Die Roten am Land

die Pinzgauer Bauern vorn Bauernbund so maßgebend mit ihren Norikern. Die haben da ja ihr Monopol drauf gehabt. Da hat's Riesenauseinandersetzungen gegeben . Aber für die vielen kleineren Bauern, gerade für die Bergbauern, war das so wichtig. Der Bergbauer tut sich ja hart mit dem schweren Noriker, und der Haflinger ist einfa ch ein Gebirgspferd. . . . Damals ist dieses Monopol gebrochen worden. Die waren ja stur vorn Bauernbund, weil's das in der Hand ha tten und daran verdient haben."16 Im Pinzgau, im Pongau und sogar im Lungau, dem bäuerlichsten Bezirk, kam es zu Organisationszuwächsen, zu Gewerkschaftsbeitritten und zu Stimmengewinnen bei den politischen oder Interessenvertretungswahlen. Im großen und ganzen mußte die Salzburger SPÖ dennoch die Bemühungen um eine umfassende Gewinnung der Bauern als gescheitert ansehen. Die sozialpsychologischen Barrieren waren letztlich kaum zu durchbrechen. Die sozialistischen Funktionäre hatten aber schon früh erkannt, daß es nicht nur darum ging, Mitglieder und Wähler/innen zu gewinnen. Es ging vielmehr darum, etwas zu tun, „damit die Gehässigkeit gegen uns Rate am Land aufhört. Und wenn nw1 die Bauern gemerkt haben, daß wir etwas für sie tun, dann haben wir zu einer besseren Stimmung am Land beigetragen."17 178 Anmerkungen 1 Literatur daz u: Bauer, Ingrid (Hg.) : Von d er alten Solidarität zur neuen sozial en Frage. Ein Sa lzburger Bilderlesebuch . 100 Jahre Soziald emokratie. Wien 1988; Thurner, Erika : ,, Nach '45 wa r man als ,Rote'/ ,Roter ' auch ein Mensch." Der Wied eraufbau d er Sal zburger Sozia ldemokratie nach d em Zweiten Weltkrieg. Materia li en zur Arbeiterbewegung 53. Wi en 1989 (im Erscheinen). ,,Demokratisches Volksbl a tt", 27.11.1945. 3 Interview mit Kar l Steinocher, Sal zburg, SK III, Tonarchi v Karl-Steinocher-Fonds (= KStF. ). ' Archiv KStF. , Nachri chtendi enst für di e Sozialistischen Gemeind evertreter im Lande Salzburg, 22.6.1964. .. 5 Ebd. und Zentra les Pa rteiarchi v d er SPO, Wien (= ZA-Wi en), Korrespond enz, 27.4.1949, 29.4.1 949; Sozialdemokrati sche Partei/ Sbg. an den Reichspa rteivors tand, 14.7.1945; Interviews mit Ruprecht Ott, Mauterndorf, und Johann Embacher, Bischofshofen (RO I/EH I, KStF.). 6 Arde_lt, Rud olf G. : Di e Sozialis ti sche Partei, in: Zwink, Eberhard (Hg. ): Di e Ara Lechner, ,,Sonderpublikationen" Nr. 71 , Schriftenreihe d es Landespressebüros. Sa lzburg 1988, S. 268. 7 Archiv KStF., Antrag an den Landesparteitag, 7.5.1948; Landeskonferenz-Protokoll, 20.1.1951. 8 ZA-Wien, Bri ef vom 15.10.] 952. 9 Archi v KStF. , Land eskonferenz-Protokoll, 20.1.1951. 10 Ebd ., Land esparte ivertretungss itzung, 19.11.1949; Interview Therese Kaltenegger, Sal zburg (KT II, KStF. ). 11 Ebd., Bri ef, 7.4.1955. 12 Steinocher (wie Anm. 3) . 13 Intervi ew mit Vo lkhardt Du xner, Fusch (DV I, KStF.). 1 ' 1 Archiv KStF., Ordner Flachgau, 3.7.1949. 15 Interview mit Chri stian Hirscher, Hüttau (HC I, KStF.). 16 Steinocher (wie Anm. 3). " Ebd.

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