35 IV.DIE HOFFORMEN Das folgende Kapitel soll einen Überblick über die hier ülichen Hofformen geben. Das Bild der Landschaft wird vom Vierkanthof beherrscht, den Rudolf Heckl „eine der voll- kommensten Gehöfteformen der Welt“ nennt 1. Neben ihm nimmt der Dreikanthof einen sehr geringen Prozentsatz ein. Der Hakenhof ist die beliebteste Hofform für den kleineren bäuerlichen Betrieb, 1. Der Vierkanthof Das Charakteristische dieser Hofform ist das Streben nach Geschlossenheit. Um den großen quadratischen Hof gruppieren sich in organischer Verbundenheit das Wohngebäude mit Stube, Küche und Kammer, die Ställe und Futterböden, die Tenne, der Keller, die Zeugkammer und Holzhütte. Das Dach des Vierkanters ist gleich hoch; früher war es mit Stroh gedeckt, heute mit Ziegeln oder Eternit. Die großen Vierkanthöfe weisen meist weißgetünchte Mauerflächen auf, andere wieder zeigen sich im Rohbau, was dem Gehöft einen eigenartigen, altehrwürdigen Ausdruck verleiht. Trotz der monumental vereinheitlichten Grundform des Vierkanters gibt die Gestaltung der Wandflachen und Mauer- öffnungen Gelegenheit reichster Mannigfaltigkeit. 2 Der Vierkanthof stellt die vollendetste Hofform des Landes dar und bedeutet den Höhepunkt der bäuerlichen Bauweise. ____________________________________________________ 1)Heckl Rudolf, Die Grundformen des ländlichen Bauens, Salzburg 1949, S. 68 2) vgl. ebenda, S. 123 35
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2