Die Haus- und Hofnamen der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen

33 große Anzahl von Bauernhöfen bestanden hat. Die ersten Aufzeichnungen sind uns um 1270 überliefert, es ist damit aber nicht gesagt, daß es vor dieser Zeit noch keine bäuer- lichen Anwesen gegeben hat und erst in der zweiten Hälfte des 13.dhs. alle diese genannten Höfe entstanden sind. Allein die Tatsache, daß Siedlungsnamen schon viel früher belegt sind, unterstützt uns in der Annahme, daß es schon vor der ersten urkundlichen Nennung Bauernhöfe gegeben hat, Sind wir bei der Entstehungszeit der Anwesen auf Vermutungen angewiesen, so gelingt uns doch dank des reichen Quellen- materials eine ziemlich genaue Altersbestimmung der Vulgär- namen, die für unser Gebiet zum ersten Male ca. 1270 und in größerem Ausmaß 1299 in Urbaren aufscheinen, Ein Vergleich dieser ältesten Quellen mit jüngeren Belegen zeigt, daß es sich hier ausschließlich um Aufzeichnungen von Meierhöfen bzw. großen bäuerlichen Anwesen handelt, Die historischen Quellen des Mittelalters geben uns aber auch die Möglichkeit, das relative Alter der Vulgärnamen zu bestimmen, das heißt wir können Namengruppen den ver- schiedenen Zeitperioden zuordnen, Dies wird erst möglich, wenn das Namengut in drei Gruppen geteilt wird; die Zweiteilung wie es das vorhergehende Kapitel brachte, reicht hier nicht aus. Die älteste Gruppe der Hofnamen bildet die große Zahl der Lagenamen, Bezeichnungen also, die von Berg, Fluß, Tier, Pflanze, Stein usw. auf den Hof übertragen wurden, Diese Namen sind lokalgebunden und dadurch heute noch zu verstehen; sie zählen auch zu jenen, die sich Änderungen am stärksten widersetzen. Neben der großen Menge der Lagenamen stehen Bezeichnungen, deren Herkunft auf althochdeutsche Personennamen Zurück gehen und die man nach schriftlichen Belegen ebenfalls der ältesten Zeit zuordnen muß (vgl.Matzelsdorf, Billingeder). 33

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