Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

220 1893 fahrt von Steyr die heitere Stimmung mitgenommen, sie hielten dieselbe fest und wussten sie auch wieder nach Hause mitzunehmen. Früher als es eigentlich projectiert war, des andern Tages 11 Uhr vormittags, wurde die Heimreise angetreten. Überraschend war der Empfang in Steyr, denn es waren Hunderte, welche die Heimkehr des Corps mit lauten Zurufen bejubelten. Um diesen Ausflug des Corps hatte sich große Verdienste erworben Oberlieutenant Johann Hettl, der als Arrangeur, und Lieutenant Ropelato, welcher als Reisemarschall dieser Fahrt wirkte. Der Energie und der Umsicht des Obcrlieutenants Hettl war es auch zu verdanken, dass die Musikeapelle die Fahrt mitmachen konnte. Weiters hatte das Corps Gelegenheit, das Bürgercorps- Kränzchen in Steinbach zu besuchen, wobei sich 30 Mann bethei­ ligten, um den Kameraden dortselbst Collegialität und Sympathien zu bezeugen. Ebenso reiste eine Deputation von Officieren und Unterofficieren zum Corpsfeste nach Wels. Mit Ende des Jahres betrug der Stand der activen Mit­ glieder (einschließlich der Musikcapelle) 225, der Invaliden 32 und der Ehren- und unterstützenden Mitglieder 27, in Summa also 284 Mitglieder. Mit diesem Jahre schließt das 19. Jahr seit der Gründung der Kaiser Franz Josef-Stiftung (gegründet 2. December 1873); diese Stiftung wurde mit einem Capitale von 400 fl. begonnen und kam durch Spenden der Wohlthäter auf ein Capital von 5510 fl. 98 kr. Das Bürgercorps hatte beschlossen, einen Bürger-Ball abzu­ halten, welcher am 24. Jänner in den Casino-Localitäten statt­ fand und ein wahres Bürgerfest war. Zu der am 5. Februar unter dem Vorsitze des Commandanten Hauptmann Stummer abgehaltenen General-Versammlung hatten sich 160 Mitglieder eingefunden. An derselben nahm auch der neue Feldpater hochw. Vorstadt- Cooperator Herr Josef Huemer und als neuer Corpsarzt Herr Dr. Adalbert Maier theil. Nach Absolvierung der Gegenstände der Tagesordnung entspann sich auf Anregung des Commandanten eine längere Debatte über die Betheiligung bei außergewöhnlichen Ausrückungen, Deputationen rc., und wurde, nachdem die Ober­ lieutenants Ziebermayr, Pilat und Schmidt im Sinne der Aus­ führungen des Commandanten gesprochen, beschlossen, den Commandanten zu ermächtigen, zu jeder solchen Ausrückung eine bestimmte Anzahl

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