Es gehört zu den Schönheiten der alten Eisenstadt, daß sie den Besucher innerhalb kurzer Zeit aus der mittelalterlichen Vergangenheit in die Lieblichkeit einer reizvollen Landschaft führt. Anziehend ist die Schau über den grünen Fluß hinweg zum Tabor, einem Hügel, der, wie sein Name sagt, einst Lagerstätte im kriegerischen Sinne war. Heute sind diese Spuren verwischt und arbeitsame Bewohner siedeln hier. Das alte Kirchlein ge• hört zu den Sehenswürdigkeiten von Steyr nnd lockt immer wie– der Maler und Lid, tbildner an. Wohl tuende Ruhe ladet zn län– gerem Verweilen ein uud gern vertieft man sich in den Anblick der zu Füßen sid1 ausbreitenden Landschaft. Weite Ebenen, walclgekrönte Hügel und ci\e Felsenwelt der den Horizont begren– zenden Kalkgebirge bilden eine Kulisse, wie sie die Natur nicht wi.rkungsvoller gestalten konnte. MOTIV VOM ENNSKAI Foto: E. Ringel, Steyr T ABORSTIEGE Foto: Bidilers Wwe„ Steyr Neu ist diese Stiege, die zum Tabor hinaufführt. Man rastet gern einige Augenblicke, um das freundliche Bild einzu– fangen. Oben am Tabor breitet sich die Ruhestätte jener, die nach dem Erdengang die letzte Ruhe gefunden haben. Der Tabor birgt eine der stimmungsvollsten Begräbnisstätten unseres Landes. Lange Arkadengänge verleihen der Anlage ein südlich anmutendes Gepräge, sd1lanke Zypressen stehen dunkel gegen den lichten Hintergrund. Massive Grabsteine, in denen die Steinmetzkunst vieler Jahrhunderte verewigt ist, eiserne Grabkreuze, von hand– werkkundigen Meistern und Gesellen mit Können angefertigt, künden von vergangenen Geschlechtern, die in der Stadt wirkten 1111d schufen. Sie gehören der ewigen Kette an, die von den Vor– fahren zu uns und weiter zu unseren Nachfahren führt. Sie mah– nen uns, das übernommene Erbe sorgfältig zu verwalten und weiterzugehen.
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