Die Stimme Österreichs - Heft 50 - 1952 - Steyr

Die Osterreichische Brown Boveri-Werke A. G., eine Gründung der weltbekannten Schweizerischen A. G. Brown, Boveri & Cie., zählt schon seit Jahrzehnten zu den führenden Elektroindustrien Osterreichs. Der schwere Schlag, den das Unternehmen durch die im Verlaufe der Kampfhandlungen der letzten Kriegstage verursachten erheb- lichen Zerstörungen des Wiener Werkes erlitt, sowie die in den ersten Monaten nach Kriegsende erfolgte Beschlagnahme fast der gesamten maschinellen Aus- rüstung erforderte eine sofort einsetzende Wiederaufbauarbeit. Trotz aller durch die allgemeine Not aufgetretenen Schwierig- keiten gelang es bei Anspannung alle r verfügbaren Kräfte, die Wiederaufnahme der Produktion schon in kürzester Zeit zu ermöglichen, so daß Brown Boveri schon von allem Anfang an am allgemeinen österreichischen Wiederaufbau maßgeblich Anteil nehmen konnte. Um allen an das Unternehmen gestellten Anforderungen gerecht werden zu können, gründete das Schweizer Stammhaus 1948 eine zweite Gesellschaft, die Neue Osterreichische Brown-Bove_ri-A. G. mit dem Sitz in Innsbruck. Der mit großer Intensität vorgetriebene Ausbau Dreherei und Bohrerei der österreichischen Wasserkräfte, die n eu einsetzende Elektrifizierung der Bahnen, der Ausbau vieler Industrien usw. gaben Brown Boveri ein reiches Betätigungsfeld, wobei die Möglichkeit, die fabrikatorischen Erfahrungen undwissenschaftlichen Forschungsergebnisse des Schweizer Stammhauses anzuwenden, einen wertvollen Beitrag an die österreichische Wirtschaft darstellt. Die Speziali- sierung auf verschiedenen Gebieten, so besonders auf dem des Leitungsbaues, auf welchem Brown Boveri zu den führenden Unternehmungen zählt, machten die Er- richtung einer Leitungsbauwerkstätte in Steyr als Zentral- Leitungsbauwerkstätte stelle für die Verwahrung, Pflege und Instandhaltung des besonders im Gebirge nötigen umfangreichen Parkes von Fahrzeugen, Baugeräten und Seilbahnen ebenso not- wendig wie die Schaffung eines neuen Werkes in Steyr, das sich in ununterbrochenem weiterem Ausbau befindet und in welchem gegenwärtig Schaltgeräte bis zu den höchsten Spannungen, Schalttafeln, Kraftwerkswarten und Verteileinrichtungen hergestellt werden. Der Anteil, den Brown Boveri am Ausbau der österreichischen Wirt- schaft genommen hat, ist ein ganz be- deutender, und es mögen hier nur einige der volkswirtschaftlich wichtigsten Ar- beiten genannt sein, die von Brown Boveri entweder zur Gänze durchgeführt wurden oder für die das Unternehmen maßgeb- ·liche Lieferungen tätigte: das Gerloskraft- werk, die Ennskraftwerke Großraming und Ternberg, das einzige österreichische Unterwasserkraftwerk an der Saalach, das Dampfkraftwerk St. Andrä in Kärnten, die Aluminiumwerke in Ranshofen, ein großer Teil der elektrischen Ausrüstung der Hütte Linz sowie eine Reil1ce von Papier - und Textilmaschinenantrieben. Auf dem Gebiete des Leitungsbaues seien besonders der große Anteil Brown Boveris an den Elektrifizierungsarbeiten der Bundesbahnen erwähnens- wert sowie die 220-kV-Sammelschiene Kaprun-Ernst- hofen, von welcher Brown Boveri nahezu 70 km errichtet hat, und die höchstgelegene österreichische 110-kV- Ubertragungsleitung auf den Felbertauern, welche in etwa 2500 m Seehöhe die Alpen quert. NEUE OESTERREICHISCHE BROWN-BOVERl·A·G Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 45 Wien, 1., Franz-Josefs-Kai 47 DIE STIMME 37 ÖSTERREICIIS

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