoß passiert wäre. Nur eine Beobachtung scheint auf den ersten Blick dagegen zu sprechen. An einer Stelle ist tatsächlich eine Zerreißung eines zusammen gehörigen Abschnittes zu konstatieren, derart, daß ein Teil davon an irriger Stelle eingereiht erscheint.® Schon Erben® und vor ihm StrnadÜ sind durch den Vergleich mit der zweiten dafür zu Gebote stehenden Über lieferung (Hs. H) darauf aufmerksam geworden, da dort der richtige Zu sammenhang gewahrt erscheint. Sie beide haben den Grund davon noch nicht erkannt; aber gerade mit Feststellung desselben scheint ein für die hier bekämpfte Ansicht über die mutmaßliche Vorlage von 0 günstiges Argument gewonnen zu sein. Denn hat die Namensgleichheit zweier ver schiedener Orte (Riegers) zu deren Zusammenziehung und damit zu jener Zerreißung verschiedener Abschnitte den Anlaß gegeben, wie aus dem unten wiederhergestellten ursprünglichen Text unzweifelhaft hervorgehen dürfte, so läge es nahe anzunehmen, daß dies eben dann nur leicht mög lich war, falls die Vorlage aus losen Blättern bestand, deren Reihenfolge also geändert wurde. Dieser Einwand ist jedenfalls an sich durchaus ge rechtfertigt, er dürfte tatsächlich auch erklären, weshalb es ursprünglich 'Vgl. unten S. 29 Nr.80; S. 49 Nr. 174; S. 52 Nr. 188; S. 57 Nr. 221. Vgl. S. 5 Nr. 10; S. 10 Nr. 22; S.60 Nr. 240; S. 88 Nr. 7; S.90 Nr. 14; S.99 Nr.69 u. a. m. Darauf deutet, daß dieselben oft ganz fehlen, wie auch der Vergleich mit der zweiten Hs. (H), wo dieselben sich gleichfalls nicht finden. * Vgl. über irrige Einfügung solcher Auszeichnungen die Bemerkungen bei Nr. 162 (S. 47); Nr. 180 (S. 51); Nr. 189 (S. 52); Nr. 208 (S. 55). ® Vgl.im Text unten S. 35 Nr. 112. " A. a. O.S. 108. 'A. a. O.Nr. 285.

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