Geramp un~ _Zack. ah seiner Seite, während Josef am Eingang steht und Hirten, meist in Tiroler Tracht, lmien vor der Höhle oder auf der Mo1,swiese, auf welchei> Lämm.chen grasen und Engel mit goldenen Flügeln mit den Hirten sprechen. . . Auf den Bergen, die sich ij_ber der Höhle erheben, liegen HäQser und Burgen~ weiden Herden ... und schweifen Jäger mit Stutzen, um Hasen und Gemsen zu schießen ... Knappen arbeiten und ziehen schwerbeladene Karren aus den Schachten. . . So bleibt die Krippe bis• zum Sylvestertage, wo die Beschneidung aufgern.ucht wird, der am 5. Jänner die heiligen drei Könige folgen. Diese füllert rnit ihrem glänzenden Gefolge aus Edelknaben; Reitern und Dienern mit Pferden, Kameelen u).1d Elefanten den Platz. und sind des Pompes wegen die Liel1lingsvorstelhmg des Volkes... Je kostbarer, größer und stattlioher eine Krippe ist, um so stolzer ist der Besitzer. Manche bestehen auch au& beweglichen Figuren und kosten oft mehrere Tausend Gulden ... " Man sieht, das deckt sich Zug für Zug mit einzelnen Teilen des Steyrer Kripperls. Handelt es sich hier aber um feste Tiroler Krippen, so hörRn wir von den H al l ein er Bildschnitzer- und Krippenmacher-Familien, daß sie auch von Alters her Krippenspiele, und zwar von Maria Empfängnis (8. Dezember) bis Maria Li.chtmeß (2. Februar) in der Stadt Hallein und deren Nachharschaft umherwandernd in den Häusern aufführten1 }. Das ist genau dieselbe Spielzeit wie beim Steyrer Kripperl. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in Bayern. In B am b er g zumal hat sich ·die Krippe besondei-3 reich entwickelt und in der oberen Pfarrkirche werden von Weihnachten bis Lichtmeß eine große Anzahl von Bildern gestellt; die Vorstellungen wechseln alle paar Tage... Typische Figuren aus dem Volke treten in der Krippe auf, so der „Greanhans" und der. ,,Vizeknorz"2 ). Wir haben da also die völlige Analogie zu unserm „Wällischhans". Es liegt also sehr nahe, zwischen diesen tirolischen, altba.yrischen fränkischen und dem S.teyrer Kripperl eine Verbindung anzunehmen, um so mehr n.ls wir wissen, daß die bayrischen Volkskunsterzeugnisse (ein volkstümlicher Schnitzer Lorenz in Tölz wird schon 1494 erwähnt), schon früh donauabwärts bis nach Linz und Wien gefühd wurden3 ), und die Herstellung nam.entlich gekleideter Krippenfiguren ein Zweig der Augsburger Kunstindustrie war4 ). Allein die Verbreitung völlig · überElinstimmender Einzelheiten ist noch viel weitergehend . ~ Die s c h l c s i- ·s c h e n Weihnachtskrippen, die schon a.n sich ganz an die tirolischen und .altba.yrischen erinnern, überliefern uns außerdem namentlich aus Frei• hermersdorf einen Brauch, der vollständig mit dem Beginn des Steyrcr Kripperls übereinstimmt: ,,In der Christmette wurden nach dem Evan~ gclium der heiligen Messe Hirtenlieder mit verteilten . Stimmen am Chore 1 ) A. Hartmann , Volksschauspiele (1880), S. 78, b. Hager, S.. 46. . 2 ) Hager, S. 84. 3 ) G. Westermayer, Chronik der Burg und des Marktes Tölz, 1891, S. 148 ff,, -und Hager, a. ,i_, 'O., S. 80 f. •) P. v. Stetten, Kunstgeschichte von Augsbul'g_II (1-788), S. 293 ff. , Hager, S. ?3.
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