Die alte Eisenstadt Steyr

BAD HALL / Mitteleuropas stärkstes Jod-Brom-Sole-Bad/das beliebte Ausflugsziel Nur 18 Kilometer von Steyr entfernt liegt im Zentrum des Städtedreiecks Linz — Wels — Steyr Bad Hall, das Heilbad, das mit einer Jahresfrequenz von 14.000 Gästen und 280.000 Übernachtungen zu einem der besuchtesten Fremdenverkehrsorte Österreichs geworden ist. Es ist eine typische Schöpfung des österreidiischen Biedermeiers, das sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Badeort entwickelt hat. Das einem HabsburgerSclilöBchen gleichende Kurhaus, die neuklassizistische Trinkhalle mit einem von Clemens Holzmeister gestalteten, modernen Erwei terungsbau, die von Theophil Hansen erbaute Villa Rabl, Balzareck's Landes-Villa, usw., bieten ein Stück österreichischer Bauge- .schidite des letzten Jahrhunderts. Kunstgeschichtlidb bedeutender noch ist das in den Knrbezirk eingesclilossene Pfarrkirchen, für das schon aus der karolingisclien Kolonisationszeit eine Kirche urkundlidi bezeugt ist. Die ursprünglidi gotische Anlage der Pfarrkirche wurde in den Jahren 1744 bis 1777 zu einem Juwel des oberösterreichischen Rokokos mit ausgezeichneten, aus dem Stift Kremsmünster stammenden Barockgemälden ausgebaut. Der 15 ha Grundflädie umfassende Kurpark Bad Halls ist mit seinen präditigen Baumgruppen in SOjährigem Bestand zu einem reizvollen Stück Parklandschaft mit unendlidi vielen malerischen Motiven geworden. Ein Nachmittag bei den Klängen der ausge zeichneten Kurkapelle bietet Genuß, Ausspannung und Möglich keit zu geselligen Zusammensein. Das Schwimmbad des Ortes wurde wesentlich vergrößert und zu einem Anziehungspunkt füt die ganze Umgebung modern ausgestattet. Zwei Tennisplätze und Sportplätze bieten Gelegenheit zu sportlicher Betätigung. Theater, Tonkino, Konzerte und Tanzveranstaltungen, aber auch die zahlreidien Cafes, Konditoreien, Büchereien und die behaglichen Lese säle im Kurhaus schaffen die typische, freundliche Atmosphäre eines österreichischen Heilbades, das in den letzten Jahren — dank der Erschließung neuer hochwertiger Jodquellen und dem großzügigen Ausbau seiner Therapieanlagen — weit über österreiclis Grenzen hinaus von sich reden macht. Seit 1949 wurden neue Spezialbehandhmgsanlagen für Kreis laufschäden, Rheuma, allergisclien Erkrankungen und Augenleiden entwickelt, die solche Erfolge erbrachten, daß sich — darauf auf hauend — das Land Oberösterreich zur Schaffung eines moder nen Bäderforschiingsinstilutes entschloß. Dieses Zentrum wissen schaftlicher Forschungsarbeit — das Paracelsus-Institut —■ hat, geleitet von Professoren der Universitäten Wien und Graz, die theoretischen und praktischen Grundlagen einer neuzeit lichen Jodbädertherapie gelegt und die Jod-Broin-Sole Bad Halls als eines der bedeutendsten Mittel im Kampf gegen dironische Aiifbranchs- und Alterskrankheiten erkennen lassen. Als ganzheitsgerichtete Kurbehandlung, die unterstützt wird durch Ruhe, Erholung, Ausspannung, Milieu- und Klimawechsel, entfaltet die Kur Bad Halls einen vielfältigen, komplexen Wirkungsmedianismus, der heilt, vorbeugt und lindert. Dia Hauptaufgaben dieses Bades bilden die Kreislauf- und Ge fäßerkrankungen, insbesondere Arteriosklerose, hoher Blutdruck und periphere Durchblutungsstörungen, Rheuma, die chronischentzündlichen Erkrankungen der Knodien, Gelenke und Drüsen sowie die Frauenleiden. Yielleidit am augenfälligsten sind die Heilerfolge bei chronischen Augenerkrankungen der versdiiedensten Formen und Ursachen, die dem Kurort den Ruf eines europäisdien Augenheilbades verliehen haben. 4#

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