Die Stimme Österreichs - Heft 50 - 1952 - Steyr
staltet. Gleichzeitig mit diesem Neubau erhielt auch der alte Trakt die sehr notwendigen sanitären An- lagen. Der Schulraum in der Realschule wurde um sieben Klassen erweitert. Die Schule erhielt auch einen zweiten Turnsaal, der gleichzeitig als Fest- raum zur Verfügung steht, und mehrere sehr not- wendige Nebenräume für Bücherei und Sammlun- gen. Eine ungenügende Zahl von Schulräumen be- saß der Stadtteil Münichholz. Die Gemeinde ent- schloß sich im Jahre 1950, eine zehnklassige Volks- schule für Knaben und Mädchen nach modernsten Erfahrungen des Schulbaues zu errichten. Zur inne- ren Ausgestaltung möge erwähnt werden, daß erst- malig der Versuch einer losen Bestuhlung mit Tischen und Sesseln unternommen wurde und die praktische Erprobung zur vollsten Zufriedenheit des Lehrpersonals ausfiel. Die Türfüllungen zeigen in bunten Farben Schutzpflanzen der heimatlichen Flora. Mit dem Anbau von zwei Klassen bei der Kematmüller-Schule und durch die Aufstockung des Zwischentrakts der Punzer-Schule vermehrte sich der Schulraum in diesem Stadtteil in den Jahren 1950/1951 um weitere sieben Klassen. Bei den Schulen der Altstadt wurde das Hauptaugenmerk auf räumliche Verbesserung gerichtet und es wur- den große Investitionen für die Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände gemacht. Größere Beträge sind auch für die Verbesserung der sanitären Ein- richtungen in diesen Schulen aufgewendet worden. Bei gleichzeitiger Gewinnung zweier Klassenräume erfolgte 1951 ein Anbau beim Hoftrakt der Prome- nade-Schule, der eine Vergrößerung des Turnsaales mit Einbeziehung der bisher fehlenden Nebenräume, wie Garderobe-, Wasch-, Geräteraum- und Turn- wartzimmer, vorsah. Sehr mißliche Schulraumver- hältnisse besaß die Berufsschule. Die Unterrichts- räume waren in verschiedenen, oft weit voneinan- der entfernten Gebäuden untergebracht. In einem Nebengebäude der einstigen Artilleriekaserne er- hielt im Jahre 1949 diese Schule ein eigenes Ge- bäude mit neun Klassenräumen und den erforder- lichen Nebenräumen für den praktischen Unter- richt. Der städtische Bauhof erfuhr durch Zu- und An- bauten eine den gesteigerten Anforderungen an- gemessene Erweiterung, wodurch betriebsmäßig bessere und günstigere Arbeitsräume entstanden. Mit dem Neubau der Zeugstätte in der Sierninger- straße ging auch der langgehegte Wunsch der Frei- willigen Stadtfeuerwehr Steyr 1948 in Erfüllung. Auch auf die Kleinkinder der Stadt wurde nicht vergessen; die Gemeinde hat keine Mittel gescheut, für die noch nicht schulpflichtige Jugend Kinder- gärten zu schaffen und der berufstätigen Frau die Sorgen um das Wohl und Wehe ihrer Kleinen wenigstens tagsüber abzunehmen. Auf dem schön- sten Platz am Tabor entstand 1949 ein Tages- kindergarten mit drei Einzelbeschäftigungsräumen, einem gemeinsamen Spielraum und den dazugehöri- gen Nebenräumen. Bereits zwei Jahre später wurde der räumlich größere Tageskindergarten auf dem Plenkelberg mit vier Beschäftigungsräumen, einem Spielsaal und einer angegliederten Mutterberatungs- stelle der Benützung übergeben. Der kurze Rückblick über das Baugeschehen der Stadt und besonders die Hinweise über die städte- bauliche Tätigkeit der Gemeinde in den Nachkriegs- jahren geben ein anschauliches Bild, wie vielfältig dte kommunalen Aufgaben sind, die der Gemeinde zufallen und die dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Jede Leistung trägt dazu bei, die gegen- wärtigen Bedürfnisse zu befriedigen und für die Zu- kunft den Grundstein zu einer gedeihlichen Weiter- entwicklung zu legen. Zeughaus der Freiwilligen Feuerwehr DIE STIMME 15 ÖSTERREICHS
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