Das Steyrer Münster

an die Mauer gemalt, deren Träger im 17. Jahrhundert lebten. Die Gruft ist vermutlich älter als die Kirche und dürfte vom Vorgängerbau stammen. Die zweite Gruft, die nur durch Aufheben einer Fußbodenplatte vor dem Presbyterium zugänglich ist, ist überhaupt nicht erforscht. e Der Dachboden der Kirche ist viergeschossig und beinahe ebenso hoch wie das Hauptschiff. Mächtige Balken stützen das Ziegeldach. Querdurch läuft ein Gestänge, das die Uhr gegenüber dem Pfarrhofportal antreibt. Auf den Dachboden führen drei Wendeltreppen, nämlich jene im Kirchturm, die bis zur Türmerstube 266 Stufen hat und in Dachbodenhöhe eine Verbindungstür aufweist, außerdem eine Treppe neben dem östlichen Südportal und eine von der Orgelempore aus, die in einem Türmchen an der Nordfassade eingebaut ist. Über dem Turmhelm ist unter der Kreuzblume ein Spruchband mit der einzigen vom alten Bau erhalten gebliebenen Jahreszahl 1509 zu sehen. • Das Nordportal besteht aus einer netzrippengewölbten fünfseitigen Halle, in deren Baldachinnische vorzüglich gearbeitete ausdrucksstarke Sandsteinfiguren aus der Zeit um 1410 stehen, und zwar die Heiligen Agnes, Jakob der Ältere und Dorothea. Sie werden dem Meister von Großlobming (Steiermark) zugeschrieben . Die Statue des hl. Johannes Ev. ist neugotisch . Über dem !in21 ken Tor sieht man das aus dem Jahre 1526 stammende figurenreiche Bogenfeldrelief „Tod und Krönung Mariae", doch sind hier Hände und Köpfe der Figuren, Gott Vater und Christus ausgenommen, um 1900 durch den Wiener Bildhauer Erler erneuert worden. Das Gitter, das die Vorhalle abschließt, wurde 1903 vom Kunstschlosser Johann Gruber nach einer Zeichnung von Dombaumeister Hermann angefertigt. e Die Orgel auf der Empore über der Durchgangshalle wurde von 1774 bis 1779 vom bedeutendsten österreichischen Orgelbauer der Spätbarockzeit, Franz Xaver Chrismann, errichtet._Sie hatte 24 Register, die sich auf zwei·Manuale und ein Pedal verteilten . Von 1893 bis 1895 wurde die Orgel über Empfehlung des Komponisten Anton Bruckner, der das Instrument überaus schätzte, umgebaut und mit pneumatischen Windladen und einer Röhrenpneumatik ausgestattet. Die Registerzahl wurde von 24 auf 29 erweitert, das alte Gehäuse durch ein neugotisches ersetzt. 1903 erhielt die umgebaute Orgel ein elektrisches Gebläse . 1932 wurde die Orgel durch die Firma Gebrüder Mauracher aus Linz repariert. Unter Beibehaltung des Pfeifenbestandes der Chrismann-Orgel wurde sie 1962 durch Hans Pirchner aus Steinach am Brenner erneuert. Das Werk wurde auf 40 Register mit 2820 Pfeifen erweitert.

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