11 3. Die Römer Mit der Eingliederung Norikums in das römische Imperium begann die Herrschaft Roms in unserem Lande. Die von den Kelten angelegten Straßen wurden von den Römern übernommen, ausgebaut und erweitert. Die keltische Bevölkerung empfand Oberhoheit nicht drückend, Sie konnte in ihrer gewohnten Weise Ackerbau und Viehzucht betreiben. Es ent- wickelte sich reger Handel. Im Norden blieb die Donau eine feste Trennungslinie, an der sich zwei Völker und Welten gegenüber standen : Römer und Germanen stießen hier zusammen. Unter Kaiser Caracalla (211 - 217) erhielt die Stadt Wels den Rang einer Kolonie mit dem Namen „ Colonia Aurelia Antoniana Ovilava“. Sie wurde römische Provinzhauptstadt von Norikum, Sitz eines heidnischen Oberpriesters und der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Binnenstraße, die Alpenstraße und ihre nördliche Fortsetzung, die Ufer- straße, kreuzten. Erst nach der Teilung Norikums in das nördliche Ufer-Norikum und das südliche Binnen-Noricum stieg am Ende der Römerzeit Lauriacum, das heutige Lorch zur Hauptstadt Ufer-Norikums empor. Ovilava blieb aber Mittel- Punkt des Stadtbezirkes zwischen dem Hausruck und der Enns, dem späteren Traungau. Schon während der Zeit der römischen Herrschaft machte Sich das Eindringen der Christentums in Norikum bemerkbar. Geben Bodenfunde nur dürftige Hinweise, so bietet die schriftliche Überlieferung Zeugnisse von so hohem Wert, wie sie aus anderen Provinzen der Donau nicht bekannt sind: es sind dies die Florianlegende am Beginne,die Lebensbe- schreibung des hl. Severin am Ende der Römerherrschaft. Die Abfassung von Florians Heiligenleben zeigt uns, wie die Keime des neuen Glaubens in unsere Heimat eindrangen. 11
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