Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr
43 Schriftenwechsel. Das Corpscommando hatte es versucht, die Vergütung des Schießpulvers für den im November 1838 verstorbenen pensionierten Hauptmann Franz H ick mann zn bekommen und richtig am 15. April 1839 den Betrag von vier Gulden und fünfunddreißig Kreuzer C. Mzc. ans der k. k. Kriegscassa in Linz ausbezahlt erhalten. Zugleich aber er» gicng an die Bürgergarde vom Magistrate die Mittheilung, „dass zu folge Verordnung des k. k. Militär-Obercommandos in Linz die Aus rückung des Bürgereorps bei Leichenbegängnissen der Officiere des Militärs, welche bisher hierorts ans Ansuchen des Stations-Commandos durch das Bürgercorps-Commando veranlasst wurde, künftig ganz zu unterbleiben habe, und dass in jenen Stationen, wo sich keine Militär- Garnison befindet, nichts anderes erübrige, als dass die Beerdigung der verstorbenen Militär-Officiere ohne Militär-Condnet stattfinde, und keinen Falls hiezu um Verwendung des Bürgercorps anzusuchen sei." Diese strenge Auffassung wurde aber alsbald durch einen Erlass des Kreishauptmannes v. Dornfeld gemildert, nach welchem voin k. k. Militär-Obercommando in Linz an den Militär-Stations-Commandanten in Steyr die Weisung ertheilt wurde, „dass rücksichtlich der sich auf öffentliche Landesfestc und die Bürgerschaft unter sich beziehenden Aus rückungen des uniformierten Bürgercorps, wenn solche von den dazu berufenen politischen Behörden gestattet, und die k. k. Militär-Stations- Commanden davon verständigt werden, keine Einsprache gemacht werde; nur liege es in dem guten Willen der Bürgerschaft, wenn selbe frei willig die Ehrenbegleitung bei Militär-Officiersleichen bcigebe, und so dadurch ihre freundliche Theilnahme an den Tag lege, jedoch könne von Seite des Militär-Ärars, sowie auch von der Verlassenschaft des ver storbenen Officiers selbst keine Vergütung für Auslagen angesprochen und geleistet werden, weil keine Requisition von Seite des k. k. Militärs an das Bürgercorps diesfalls stattfinden dürfe, und jede Ehrenbezeugung desselben blos auf dessen freiem Antriebe beruhe, infosente es zur dies- fälligen gemeinsamen Ausrückung befugt ist." Im Juni 1839 bestand die Infanterie-Division einschließlich des Stabes aus 200 Mann. Bei der am 31. August vorgenommenen Ofsicierswahl wurde Roman Jäger von Waldau als Offici er erwählt. Die Ereignisse des Jahres 1839 hatten das Militär-Statious- i84o Commando vorsichtiger gemacht. In einem Schreiben vom 3. April 1840 theilt der Stations Commandant Weuzl Frohlik mit, dass der k. k. pensionierte Zeugwart Christian Müller, 63 Jahre alt, in der Stadtkaserne gestorben sei
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