Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr
14 immer bestehendes bürgt. Jnfantriecorps so wie in Wien vorhanden ist, und das gute einer derartigen ordentlichen Organisirung für manche ausserordentliche Fälle: wie es die Erfahrung bewiesen hat, nicht in Abrede gestellt werden kann: auch die Bittsteller dem Magistrat als rechtschaffene und rechtliche Bürger bekannt sind: deren Vermögens- umstände diese Auslage immer gestatten: so findet sich der unterzeichnete Magistrat um so mehr veranlaßt: dieses Gesuch an dieses lobt: k. k. Kreisamt mit der Bitte cinznbegleiten: Wohldasselbe geruhe, dieses Gesuch vorwortlich an die hohen und höchsten Behörden gelangen zu lassen, als dieses Gesuch der Bittsteller blos die Verherrlichung der Frohnleichnahms- Proeession und der Stadtgemeindc und deren Einwohner in nöthigen Fällen nützlich zu seyn zum Endzwecke hat: durch die dem Magistrat obliegende Aufsicht über selbes aber immer jeder schädliche Mißbrauch zum Nachtheil einzelner Glieder oder der ganzen ohnehin hintangehalten wird. Steyr, den 1. Inly 807." „Der Bürgermeister Preureutten." Dieses Gesuch fand mit nachstehendem Erlasse wieder nicht die er wartete Erledigung. Das k. k. Kreisamt schreibt unter Berufung auf vorstehende Eingabe des Stadtmagistrates folgendes: „Dem Gesuche, ein ordentliches mit Statuten versehenes Bürger- Corps zu errichten, kann hierorts aus nachstehenden Gründen nicht will fahret werden. 1. derley Bewilligungen von Seiner k. k. Majestät nur Bürgern in Hauptstätten zugestanden worden sind, 2. die Errichtungen derley selbstständiger Bürger-Corps meistens kost- spillig ausfallen, die Bürger von ihren erträglichen Berufsgeschäften abziehen, wodurch öfters die gute Absicht, welche Unternehmer haben, nicht mit dem erwünschten Erfolge gekrönt ist, 3. nur einige ans der dortigen Bürgerschaft die Anschaffnngs-Unköstcn der Uniformen für minder Vermögliche ans sich genommen haben, mithin sich eine perpetuirliche Last zur Beyschaffung derley Uniformen nicht werden aufbürden wollen, noch eine solche Bürde von ihnen verlangt werden kann. Dessen das k. k. Kreisamt des Traunviertels in Erledigung seines Berichtes, zur Verständigung des Magistrates Steyr und der Bittsteller durch Rathschlag erinnert wird. Linz, 20. July 1807." „Hacklberg." „B. Effelsberg." Mit diesem wurden die Bürger Steyrs zum zweiten Male mit ihrem Ansuchen, ihre Bürgerwehr zu organisieren, abgewiesen. Das fol gende Jahr war jedoch diesem Bestreben günstiger.
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