1 EINLEITUNG Schon lange bevor ich das Thema einer Hofnamen-Dissertation erhielt, bildeten fur mich die Vulgärbezeichnungen der Bauern- höfe nichts Neues; verbrachte ich doch drei Jahre meiner Kindheit am Lande, außerdem stammt ein Teil meiner Vorfahren aus bäuerlichem Geschlecht. Neben dem Interesse am Hofnamengut und der persönlichen Verbundenheit mit ihm waren aber vorallem die Anregungen, die ich aus den Vorlesungen und Übungen von Herrn Univ. Prof. Dr. E. Kranzmayer erhielt, für die Wahl meines Dissertationsthemas ausschlaggebend. Die Arbeit umfaßt das Gebiet der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen, die zum politischen Bezirk Wels, 0.Ö., gehören. Es ist die Gegend südlich der Traun, ein Gebiet, das ich um so lieber für meine Arbeit wählte, weil ich mich mit seiner bäuerlichen Bevölkerung und seiner Landschaft aufs tiefste verbunden fühle. Die einzelnen Arbeitsvorgänge einer namenkundlichen Dıssertation bestehen aus dem Sammeln der urkundlichen Belege, dem Abfragen der mundartlichen Formen und der etymologischen Erklärung der Vulgarnamen. Um die Arbeit namenkundlich auswerten zu können, muß das ganze Namen- material in seinen historischen Belegen vorliegen. Daher exzerpierte ich zuerst die Hofbezeichnungen aus den Grundbüchern, die um 1880/82 angelegt wurden. Aus ihnen ist deutlich zu ersehen, daß die Benennungen neuerbauter Häuser und Höfe gegen Ende des 19.Jhs. immer mehr zurückgehen und ab 1910 schließlich ganz aufhören. 1
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