Zehn Jahre Außenrenovierung der Stadtpfarrkirche Nach zehn Jahren geht nun die Außenrenovierung der Steyrer Stadtpfarrkirche zu Ende. Zwanzig Millionen Schilling kostete das „Facelifting" des 550 Jahre alten Gotteshauses. Die Kosten übernahmen zu je einem Fünftel die Pfarre, die Diözese, die Stadt Steyr, das Land Oberösterreich und der Bund. Nachdemman schonJahre zuvor sorgenvoll die Einwirkung von Verwitterung und Luftverschmutzung auf die Stadtpfarrkirche beobachtet hatte, schlugen Pfarrer Johann Steinbock und Mitglieder des Pfarrkirchenrates im Mai 1982 Alarm. Der Zustand des aus Sandstein erbauten Turmes, die Konglomeratquader und das Tuffgestein der Fassaden hatten sich derart verschlechtert , daß Passanten durch herabfallende Teile gefährdet waren . In enger Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Diözese, dem Bundesdenkmalamt und dem Stadtbauamt wurden ein Jahr darauf die Arbeiten in Angriff genommen. Zuerst wurde das mächtige Dach an der Westseite mit neuen Latten versehen und schließlich mit neuen Tonbiberschwanzziegeln eingedeckt. Ein Jahr darauf folgte die Nordseite. Nach einem Jahr Pause wurde 1986 und 1987 das Mauerwerk der Kirchenfassade und des Turmes ergänzt und gefestigt. Bei dieser Gelegenheit wurde die Turmuhr saniert und die Blitzschutzanlage erneuert. Wegen seiner alles überragenden Höhe zieht der Steyrer Stadtpfarrturm 8 immer wieder Blitze auf sich . In diesen beiden Jahren wurde das Kirchendach östlich des Turmes und über der Apsis erneuert. 1989 und 1990 wurde das Renovierungswerk an der Südseite der Kirche fortgesetzt. Einen zeitlichen und finanziellen Rückschlag erlitten die Arbeiten durch heftige Stürme . Zwei Orkane verursachten einen Schaden von 600.000 Schilling, indem große Flächen des Daches abgedeckt wurden. Die Ziegel flogen bis in die Hinterhöfe am Grünmarkt. Zu einem einzigartigen Einsatz kam es im Herbst 1990. Freiwillige Helfer befreiten den Dachboden der Stadtpfarrkirche von Schutt und Schmutz, der sich in mehreren Jahrhunderten dort angesammelt hatte. Schaufel um Schaufel und Schubkarre um Schubkarre wurden dabei 81 Tonnen Schutt aus den Gewölbebogen wegbefördert. Für den Abtransport dieser ,,Jahrhundert-Last"waren 23 Lastwagenfuhren nötig. Schließlich wurden die riesigen Glasfenster restauriert und mit einer Doppelverglasung versehen. Der letzte Abschnitt war die Sanierung der Außenanlagen rund um die Kirche. Weil es sich dabei um den ehemaligen Pfarrfriedhof handelt, mußten die Arbeiten mit besonderer Sorgfalt und Pietät vorgenommen werden. Es galt, die alten Grabsteine wieder zur Geltung zu bringen, von denen einige noch restauriert werden müssen.
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