Die Roten am Land

Die Sozialdemokratie ist - zumindest in ihrem Anspruch - internationalistisch: Sie will Heimat für alle schaffen. Und sie hat deshalb auch immer Platz für Zuwanderer und ,,Fremde". Im Bild Angehörige des Republikanischen Schutzbundes in ihren Uniformen, beim Anmarsch auf Haag im Ha usruckviertel / Oberösterreich 1929. Die Heimat-Frage wird, wie der Antisemitismus, besonders akut im Frühjahr 1919: Die politischen Eliten der konservativen Länder mobilisieren gegen das „rote Wien" - Antizentralismus als Antisozialismus. Die Frage, wem das Land gehört, scheint nach dem Februar 1934 entschieden: Der Katholische Gesellenverein in Innsbruck präsentiert bei einer Festveranstaltung am 4. Oktober 1936 als lebendes Bild die 11 Huldigung an Frau Austria" - mit verschiedenen Landeswappen, Doppeladler (links) und Kaiserpaar (rechts). 132 ,,Wem soll denn Oberösterreich gehören, wenn nicht den Oberösterreichern? Wollen denn unsere Sozialdemokraten ihr eigenes Heimatland jemand Fremden ausliefern, und wäre es selbst das rote Wien? Auf diesem Wege würden ihnen selbst viele ihrer eigenen Anhänger nicht folgen.... Die Herrschaft Wiens über die Länder muß mit der Auflösung der Monarchie zu Ende sein, wir wollen künftig freie Länder in der freien Republik sein, wie der demokratische Gedanke es erheischt." ,,Linzer Volksbla tt ", 21. Mai 1919 (nach der Landtagswahl)

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