Präsentation Konfrontation Faszination Die Ausstellung behandelt das Gesamtphänomen der Hallstattkultu:r von den Ursprüngen am Ende des 8. Jahrhunderts bis zu ihrem Ende durch die keltische Expansion im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Demgemäß hat man getrachtei die aussagefähigen Funde aus allen ehemals hallstättischen Gebieten zusammenzufiihren Material aus der UdSSR, Ungarn und der Tschechoslowakei ist ebenso vertreten wie Inventare aus den fürstlichen Bestattungen Frankreichs, Süddeutschlands, der Schweiz undJugoslawiens. Sogar in denVereinigten Staatenvon Amerika hat man sich um Leihgaben bemüht Daß die österreichischenMuseenmit ihremBesitz aus den hallstättischen Kernlanden nicht zurückhalten, versteht sich von selbst Die Übersicht beginnt mit den östlichen Steppenvölkem Als Beleg für die thrako-kimmerischen Einflüsse werden Pferdegeschirrbronzen aus Ost-Südosteuropa und Goldfunde aus Michalkow (Sowjetunion) undFokoru(Ungarn) ausgestellt Der Wechsel in der religiösen Vorstellungswelt wird durch die freie Gestaltung des menschlichen Körpers nach griechischem Muster deutlich (Kultwagen von Strettweg, Urne mit szenischen Darstellungen von Sopron), aber auch die Waffen zeigen den Übergang zum eisernen Mit einem solchen Tragsack - auch Lederkippe genannt - schleppte der urzeitliche Bergmann das Salz, das heißbegehrte .weiße Gold", von der Grube ans Tageslic ht Zeitalter an (Hallstattschwerter aus Eisen, Panzer und Helme von Klein-Klein, Sticna und Novo mesto). Der Westen ist mit berühmten Funden aus Fürstengräbern vertreten Es werden nicht nur hervorragende Exemplare von Goldarbeiten, sondern auch Beispiele der lmportgüter aus denHochkulturen des Mittelmeerraumes gezei~ darunter attische Keramik, griechische und etruskische Bronzekannen und auch eine originalgetreue Kopie des einzigartigen Kraters von Vix. Ein glanzvolles Debüt wird die Rekonstruktion eines hallstättischen Staatswagens feiern Das Gefährt, es stammt aus der Byci-skala-Höhle in Mähren, war ursprünglich über und über mit Bronzeblech verkleidet und wird wie neu in Originalgröße präsentiert Das Ende der Hallstattkultu:r soll durch figurale Kunstwerke sinnfällig gemacht werden Späthallstättische Werke wie die Stele von Hirschlanden, der Stier von Byci skala, die Kriegerstatuette von Idria und Arbeiten der sogenannten Situlenkunst (figuralverzierte Eimer von Vace und Kuffern) werden etwa gleichaltrigen Beispielen im keltischen LateneStil gegenübergestellt (Schwertseheide von Hallstatt und Fibel von Manetin). Im Mittelpunkt derAusstellung steht der Fundort Hallstatt selbst Ein nachgebautes Stück Stollen urzeitlicher Art soll dem unerschrockenen Besucher nahebringen, wie dem hallstättischenBergmann zumute war. Freilich wird der rezente Gelegenheitsbergmann auf das Geleuchte und die zünftige Fellbekleidung verzichten müssen - auf das eine wegen Feuersgefahr, auf das andere, weil sie zu kostspielig wäre und überdies noch nicht in ihrer Gesamtheit bekannt ist Was aber davon ausgegraben und gedeutet i~ sieht man in den Nebemäumen. Eines der schönsten Exponate der Ausstellung „Die Hallstattkultur": der Krater (Weinmischkrug) aus dem Grab von Vix beim Fürstensitz auf dem Mont-Lassois (Frankreich)
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2