Die Haus- und Hofnamen der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen

9 der Namenkunde 1. Auf die Vorfahren der Italiker folgten als zweites und drittes indogermanisches Volk die Illyrer und die Veneter. Unter den Illyrern kam es in der Bronzezeit zur ersten Hochblüte der alten Hallstätter Kultur. Im letzten Jahrtausend vor Christus machte sich das Vordringen ostischer Völker nach Europa bemerkbar. Auch unsere Landstriche wurden aufgesucht und neue Wohnstätten errichtet. Zu der hier seßhaften illyrischen Bevölkerung siedelten sich die Kelten an, die das Wirtschaftsleben in Hallstatt zum zweiten Male in prähistorischer Zeit zur Hochblüte brachten. Mit den Kelten waren es also vier Sprachvölker, die sich in frühgeschichtlicher Zeit auf unserem Boden seßhaft machten und deren Sprachen durch die gemeinsame indogermani- sche Herkunft verwandt sind, Es ist uns heute nicht möglich, gewisse Siedlungs- oder Flußnamen dem Uritalischen, Illyrischen, Venetischen oder Keltischen zuzuteilen, daher sprechen wir zusammenfassend von vorrömischen Namen, die einerseits durch die Tabula, Notitia und die Itinerarien überliefert sind, andererseits aus heutigen Orts- und Flußnamen abgeleitet werden können. Prof. E. Kranzmayer weist auf die interessante Tatsache, daß sich vorrömisches, urgeschichtliches Namengut in Oberösterreich nur in den niedrigeren Gebieten günstiger Agrarlandschaften erhielt, entlang der Donau-, Traun-Vöckla- und Innstraße und vor allem in den fruchtbaren Gebieten der Herzlandschaft Oberösterreichs; in den Hochtälern dagegen, die mit dem Anbruch der Völkerwanderungszeit verödet lagen, verschwanden die vorrömischen Siedlungsnamen 2 . ______________________________________________________ 1) vgl .Kranzmayer E., Die Ortsnamen des Bezirkes Wels als siedlungsgeschichtl. Quellen. In: Jahrbuch des Musealvereins Wels 1956, S.49 2)vgl. ebenda, 3.54 ff. 9

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