Die Steyrtalbahn - Österreichs älteste Schmalspurbahn

Aus der Chronik der :jteyrtalbahn Als ich zur Steyrtalbah11 kam , Von Herrn Werkführer Heinrich Kollmannhuber, Garsten. /,ls ich nach den Umbruchtagen des Jahres 1938 zur ehemaligen Steyrtalbahn kam, waren, der damaligen Zeit entsprechend , sehr bescheidene Zustände vorzufinden. Ganz gleich, ob in der WE>rkstiittf' oder auch bei der 7ugförderun~. Kraftstrom gab es in der Werkstätte noch nicht. Die Arbeits:P.a– schinen wurden von einem stabilen Dampflokomobil über ein Vor– gelege angetrieben. Dieser Kessel diente auch zur Speisung der Wasserversorgung. Der Betrieb wurde von einem Werkmeister geleitet, der zumeist der dienstälteste Lokomotivführer war. Die Direktion der Steyrtalbahn war im Sparkassengebäude auf dem Stadtplatz in Steyr untergebracht. Sie setzte sich zusammer aus je einem Direktor, Betriebsleiter, Kontrollor, Persdnalbe– amten und einigen Kanzleigehilfen. Nach Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn mit 1. J~nner 1940, wurde Herr Ratzenböck Vorstand des Bahnbetriebswerkf's Garsten, wie es genannt wurde. Durch 1ntensivierung der Kriegsindustrie war es notwendig ge– worden, neue Lokomotiven und Wagen einzustellen. Kam nun einf' Schmalspurlok, auf einem Normalspurwagen verladen, an, so ge– schah die Umladung für heutige Begriffe auf recht primitive Weise. Und zwar durch sogenanntes "A ufpackeln" von Eisenbahn– schwellen . Diese Umladearbeit nahm oft mehrere Tage iri An– spruch (Siehe Bilderteil) . 1941 wurde Herr Ratzenböck von Herrn Langer als Vorstand ab– gelöst. War der frühere Vorstand bestrebt, auf maschinellem Gebiet Verbesserungen zu schaffen, so versuchte es sein Nach-– folger auf sozialem Gebiet. Während seiner Amtszeit wurde ein Unterrichtsraum errichtet und darin ein Kühlschrank und ein Speisenwärmer installiert. Im Waschraum wurde ein Warmwas– serspeicher montiert. Bis dahin bestand nämlich qie Möglichkeit des Waschens darin, daß in einem Kübel mit kaltem Wasser ein zum Glühen gebrachter alter Bremsklotz eingelegt wurde. Auf diese Weise wurde das Wasser zum Erwärmen gebracht. l m Jahre 1945 übernahm Herr Franz Pamrner die Leitung der Dienst stelle Garsten. Während der Besatzungszeit bildete bekanntlich der Ennsflu ß die Demarkationslinie zwischen der russischen und amerikani– schen Zone. Hiedurch ist die Errichtung einer Notwerkc.;tätte für die Normalspurlokomotiven im Heizhaus Steyr notwendig geworden, das 1949 wiedt'I' aufgelassen wurde.

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