Die alte Eisenstadt Steyr

307 Meter über dem Meeressjdegel / ein Kleinod deutscher Städtebaukunst Im Liiizer Landesniiiseum liegt eine Kupfersticliplatte des Goldsdimiedes Wolfgang Hauser, ein Vogelsdiaubild Steyrs aus dem Jahre 1584. Das ist das älteste Bild der alten Eiseiistadt am Zu sammenfluß der Enns und Steyr, das wir besitzen. Es zeigt uns eine gotisdie Stadt mit starker Wehrbefestigung. Die geschichtliche Uberlieferung, die reidilich fließt, hilft uns die Anlage der Stadt vor diesem Jahr 1584 mühelos rekon struieren. Mit dem wachsenden Reichtum der Eisenstadt wurden ihre Holzbauten durch steinerne ersetzt. Die Stadtpfarrkirdie erhielt durch Hans Pnxbaum, dem Erbauer des Wiener Stephans domes, eine neue prächtige Form, die sie zu einem der bedeu tendsten Münster in Österreich erhebt. Ihre Lage am Berg, hoch über dem Stadtplatz, gibt ihr einen weiteren Vorzug. Aber auch das Bürgerspital, in seinen Grundfesten der romanischen Bau periode zugehörig, am linken Ufer der Steyr nahe ihrer Mün dung in die Enns gelegen, ist ein hervorragendes Bauwerk der Spätgotik, die in Steyr ja auch in profanen Bauten ihre stillen, aber fortdauernden Triumphe feiert. Zwei Beispiele seien ange führt: das sogenannte Bummerlhaus am Stadtplatz, das einstige Guetbrodtsclie Patrizierhaus, das die Jahreszahl 1497 trägt, die vermutlich mit seinem Bau zusanimenhängt, und der unvergleicliliche Stippl- (heute Dunkl-) Hof in der Kirchengasse mit seinen Kerbschnittsäulen. Während die Renaissance wie fast allgemein in Österreich auch hier nur wenige, allerdings erlesene Bauten hinterlassen hat (Innerbergerstadel am Grünmarkt, Sdiloß Engelhof in der Haratzmüllerstraße, Schnallentor), schwelgt der Barock in seineu über die Anhängliclikeit an das Irdisclie hinausstrebenden, die Schönluiit des gesamten Alls besingenden Formen. Die Dominikanerkircbe am Stadtplatz und die Michaeierkirche in der Nachbarschaft des Bürgerspitals, was eine reizvolle Belebung des Stadtbildes bedeu tet, das Lamberg'äche Scidoß oberhalb Zwischenbrücken, die älro ste Stätte Steyrs, dann einige Häuser am Stadtplatz, darunter das Meditz-Haus mit seinem herrlichen Renaissancehof, sind die hervorstechendsten Bauten dieses Stils. Daß aber ein Rokokobau, nämlich das Rathaus, zu den schönsten Baudenkmälern nicht nur Steyrs, sondern ganz Österreichs gehört, soll uns erneut beweisen, wie sehr es auch in der Baukunst nicht nur auf die Zahl ankommt. Wenn in Steyr denuodi der gotische Charakter vorherrsdieiid geblieben ist, so nicht zuletzt durch die geschichtliche Ent wicklung der Stadt. In der Zeit der Gotik war die alte Eisen stadt Oberösterreichs wohl am mächtigsten und vor allem inner lich erstarkt. Damals bauten die Bürger Steyrs aus einem gläu bigen Gefühl für alles Schöne ihre Häuser, Kirchen und Stadt tore, und noch heute spridit uns daraus jener Wille an, der so gar der Kaiserstadt Wien so oft getrolz hat. Dieseinnere Spann kraft hat Steyr wiedererlangt zur Zeit Josef Werndls, des genia len Sohnes der Eisenstadt, also in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Wir dürfen aber auch nidit vergessen, daß es eine weise Wahl war, die Stadt an den Zusammenfluß der Enns und Steyr zu bauen. Sie hat von dieser Stelle aus eine rege Kulturarbeit nadi allen Richtungen üben und sich ausbreiten können, ohne das alte Stadtbild zu zerstören. Heute breitet sich im Osten die Fabrik der Steyr-DaimlerPuch A. G. aus, die sogenannte Neue Fabrik die aus der österreidiischeu Waffenfabrik hervorgegangen ist. In ihrer Nähe, auf der Ennsleiten, ist nach dem Ersten Weltkrieg, als die Kraftwa generzeugimg begann, ein Wohnviertel für die Arbeiter und Angestellten des Werkes entstanden. Mit dem Bau des Kugel lagerwerkes im Zweiten Weltkrieg ist aber eine neue Stadt Münicliholz mit Häusern, die modernsten Komfort besitzen, und weitläufigen Grünanlagen errichtet worden, die man ein NeviSteyr nennen könnte. Sie liegt auf dem Hochplateau über der Enns, die hier sclion gestaut ist für das Kraftwerk Staning. Im übrigen ist Steyr auch der Sitz der Generaldirektion der Ennskraftwerke A. G. In der unmittelbaren Umgebung dieses Gebäu des haben sich, sozusagen vor den Toren der Stadt, verschiedene Industrien angesiedelt, so 1945 die Gesellscliaft für Fertigungstedinik und Maschinenbau, die Präzisionsmaschinen erzeugt. Im allen Reithofferwerk wiederum, an der Straße nadi Garsten, ist die Österreichische Musikinstrumenteilfabrik Musica eingezogen. Es ist überhaupt eine Eigentümlichkeit von Steyr, daß ihre alten Fabrikobjekte stets wieder einer industriellen Verwendung zuge führt werden, wie es dem Arbeitskreis der Stadt allerdings ent spricht. Audi schledite wirtschaftliche Zeiten haben daran nicht viel geändert. Daneben bestehen die alten Fabriken, wie etwa die Hack-Messerwerke, inmitten der ehemaligen Werndl'sdien Fabrikssiedlung am Wehrgraben, die heute noch zum Teil der Steyr-Daiinler-Puch A. G. dient. So findet der Fremde, der Steyr besucht, eine Stadt vor,- die alte und neue Siedlung in einmaliger Weise in sich einsclilieTJfT*^ ohne ihren Gesamteindruck zu schmälern, der nach wie vor von ihren historisdien Raulen ausgeht, den kirdiHchen und profanen aus der Gotik imd dem Barode. Sie machen Steyr audi zu einem Kleinod deutscher Städtebaukunst. Daß die Stadt an der Gegen wart und ihrer Technisierung lebhaften Anteil nimmt, ja mithilft, die Technik zu fördern, mag uns ihren starken Lebenswillen be zeugen. Sie folgt da dem Vorbild ihrer alten Gesdilechter, die stets ihre Kraft eingesetzt und sich gegen alle Widerstände be hauptet haben. Dadurdi zählt Steyr heute audi zu den Orten Österreichs, die für den Wiederaufbau des Staates nadi dem Zweiten Weltkrieg Ersprießlidies geleistet haben.

I., 'TPIF. ÄMTER UND BEHÖRDEN Bezirkshauptmaniisdiaft, Pfarrgasse 1, Telephon 2361 Magistrat der Stadt Steyr, Stadtplatz 27, Telephon 2381 Haupthahnhof, Hessenplatz, Telephon 33 21 Kreisgericht, Stadtplatz 13, Telephon 33 72 Bundespolizei, Sdtloß Lamherg, Telephon 2391 Post- und Telegraphenamt, Grünmarkt 1, Telephon 2939 \ERGNÜGUNGSSTÄTTEN Stadttheater, Berggasse 10, Telephon 3000 Stadtkino, Jägergasse 1, Telephon 3066 Volkskino, Volksstraße 5, Telephon 3264 Colosseum-Kino, Mittere Gasse 19, Telephon 2461 Münichholz-Kino, Punzerstraße 60, Telephon 3600 Kino Biograph, Grünmarkt 17, Telephon 31 15 SEHENSWORDIQKEITEN Stadtpfarrkirche, erbaut 1443 bis 1522 nach Planen von Haus Puchsbaum, der auch erster Baumeister war. Bürgerspital. Nach dem Stadtbrand im Jahre 1302 von Elisabeth, der Gemahlin Herzog Albrechts I., erbaut, mit bemer kenswerter Eingangshalle. Michaels-Kirche. Barockkirche nadi dem Typus St. Midiael in Mündien, 1631 als Jesuitenkirdie begonnen, 1677 fertig gestellt, seit 1785 Vorstadtpfarrkirclie. Das anschließende ehe malige Klostergebäude dient heute dem Bundesrealgyranasium zur Unterkunft. Schloß Lamherg. An Stelle der Styrapurcli, dem nacliweisbar ältesten Gebäude Steyrs, nadi dem großen Brande der Stadt 1727 nach Plänen des Passauer Ardiitekten Domenico d' Augeli durdx den Linzer Baumeister J.M. Prunner erbaut. Beach tung verdienen die ehemalige Schloßkapelle, das offene Rondell gegenüber dem Schloßpark und der dreieckige Hof, der in letzter Zeit wiederum Schauplatz für ein heimatliches Festspiel war. Rathaus. Eines der sdiönsten Bauwerke des österreidiisdien Rokoko, erbaut nach den Plänen von Johann Gotthard Hayberger in den Jahren 1765 bis 1771. I RATHAUS MIT LEOPOLDIBRUNNEN Foto: J. Drausinger. Steyr Innerbergerstadel. Der Getreidespeicher der Innerberger Eisengewerksdiaft, ein präditiger Renaissancebau mit Maltersdinittverzierungen. Er beherbergt heute das Städtische Hei mathaus (Museum) und das berühmte Marionettentheater „Das Steyrer Kripperl". Der reizvolle kleine Platz, an dem sich dieses wuchtige Gebäude erhebt, wird vom Neutor begrenzt, das als Wassersdiutz nach dem Hochwasser des Jahres 1572 durch Hans Gasteiger, einen weit über die Grenzen seiner Heimat Tirol hin aus bekannten Wasserbaumeister, errichtet wurde. und als Sitz der Innerberger Eisengewerkschaft historische Bedeutung. Schloß Engelhof. Dieses SchlÖßclien in der Haratzmüllerstraße kann als schönster Renaissancebau der Stadt angesehen werden. Bummerlhaus. Spätgotisdies Wohnhaus, vermutlich von dem Eisenverleger Guietbrodt 1497 erbaut. Er nimmt in der Reihe alter deutscher Bürgerbauten einen vorderen Platz ein. Beson ders interessant ist der Hof des Hauses mit seinen Säulenfluren. Das Bummerlhaus hat als erstes protestantisches Bethaus Steyrs Denkmäler. Werndl-Denkmal auf der Promenade und Bruckner-Denkmal am Bruckner-Platzb,eide von der Hand Vik tor Tilgners, der audi das Grabmal Werndls im Friedhof auf dem Tabor geschaffen hat. Friedhof. Auf der Anhöhe des Tabors gelegen, ist der Friedhof von Steyr mit seinen Arkaden, seinen Renaissanceturm, er heißt audi Pastorenturm, seinen alten Grabkreuzen eine wahr haft würdige Stätte der Toten und, kulturgeschichtlich gesehen, einer der bedeutendsten Gottesäcker Österreichs.

ROTER BRUNNEN IN DER QLEINKER QASSE Foto: Maiia Hohinger, Steyr BLICK IN DIE ENQE QASSE IN STEYR Foto: Otto Swoboda, Wien

ZWISCHENBRÜCKEN / BLICK QEQE'N ÖRTL UND TABOR Foto: J. Drausing€T, Sicyr mm ■ m ROMANISCHE VORHALLE IM BÜRQER- ^PITAL IN STEYR Foto: W.Albrcdit, Stcyr

Die Stadtpfarrkirdie von Steyr Sie liegt erhöht, ein prächtiges Münster im gotisdben Stil, eine der schönsten Kirchen im Lande. Ihr Bau wurde 1443 begonnen, damals, als überall in der alten Eisenstadt am Zusammenfluß der Elms und Steyr Steinbauten aufgeführt worden sind. Sie geben nodx heute dem Stadtplatz sein einmaliges Bild. Erster Baumei ster war Hans Puxbaum, einer der Brudermeister der Wiener St.-Stephans-Bauhütte. Von ihm stammt wohl auch der Plan; dodi ist es niclit gewiß, ob unter den Nachfolgern des genialen Meisters, sie hießen Martin Kronschadier, Wolfgang Tenk und Hans Sdiweddiorer, audi Schwedihauer, danach gebaut wurde. Knapp nach Vollendung, im Jahre 1522, brannte die Kirdie bei der großen Stadtfeuersbrunst ab; nur eine Ruine blieb von ihr. Während der ganzen Protestantenzeit, annähernd bis 1600, diente sie den Lutheranern als Gotteshaus. 1554 wurde das reidigegliederte Nordportal, eine besondere Zierde der Kirdie, eingebaut. Aber erst 1628, unter Abt Anton II. von Garsten — den Äbten von Garsten unterstanden bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1787 die Gotteshäuser von Steyr —, begann der Ausbau. Er war in verhältnismäßig kurzer Zeit, bis gegen Ende 1630, voll endet. Die Innenausstattung wurde, der Mode der Zeit entspre chend, im Barockstil verfertigt. Leider hat diese Einrichtung dann einer neugotischen weichen müssen. Als im Februar 1853 die Wiener die Votivkirche zu erbauen anfingen, zum Dank für das mißglückte Attentat auf Kaiser Franz Josef, wollten auch die Steyrer, die, wie es in der Überlieferung heißt, am Hof zu Wien sdilecht angeschrieben waren, nicht zurückstehen und wechselten den barodcen Hochaltar gegen den jetzigen neugotischen aus, und m dieser Veränderung folgte auch die übrige Inneneinrichtung der Kirche. 1757 war nach einem abermaligen Brande anstatt des gotischen ein Turm im Renaissancestil mit Kegeldach errichtet und später dann um fünf Klafter erhöht worden. Diesen Aufbau besorgte Gotthard Hayberger, der Erbauer des wunderbaren Steyrer Rathauses, nacli eigenem Plan. Der neue Turm hatte drei Altanen und einen Barockhelm, wie ihn uns audi noch die ersten Photographien, die von der Stadt gemadit wurden, zeigen. Im Jänner 1876 zerstörte ein Brand diesen Helm, unter schwieriger Arbeit konnte das Kirchendach und damit die Kirche selbst ge rettet werden. Mit dem neuerlidien Ausbau des Turmes verband man zugleidi seine Gotisierung, die der Wiener Dombaumeister Friedridi Freiherr von Schmidt in den Jahren 1885 bis 1889, dem Sterbejahr des Steyrer „Waffenkönigs" Josef Werndl, leitete. Sein Plan, der großen gotischen Kirche nachträglich einen 80 Meter hohen Turm — er ließ zu diesem Zwecke den alten Turm bis auf 40 Meter abtragen — einzufügen, kann als gelungen be zeichnet werden. Es ist schade, daß sich von der gotischen Plastik der wuchti gen, mit drei langen Sdiiffen versehenen Hallenkirche wenig erhalten hat, so ein SakramenthUuschen und ein paar Heiligenfi guren, ferner ein holzgesdinitzter Knizifixus aus dem 14. Jahr hundert in der Sakristei. Bedeutsam ist auch ein Taufbedcen aus dem 16. Jahrhundert mit trichterförmigem Deckel und der Stein guß einer schönen Vesperbildgruppe auf dem nördlichen Chor altar aus dem 15. Jahrhundert. Außen wirkt insbesondere der Durchgang mit den beiden Toren, der den Orgeldior trägt, impo sant. Hier hat nach dem Ersten Weltkrieg das von Architekten Franz Koppelhuber, einem Sohn der Stadt, entworfene Krieger denkmal seinen Platz gefunden. Rund um die Pfarrkirche lag einst der Friedhof von Steyr. Viel Grabplatten mit Reliefen, erlesene Werke dieser vor allem in der Zeit der Gotik in hoher Blüte stehenden Kunst, sind noch heute, in die Mauern des Gotteshauses eingelassen, zu sehen. Als eine Stadtpfarrkirche en miniature ist die dem großen Münster gegen überliegende St.-Margarethen-Kapelle anzusehen, an die sich der reizvolle Stadtpfarrhof, zwisdien 1630 und 1687 erbaut, schließt. Sie dürfte älter sein als die Kirche, deren frühere Form, eine romanische, wir nicht, kennen, da kein Bild von ihr noch sonst ein Hinweis auf sie an uns gekommen ist. Auf der Orgel der Steyrer Stadtpfarrkirche spielte häufig Anton Bruckner, der Meister von Ansfelden, und unter ihr wollte er auch begraben sein, wenn er in St. Florian nicht jene letzte Ruhestätte finden sollte, die er in seinem Testament bezeicJmet hatte. Daß die Zinnpfeifen dieser Orgel, die ebenso ein Bruck nerdenkmal sind wie jenes erzene von Tilgner auf dem Platz um die Kirche, dem Brucknerplatz, im Ersten Weltkrieg nicht einge schmolzen wurden, ist ein Verdienst des 1921 verstorbenen Mu sikdirektors Franz X. Bayer, des Lieblings Bruckners, wie ihn der Musikforscher Ernst Decsey einmal genannt hat. PORTAL DER STADTPFARRKIRCHE ZU STEYR Foto:W.Albrecht,Steyr

BAD HALL / Mitteleuropas stärkstes Jod-Brom-Sole-Bad/das beliebte Ausflugsziel Nur 18 Kilometer von Steyr entfernt liegt im Zentrum des Städtedreiecks Linz — Wels — Steyr Bad Hall, das Heilbad, das mit einer Jahresfrequenz von 14.000 Gästen und 280.000 Übernachtungen zu einem der besuchtesten Fremdenverkehrsorte Österreichs geworden ist. Es ist eine typische Schöpfung des österreidiischen Biedermeiers, das sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Badeort entwickelt hat. Das einem HabsburgerSclilöBchen gleichende Kurhaus, die neuklassizistische Trinkhalle mit einem von Clemens Holzmeister gestalteten, modernen Erwei terungsbau, die von Theophil Hansen erbaute Villa Rabl, Balzareck's Landes-Villa, usw., bieten ein Stück österreichischer Bauge- .schidite des letzten Jahrhunderts. Kunstgeschichtlidb bedeutender noch ist das in den Knrbezirk eingesclilossene Pfarrkirchen, für das schon aus der karolingisclien Kolonisationszeit eine Kirche urkundlidi bezeugt ist. Die ursprünglidi gotische Anlage der Pfarrkirche wurde in den Jahren 1744 bis 1777 zu einem Juwel des oberösterreichischen Rokokos mit ausgezeichneten, aus dem Stift Kremsmünster stammenden Barockgemälden ausgebaut. Der 15 ha Grundflädie umfassende Kurpark Bad Halls ist mit seinen präditigen Baumgruppen in SOjährigem Bestand zu einem reizvollen Stück Parklandschaft mit unendlidi vielen malerischen Motiven geworden. Ein Nachmittag bei den Klängen der ausge zeichneten Kurkapelle bietet Genuß, Ausspannung und Möglich keit zu geselligen Zusammensein. Das Schwimmbad des Ortes wurde wesentlich vergrößert und zu einem Anziehungspunkt füt die ganze Umgebung modern ausgestattet. Zwei Tennisplätze und Sportplätze bieten Gelegenheit zu sportlicher Betätigung. Theater, Tonkino, Konzerte und Tanzveranstaltungen, aber auch die zahlreidien Cafes, Konditoreien, Büchereien und die behaglichen Lese säle im Kurhaus schaffen die typische, freundliche Atmosphäre eines österreichischen Heilbades, das in den letzten Jahren — dank der Erschließung neuer hochwertiger Jodquellen und dem großzügigen Ausbau seiner Therapieanlagen — weit über österreiclis Grenzen hinaus von sich reden macht. Seit 1949 wurden neue Spezialbehandhmgsanlagen für Kreis laufschäden, Rheuma, allergisclien Erkrankungen und Augenleiden entwickelt, die solche Erfolge erbrachten, daß sich — darauf auf hauend — das Land Oberösterreich zur Schaffung eines moder nen Bäderforschiingsinstilutes entschloß. Dieses Zentrum wissen schaftlicher Forschungsarbeit — das Paracelsus-Institut —■ hat, geleitet von Professoren der Universitäten Wien und Graz, die theoretischen und praktischen Grundlagen einer neuzeit lichen Jodbädertherapie gelegt und die Jod-Broin-Sole Bad Halls als eines der bedeutendsten Mittel im Kampf gegen dironische Aiifbranchs- und Alterskrankheiten erkennen lassen. Als ganzheitsgerichtete Kurbehandlung, die unterstützt wird durch Ruhe, Erholung, Ausspannung, Milieu- und Klimawechsel, entfaltet die Kur Bad Halls einen vielfältigen, komplexen Wirkungsmedianismus, der heilt, vorbeugt und lindert. Dia Hauptaufgaben dieses Bades bilden die Kreislauf- und Ge fäßerkrankungen, insbesondere Arteriosklerose, hoher Blutdruck und periphere Durchblutungsstörungen, Rheuma, die chronischentzündlichen Erkrankungen der Knodien, Gelenke und Drüsen sowie die Frauenleiden. Yielleidit am augenfälligsten sind die Heilerfolge bei chronischen Augenerkrankungen der versdiiedensten Formen und Ursachen, die dem Kurort den Ruf eines europäisdien Augenheilbades verliehen haben. 4#

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QABLONZER SCHMUCK AUS ÖSTERREICH In der ganzen Welt ist die Gablonzer Industrie als Lieferant der sdiöneu Sdiraiickstüdce aus Metall, Glas und den versdiiedensten Kunststoffen oder audi in Verbindung miteinander, be kannt. In der nordböhmisdien Stadt Gabloiiz war früher das Zentrum dieser Sdimuckindustrie. Viele Tausende von Arbeitskräften arbeiteten in diesem Industriezweige. Die Tscbedioslowakei schätzte diese Industrie als einen der größten Devisenbringer. Als im Jahre 1945 die Sudetendeutschen ihre Heimat verlassen mußten, blieben davon auch die Gablonzer nicht verschont. Es war nur allzu verständlich, daß sich viele Gablonzer zunächst nadi Österreidi, dem sie ja bis 1918 angehört hatten, wandten. Hier hofften sie nidit nur eine neue Heimat, sondern auch eine neue Arbeitsstätte zu finden. Aber audi für sie war es hier nicht leicht. Österreichs Wirtschaft lag vollkommen darnieder und hatte eine schwere Krise zu überwinden. Unterkunft und Werkstätten gab es nicht. Trotz dieser schwierigen Lage ermöglidite der Landeshauptmann von Oberösterreich den ersten Gabionzern die Niederlassung. Bald folgten weitere Fadikräfte nach und es gelang allmählich, diese zunädist in Losensteinleiten und Kremsmünster zu sammeln. Da Werkstätten nodi erriditet und Maschinen und Werkzeuge erst beschafft werden mußten, dauerte es geraume Zeit, ehe es iiiöglidi wurde, exportfähige Ware herzustellen. Nachdem jedoch das Ausfuhrgeschäft wieder aufgenommen wurde, entwickelte sidi England mit den Dominien zum Hauptabsatzland, wie bereits vor dem Kriege. Auch die Schweiz, Frankreidi und Italien, zählten zu den Abnehmern. Im Jahre 1950 wurde für rund S 50,000.000—, im Jahre 1951 für rund S 70,000.000.—• exportiert. Als England im Jahre 1951 l^neut die Einfuhrkontrolle für Schmuckwaren einführte, mußten Exportmöglidikeiten in anderen Ländern gesudit werden, da sonst ^e Kapazität der Gablonzer Industrie in österreidi nicht hätte ausgenützt werden können. Schweden, Holland, Dänemark und besonders die USA zählen heute wieder zu den Absatzläudcrn. Im Jahre 1952 wurde bereits ein Export von S 100,000.000.- erreicht. Heute gibt es praktisch kein Land der westlichen Interes sensphäre, in das nicht Erzeugnisse der Gablonzer aus Österreich exportiert würden. Der Inlandsabsatz ist im Verhältnis zum Ex port bedeutungslos. österreidi unterstützte die Ansiedlung von Gabionzern durch den Bau von Wohnungen und Werkstätten in Steyr. Für die Au ing. Karl Anderle, Maschinen bau f. Sdimuckwarenindustrie, Steyr - Gleink, Ruf 28 3 72 Hugo Bauhof, Schmuckwaren erzeugung, Steyr, Blümelhuberstr. 31, Tel. 3440. Ennstaler Sdimuckindustrie, GmbH., Steyr, Ruf 2944 Rudolf Fischer jun., Gürtlerei u. Schmuckwarenerzeugung Heinz Fitsdiek jun., Schmuckwarenerzeuguiig, Steyr-Gleink, Ruf 35 78 Robert Haupt & Sohn, Glas warenerzeugung'u. Export, Steyr - Münichholz, Ober österreich, Tel. 36 29 Ing. Clemens Huyer, Glaswa renerzeugung, Steyr, Welirgrabeng. 10, Ruf 27 5 42 Oskar John, Glas- u. Schmuck waren, Steyr-Gleink, Ruf 28 5 25 Juppe, Schmuckwarenerzeugiing, Steyr-Gleink, Telefon 28 2 15 Anton Kloss, Schraudcwarenerzeugung, Münidiholz, Haager Straße, Tel. 21 76 B. Krystek, Modesdimuck, moderne Bijouterie- und Glaswaren nach Gablonzer Art, Wolfernstraße 20a, Ruf 28 2 52 Herbert Leiske, Similiseur u. Schmuckwarenerzeuger, Steyr, Gleinker Hauptstr. 1 E. Markovsky, G. Markovsky, Metallwaren - Erzeugung, Steyr-Gleink, Ruf 28375. Marie Pörner, Glasschmuck erzeugung, Münichholz, Leharstraße 1, Ruf 370 12 Karl Posselt, Glas- und Schmuckwarenerzeugung, Steyr, OÖ., Wieserfeldpl.5 Prohaska & Rudolf, Schmuck warenerzeugung, SteyrGleink, Ruf 28373. Theo Schuster, Glas- und Sdimuckwarenerzeugung, Gleink K.E.Ullrich, ARGE, Glas- u. Glasschmuck Waren erzeugung Steyr-Gleink Johanna Weber, Schmuck waren, Steyr-Münichholz K. Wrabetz - E. Hübner, ARGE, Steyr-Münichholz, Karl-Punzer-Straße 83, Ruf 28 2 43 sdiaffung von Maschinen und der Erstellung weiterer Werkstätten wurden ERP-Kredite zur Verfügung gestellt. So war es audi möglich, in Steyr einen Mittelpunkt für die Seßhaftmachung und Ausweitung der Industrie zu schaffen. Außerdem wurden Gablon zer noch in Kremsmünster, Enns, Linz und Wels angesiedelt. Dr. Max Worm, Linz. 6LAS-BIJ0Ü ALFRED ROSSLER STEYR Wieserleldplafz 14 - Telefon 3692 EXPORT

• »jir' Weyer an der Enns 404 m über dem Meer In der Südostecke Oberösterreidis, dem waldreidisten Gebiet des ganzen Landes, liegt der hübsche, alte Markt Weyer, einge bettet in das anmutige Tal der forellenreicheu Gaflenz, die dort in die smaragdgrüne Enns mün det. Schon 1259 erst malig erwähnt, erhielt Weyer in der Mitte des folgenden Jahrhunderts das Marktrecht, Den vielen Eisenhäm mern, in denen das Rauheisen vom steirisdien Erzberg zu hoch wertigem Stahl verarbeitet wurde, verdankt Weyer — im 15. und 16. Jahrhundert „das güldene Märktl" genannt — seinen raschen Aufstieg. An den Reichtum der einstigen Hammerherren erinnern noch heute prächtige Bürgerhäuser, Epitaphien an der Pfarrkirche und im Bürgerspital ein wertvolles, prächtiges Holzreliefbild, eine Nürnberger Arbeit aus dem sechzehnten Jahrhundert. Weyer an der Enns ist wegen seiner lieblichen Lage und des angenehmen Klimas seit vielen Jahrzehnten eine beliebte Sommerfrische. Schöne, bequeme Promenadenwege und zahlreiche Ruhebänke laI den zum geruhsamen Verweilen ein. — Gelegenheit zu Höhen wanderungen mit schönen Ausblidcen. Hochtouren in die nahen Gesäuseberge, Tagesausflüge in die alte Eisenstadt Steyr, zum hodiinteressanten Erzberg bei Eisenerz, in das wildromantische Gesäuse, nach Admont mit berühmten Stift oder ins nahe Waid holen an der Ybbs. Weyer ist Sdinellzugsstation der Strecke Wien—•Selztal—-Innsbruck. Autobusverbindung mit Steyr und Waidhofen an der Ybbs. Schönes Schwimmbad, Jagd- und Fisclierei-Gelegenheit. Im Winter günstiges Skigelände, Rodelbahn. Ärzte, Zahnärzte, Apotheken, Tonkino und ausgezeichnete Gast stätten mit neuzeitlidiem Komfort. — Auskünfte erteilt die Marktgemeinde Weyer an der Enns. •Zweckmäßigkeit •Geschmack und •P reis entscbe/c/en bei an tudisctiGn für die ein- und mehrfarbig Vereinsdruckerei feyr Sfadtplatz 2/Telefon 2964

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Elektro-Industrie Neue österr. Brown-Boveri A.G., Be trieb Pyrachstraße 1, Tel. 23 21. - C 8 Leitungsbau - Werkstätte, Versorgungs beimstraße 4, Tel. 3420. - F 2 Elektro-Werkstätten Job. Leinweber, Elektro-Installationen von Licht- und Kraftanlagen, Pyrach straße 1, Tel. 22 39. - D 8 Fahrzeugbau Franz Pickl, 15 Jahre Pickl-Kipper, Steyr, Indnstriestraße 1, Rnf 3463. F 2-3 Fahrzeughandel Rudolf Pilat, Motor- und Fahrräder, Nähmascliincn, Bestandteile, Zubehöre, Reparaturwerkstätte. Steyr, Damberg gasse 4, Tel. 2449.' - GH 5 Gablonzer Sehinuekwaren Ernst Müller, Bijouterie-Export, Steyr-Municbholz. Alfred Rößler, Glas-Bijou, Steyr, W ieserfeldplatz 14, Tel. 36 92. - E 3 Galanterie / Spielwaren Max Nothbaft, Reiseandenken, Enge 31, Tel. 22 14. - F 4 Gasherde Gasherde, Gaskocher, Warmwasserappa rate für Propangas nnd Stadtgas, Proigasverkauf. GasVersorgungsgesell schaft m. b. H. Direktion Gaswerk gasse 11, Yerkanf Stadtplatz 5. Tel. 32 15. - E 3 ^ Gitterstriekerei . ^ A. Pelz, Gitter, Gartenzäune, Siebwa- ' ren, Drahteinsätze. Hammerschmied berg 16, Tel. 30 48. - C 3 Glasschleiferei / Spiegelfabrikation Johann Tejkal, Steyr, OberösterreiHi, Fabrikstr. 80, Tel. 279 13. - C,D,E 3 Goldschmied Hans Angerbauer, akad. Metallplastiker, Gold- nnd Silberschmiedekunst, Pfarrgasse 3. Tel. 20 17. - E 5 Holzbauwerke Josef Weidinger, Baumeister, Säge- und Hobelwerk, Rennbahnweg 2, Tel. 33 76. G 3 Hutmacher Steyrer Hutfabrikation, Josef Bucsek, Enge Gasse 22, Tel. 35 24. - E 5 Juwelier Hubert Eidherr, Stadtplatz 8, Rnf 27 294. Erzeugung von Juwelen, Gold-, Silberwaren und Jagdschmnclc. Reichhaltiges Lager von Uhren, opti schen Waren, echtem Schmuck, Tafel geräten, Sportpreisen, Geschenkartikeln. Kalkwerke Alois Vösenhnber, Kälkwerkstraße, Tel. 28402. - B 3 Karosseriebau Leopold Hagen, Indnstriestraße 3, Tel. 28014. - F 2 Kartoiiagen / Papierwaren E. Hanzlovsky, Haager Straße 50, Tel. 26 16. - K.2 Kinderwagen Kosmetik „Helia", Kosmetik-Institut, Inge borg Smilowsky, Dipl.-Kosmetikerin, Micliaelerplatz 13, Telephon 27073. F 3 Kreditbiiro Alois Maurer, Steyr, Haratzmüller Straße 42, Tel. 27 7 42. - GI 3 Kühlanlagen Kühlanlagen, Fleischereibedarf K. Sdimid, Babnhofstr. 14, Tel. 27 7 03. G 4 Kürschner Franz Kaokovsky, Stadtjjatz .39, Tel. 35 36. - E 5 Hans Stribl, Kürsdiner und Lederbe kleidung, Sierninger StraJe 43. - E 3 Landesprodulito Ferdinand Knabl, Küustdünger, Futter mittel, Brennstoffe, Treibstoffe, Dudcartstraße 15, Tel. 3154. - F 5 Lebensmittel-Großhandel J. & C. Eidenberger, Stadtplatz 11, Tel. 2089. - F 4/5 Milchbar A. Wittmann, Trinkhalle, Kircheng. 7, Rnf 27473. - E 3 Möbelbeschläge M. Steindlegger, eigene Erzeugung und galvanische Werkstätte, Pyrachstraße 1, Tel. 25 71. - C 8 Nähmaschinenhandlung Otto Wolf, Grünmarkt 15, Tel. 20 56. Pfaff-Vertretung. - E 6 Kaufhaus „GÖC", Kaufbaus, Babnhofstraße 15a, Tel. 35 07. - G 4 Kaufhaus Herzig, Sierninger Straße 12, Tel. 22 58. - E 3 Kaufhaus Dedic, Stadtplatz 9, moderne und sportlidie Bekleidung sowie Tex tilwaren jeder Art! Öfen und Herde Fritz Gast, Johannesgasse 1, Tel. 24 31. G 4 Olttiker Hans Petermandl, Bahnhofstraße(Hotel Nagl), Tel. 35 06. - F 4 Papier / Büro / Sehulwaren Alois Stiasny, Enge Gasse 3, Tel. 31 75. - F 4 Anton Lang, Möbelhalle, Blumauerg. 4. Tel. 3139. - E 4 Parkett-Erzeugung, Imprägnierung Steyrer Parketten- und Leistenfabrik, lug. C. Neudedc, Stelzhamerstraße 28, Tel. 2977. - B 7 Photographen Karl Tbem, Bahnhofstraße 7, Tel. 28705. - F 4 Proitangas Gasherde, Gaskodier, Warmwasserappa rate für Propangas und Stadtgas, Propangasverkauf Gasversorgnngsgesellsdiaft m. b. H., Direktion Gaswerk gasse 11, Verkauf Stadtplatz 5, • Tel. 32 15. - E 3 Radio- und Elektrohandel Kammerhofer & Co., elektr. Installati onsunternehmen, Ges. m. b. H., Stadt platz 29, Tel. 32 07. - E 5 Fritz Berger, Elektro - Haushaltsgeräte, Eisenstraße 8, Tel. 32 01. - E 6 Kealitätenbüro Rakowetz, Realitäten- und Werbebüro, Bahnhofstraße 12, Tel. 35 15. - G 4

Rohproduktenhandel / Häute / Felle F. Schreiner, Pächter Wilhelm Hörwertner, Haratzmüllerstraße Tel. 3241. - H 4 Röhrengroßhandel Ing. Rohert Rnttner, Bahnhofstraß1e4, Tel. 35 18. - G 4 Schirm erzeugung Franz Kankovshy, Schirmmacher (Gar tenschirme), Stadtplatz 39. Tel. 35 36. E 5 Schneiderei Fritz Haimann, Stoffhandel, PatentInh. Haimannbund, fertige Bekleidung, Pachergasse 9, Tel. 32 08. - G 4 Schrottgroßhandel Ein- u .Verkauf von Nutzeisen, Werkshelieferer in Schrott und Guß-Bruch, Hans Stepischnegg & Co., Pacherg. 16, Tel. 29 34. - H 4 Seilerei Karl Treher, mech. Seilerei, Campingartikel. Groß- und Einzelhandel, Stadt platz 16, Tel. 25 30. - E 4 Sportfachgeschäft Sporthaus Geyer, Fadiberatung, Klep perauslieferungslager, Grünmarkt 18, Tel. 30 95. - E 6 iTankstellen Vereinigte Werkstätten, Christian Wie set, Walter Wieser, Haratzmüllerstr. 58, Tel. 3159. - H 4 Otto Wolf, Grünmarkt 15, Tel. 20 56. E 6 Tapezierer und Dekorateure Willi Peter, Goldschmiedgasse 3, Ennskai 10, Tel. 32 39. - F 4 Textilveredlung Raimund Waller, Inh. A. Keller, Fär berei und Druckerei, Wehrgraheng. 47, Tel. 20 30. - D 3 Trachten Anton Rossacher, 0. H. G., Trachten. Antiquitäten, Midiaelerplatz 2, Tel. 2463. - F 3 Transport-Unternehmung M. Klinglmayr, Bahnspediteur, Grün markt 14, Tel. 2910 bis 3010, - E 6 Transport-Unternehmung V. ö. T.-Verhand d. österr. Transportgewerhes, reg. G. m. h. H. , Dudcartstraße 15, Tel. 30 72. - F 5 Uhren, Gold- und Silberwaren Maria Futter, Enge Gasse 19, Tel. 3091. - F 4 Verchromungswerkstätte Richard Edcel, Pfarrstiege 4, Tel. 3191. - D 6 Werkzexig-Maschinenbau Johann Leinweher, Pyradistraße 1, Tel. 22 39. - D 8 Werkzeug- und Maschinenbau Mahag, Maschinen- und Werkzeughau G. m. h. H., Pusdimannstraße 76 a, Tel. 3569. - HI 1 Wollwaren Steyrer Wollstube, Rainer Franz, Grünmarkt 9, Ruf 275 04. - E 6 Ziegelwerk Franz Mayr's Nchfg., Ziegelwerk, Inh. A. Weindl, Wolfern Straße 10, Tel. 20 75. - E 2 ,,WEISSE KOHLE"- aus der grünen Enns Seit jeher war die Enns die Herzader der alten Eisenstadt Steyr, und die Wirtschaft, die sich in irgendeiner Verbindung mit dem Fluß entwickelte, prägte denn auch bestimmende Züge in ihrem Antlitz. Aus dem Handel mit dem steirischen Eisen, das vom Erzberg über Hiefiau erst auf der Eisenstraße, später auf dem Wasser wege verfrachtet wurde, erwuchs der Wohlstand der Steyrer Bür ger und Kaufherren; entstanden Bauten, wie etwa der Innerberger Stadel und das weithin berühmte „Bummerlhaus" auf dem Stadtplatz. Einst war das Kloster Garsten der Siedlungsträger im Talgrund der unteren Enns und ihrer Umgebung. In unserer Zeit gewinnt diese schon längst als abgeschlossen erschienene Tätigkeit neue Impulse durdi öffentliche und private Hand. Im Gefolge der Kraftwerksbauten dieses Landschaftsraumes z. B. entstanden ganze Wohnsiedlungen für deren Belegschaften. Ehedem war es also das Eisen, das den Handel im Enn*/al er blühen ließ. Später kam das Holz aus dem Reiditum de Berg wälder hinzu. Die Eisenbahn zog viel von dem Handel an sidi, das Leben auf Fluß und Straße wurde stiller. Nunmehr erwacht das Tal durdi die Kraftwerke zu neuer Regsamkeit; denn die „weiße Kohle", aus der dynamisdien Kraft der strömenden Was ser gewonnen, ist an die Stelle des Eisens getreten, und die Wirt schaft rund um dieses Kind des 20. Jahrhunderts gewinnt mehr und mehr an Einfluß und Bedeutung auf Stadt und Landschaft am Fluß. Der Bedarf an elektrischer Energie steigt stetig und rasch, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft auf dem Weltmarkt ist weitestgehend davon abhängig, in welchem Ausmaß ihr billige elektrische Energie zur Verfügung gestellt werden kann. Daher ist es auch zwingend notwendig, die im Bau begriffenen Werke zu vollenden, neue zu planen und zu beginnen. Dazu aber sind unsere Alpenflüsse — und hier ganz besonders die Enns — wie wenige ihrer Art geeignet. So sehr an manchen Orten die Notwendigkeit des Schutzes von Natur und Landschaft dagegensteht, so kann bei gegenseitigem Verständnis für die Be lange des anderen doch ein Weg gefunden werden, der beiden Teilen gerecht wird. Freilidi, die Zeit der „rauschenden Wild-

Wasser" sdiwinclet mehr und mehr dahin iwid damit ihre Roman tik und Einsamkeit, die zu allen Zeiten so viele Menschen in llireu Bann zogen. Die möglidist vollständige wirtsdiaftliche Aus nutzung der Wasserkräfte in Österreich wird in unserer Zeit also immer vordringlicher. Durch das zweite Verstaatlichungs - Gesetz von 1947 wurde der neugegründeten Ennskraftwerke AG. die Aufgabe zugewie sen,den Aushau der begon nenen Kraftwerke Groß raming, Ternberg, Staning und Mühlrading durchzu führen. In kurzer Zeit war dies aiidr gesdiehen. Damit war sie zu einem der größ ten Stromerzeuger Öster reichs aufgerückt. Diese Stellung wird in Zukunft durch die Sdiließung der Lücken zwischen den ge nannten Werken — Rosen au wurde inzwisdien fer tiggestellt, Losenstein ge plant, St. Pantaleon bis zur Baureife vorangetrie ben — noch mehr gefestigt werden. Überdies ist der lückenlose Ausbau der ganzen Kraftwerkskette an der Enns eine wirtsdiaftliche Notwendigkeit ersten Ranges und zwar aus folgen den Gründen: 1. Sämtliche Werke liegen günstig in der Nähe großer Industrie gebiete. —• 2. Der Fluß hat sich tief in die eiszeitlichen Schotterterrasseu eingeschnitten, die steilen Uferhänge sind weder forstnoch landwirtschaftlich von besonderem Wert, die Talsohle besteht aus gewachsenem Fels, der eine vorzügliche Fuiidierung gewähr leistet. —■ 3. Durch die Möglichkeit, speicherfähige Zubringerwässer planmäßig auszubauen, kann der Ausgleich des Wasserdargebotes der Ennskraftwerke bedeutend erhöht werden; schließlidi ergibt eine gesdilossene Kraftwerkskette audi eine entsprechend große Maschinenleistuug. So stellen also die fünf bereits bestehenden Kraftwerke der Eunskraftwerke AG. mit ihrer jährlidien Arbeilsleisl ang von 838 Millionen kWh schon jetzt einen bedeutenden Fak^jr der öster reichischen Energiewirtsdiaft dar ... • T it ENNSKRAFTWERK GROSSRAMING > überall, wo sich neue Wasserweiten dehnen, haben äu^~Öie ' Stauseen an der Enns tiefgreifende Veränderungen in den Lebensg(.me;iischaften der Tier- u. Pflanzenwelt mit sich gebracht. Die Vogetfauna vor allem wurde um viele Arten bereichert. Es ist eine helle Freude, zur Zugzeit oder in den Wintermonaten die neuen Ufer entlangzuwandern u. nach den vielen fremden Schwimm- und Tauchenten Ausschau zu halten, nach Sägern und Möven, See schwalben, Tauchern und anderen, seltenen Gästen aus fernen Gefilden. Sdiaren von Jungenten beleben im Sommer das Wasser u. seine Umgebung. Und alle kommen sie auf ihre Rediuung: der Jäger wie der naturverbundene Mens<h, der Forscher und der auf merksame Wanderer; nicht minder aber jeder, der ein Bad in den frischen Fluten des Gebirgsflusses liebt oder sich im Boot langsam dahintreiben läßt . . . Ja, der Mensch nimmt der Natur vieles Schöne, er schenkt ihr aber auch so mandies Schöne. Hinter den modernen Zwingburgen — sie bändi gen die wilden Wasser und zwingen sie in die Dienste des Men schen — dehnen sich die Staubecken gleich kleinen Bergseen zwi schen neuen Uferhängen und fügen sich bestimmend und doch harmcmisch ins Bild der Landsdiaft ein. Der planende Geist, der die Werke sdiuf, sorgte dafür, daß das Neue kein Fremdkörper wurde, sondern sich einpaßte in Formen und Farben seiner Umgebung. Die Schäden der jeweiligen Bauzeit wurden in kurzer Frist durch V/iesengrün mid Buschwerk überdeckt, und kein Beschauer merkt mehr, daß hier einmal Feldbahngeleise die Äcker durchzogen, Dieselloks Betonkübel beförderten und Kräne und Bagger an der Arbeit waren ... Ja, vieles hat sich geändert im Tal der grünen Enns, seit die letzten Flöße von ihren Wellen verschwanden. Eine neue Zeit hat neue Züge geprägt und bietet sich in neuen Er scheinungsformen dar. Neue Klänge formen sidi zu Akkorden und zur Melodie einer Landschaft, die mehr und mehr ihr Antlitz von einst wandelt zum /. isdruck einer für uns Mensdien schöneren Zeit Ans/chf der Unierwasserseite bei Oberfall

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