17 Bevölkerung in Angst und Schrecken und die unsicheren Ver- hältnisse beschleunigten die Zersetzung der politischen Verfassung. Nach dem Tode des letzten Karolingerkönigs Ludwig fehlte im Traungau und den anderen Grenzgebieten jede Organisation, Das Land östlich der Enns lag verwüstet und über das Schicksal des Traungaues besitzen wir für die folgenden Jahrzehnte nur wenig Nachrichten. Nach vielen erbitterten Kämpfen mit den Ungarn gelang schließlich Otto dem Großen der entscheidende Sieg bei Augsburg im Jahre 955. Die kriegerischen Überfalle der Ungarn fanden damit ihr Ende. Zum Schutz des Reiches wurde die Ottonische Ostmark zwischen der Ennsburg und dem Wienerwald errichtet. Sie scheint erstmals 996 als „Ostarrichi“ auf. Seit der Gründung der Ottonischen Ostmark war der Traungau ein Bestandteil des babenbergischen Herzogtums Österreich. Er gehörte nicht zur Ottonischen Ostmark, war auch nicht mehr mit dem norischen Unterland verbunden, sondern kam unter die Herrschaft der Grafen von Wels-Lambach. Nach dem Aussterben dieser Linie erhielten die Ottokare von Steyr den Traungau und die Kärntner Mark im Jahre 1056. Kirchlich gehörte der Traungau zum Bistum Passau, bei dem er bis 1784 verblieb. Als das Geschlecht der Ottokare von Steyr ausge- storben war, fielen der Traungau und die steirische Mark an die Babenberger. Nach dem Ende der Karolingerherrschaft änderten sich die innenpolitischen Verhältnisse im Traungau grundsätzlich, denn nach 911 kam es zum Durchbruch einer heidnischen Reaktion, die die karolingischen Einrichtungen außer Kraft setzte, Gleichzeitig begann sich das Lehenswesen auszubreiten,. Der Grundbesitz erlag zu Ende des 12.Jhs. mit wenigen Ausnahmen der aufstrebenden Adelsmacht. Den größten Grund- besitz in unserer Gegend hatten die Grafen von Wels-Lambach, in ihrer Nachfolge der Bischof von Würzburg, die steirischen 17
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