Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

74 treffen auch die Herren Chargen der Artillerie, dagegen ihnen auch die aus dieser Cassa etwa erfolgenden Anschaffungen zu Gunsten des Corps in gleichem Verhältnisse zufließen. Endlich wurde von den anwesenden Mitgliedern an den Corps- commandanten das Ansuchen gestellt, den Fortbestand der Artillerie- Abtheilung des Bürgercorps unter den angeführten Modalitäten dem Herrn Bürgermeister zur Genehmigung zu unterbreiten und hiemit die Bitte zu verbinden, dass die erforderliche Anzahl Mörser in kürzester Zeit durch den löblichen Gemeinderath angeschafft werden." Dieses Protokoll, welches der durch die Wegnahme der Kanonen in ihrer Existenz bedrohten Artillerie des Bürgercorps ein weiteres Fortbestehen ermöglichte, ist unterzeichnet von dem Major und Com­ mandanten des uniformierten Bürgercorps: Anton Haller, und von den Mitgliedern des Artilleriecorps: Johann John, Johann Stuckhart, Josef Sailler, Josef Riß, Josef Schmidhofer, Ignaz Hager, L. Landerl, Adam König, Ignaz Fischer, Johann Harratzmüller, Karl Köhler, Franz Großauer, Alois Sperr, Ignaz Zachhnber, Josef Geistberger, Karl Fetzgrub er, Josef Red er, Johann Amtmann, Alois Amt­ mann, Vincenz Geistberger, Adalbert Drobny, Mathias Jawurek, Jakob Trenkner, Alois Reindl, Franz Rieß, Michael Gupf. Diese Angelegenheit war aber nicht so einfach, indem Bürger­ meister Gaffl zwar nichts gegen den Fortbestand der Artillerie-Abthei­ lung zur Bedienung der Mörser hatte, aber Einsprache dagegen erhob, dass die erst später ohne Bewilligung veränderte Uniform und Egali­ sierung der Artillerie, über deren eigentliche Organisation auch nichts officiell bewilligt worden war und wovon die Behörden nur stillschweigend Umgang genommen hatten, weiter fortbestehen solle. Der Bürgermeister verlangte gleiche Adjustierung mit der Infanterie als „statutengemäß, gesetzlich und zeitgemäß, wodurch die Eintracht des Körpers erhalten, eine Bevorzugung in keiner Weise stattfinde und die Verpflichtungen der Mitglieder unter sich gleichgestellt sind." Im übrigen wurde dem Bürgercorps in diesem Falle die Zuwen­ dung der Jnteressenbezüge aus der Pacher'schen und Benoit'schcn Stiftung im Sinne der Legate gegen Nachweis der Verwendung versprochen und auch die Anschaffung der gewünschten Mörser aus der städtischen Cassa in Aussicht gestellt. Die letzten Reste der ehemaligen Artillerie wurden gegen Ende des Jahres an den Zimmermeister Josef Huber verkauft. Es waren zwei

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