26 Geramb und Zack,. Er irlopft bei der Wirtshaustüre an, die Frau Wirtin erscheint und es erhebt !ich ein Wechselgesang: $ & H ~ ~ ~ 1 d· p , 1 r 1W"rt' ~Wer ist denn draußt und klop • 1 '"7 der mich iO foi - se auf wek '& ~ µ v 1 r .)i 1 r Ein fei - ner Herr ganz si $ ~ p p v 1 r ii 1 r der mei - nett Rauch fang keh 2. Rau c hfangkehrer: Frau Wirtin, ich nur eins begehr, Gebt mir Licht un9- Beslein her 1 Nicht zu groß und nicht zu klein, Ji fet kera v eher J, ren DamiL id1 kann beim Rauchfang hinein! 1 J ., =I au, kann? 1 r "I - lieh, 1 J ., 1 will. 1 ) Darauf tritt der Rauchfangkehrer ein und beginnt seine Arbeit. Er scheint sich aber nicht sehr geschickt anzustellen, denn alsbald vernimmt man ein rasselndes Gepolter und Scherbengeklirr und erfährt aus dem Jammerschreien der Wirtin, daß der ungeschickte Kerl allen Schutt aus dem Rauchfang auf die „Häfenstöll" mit dem Küchengeschirr herabwirft. Er läßt sich übrigens nichts anfechten, sondern erscheint nach beendeter Arbeit seelenruhig, als ob nichts geschehen wäre, vor der Tür und singt der trostlosen Traubenwirtin das dritte Gesätzel des Wechselgesanges vor: Frau Wirtin, ich schon fertig bin, Nehmt mir mein Licht und Besen hin Und .gebt mir meine Bezahlung heraus, Damit ich komme schnell nach Haus! Das ist nun aber der guten Traubenwirtin denn doch zu viel. Sie erteilt dem unverschämten Kerl mit großer Zungenfertigkeit eine niederschmetternde Lektion und jagt ihn schließlich mit dem Kochlöffel davon. Allein der Herr Rauchfangkehrer läßt nicht mit sich spassen. Er hetzt seinen „Kartuscherl" auf die Waden der Frau Wirtin, was sich dieser nicht zweimal sagen läßt.- Laut bellend fährt er auf sie hin und beißt sie in den Fuß. ,,Mein Gottl" schreit die Wirtin. ,,Jetzt hat er mir von mein linken Wadi ein viertel Kilo außibissen" 1- ,,Die Kindstauf" (Abb. 8). Beim linken Stadttor bewegt sich eine kleine Taufgesellschaft herein: voran der Herr „Göd" und die Frau „Godl" in ehrsamer altbürgerlicher Festtracht, hinter ihnen die Hebamme mit dem wohlbedeckten, winselnden neuen Weltbürger, den sie zu seiner Beruhigung heftig schaukelt und „schupft". Die „Göden" streiten, während sie über den Stadlplatz schreiten, über den Namen, den das Kind erhalten soll. Schließlich gehe11 sie alle ins Wirtshaus, wo sie die Traubenwirtin mit vielen Bücklingen und ehrenden Worten empfängt. Es ist ein prächtiges Bild aus dem altbürgerlichen Kleinstadtleben. Dann bört man die kleine Gesellschaft aus der Wirtsstube 1 ) Mit demselben Text beginnt ein südmährisches Volkslied, ,,Beim Fensterln" (siehe Pommers Zeitschrift: ,,Das deutsche Volkslied", Jahrgang 10, Seite 112). -
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2