Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

204 1885 und höchsten Persönlichkeiten unseres Herrscherhauses auf die würdigste Weise bethciligte. Auch müssen wir thcilweise das Gelingen unserer Ausstellung dem Umstande zuschreiben, dass uns auf die zuvor­ kommendste Art die Musikcapelle des löblichen Bürgercorps während der ganzen Dauer unserer Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde. — Wir fühlen uns daher angenehm verpflichtet, für Alles das dem löblichen Bürgercorps unseren wärmsten Dank abzustatten, und er­ suchen das löbliche Commando, diesen unseren Dank dem löblichen Bürgercorps zur Kenntnis zu bringen. — Indem wir schließlich dem Herrn Commandanten persönlich für sein in jeder Richtung uns er­ wiesenes freundliches Entgegenkommen herzlich danken, zeichnen wir achtungsvoll für das Ausstcllungs-Central-Comitc: I. Berger m. p.“ Am 3. December bctheiligte sich eine Deputation des Bürgercorps an dem Leichenbegängnisse des hochwst. Bischofes Franz Josef Rudigier in Linz, ebenso an dem Traucrgottesdienste, der am 5. in der Stadt­ pfarrkirche und am 6. in der Vorstadtpfarrkirche abgehalten wurde. Eine tiefe Mißstimmung, die unter den Mitgliedern der Musik­ capelle ausgebrocheu war, beschäftigte die Mitglieder des Bürgercorps in den ersten Monaten des Jahres. Capellmcister Großauer legte seine Stelle zurück, war nicht mehr zu bewegen, dieselbe anzunehmen und Feldwebel Mayerhofer übernahm interimistisch die Besorgung der vorkommenden Musikaufführungcn. Hauptmann Brcselmayr, seit Jahren Musikinspector, hatte einen schweren Stand, obwohl er die Kämpfe mit den Musikern schon öfter durchgemacht hatte. Durch die Schaffung eines „Comites zur Hebung des Frcmden- Verkehrs" war in Steyr endlich eine Institution ins Leben getreten, mit der mau bezüglich der Musikfrage und der Bürgercorpsmusik in Verhandlungen treten konnte. Das Bürgercorps wurde von diesem Comite unter dem Vorsitze des Herrn Franz Tomitz eingeladen, einen Delegierten zu entsenden, wozu Musikinspector Hauptmann Bresel- mayr bestimmt wurde. Früher schon, im März, hatte der Gemeinde- rath von Steyr beschlossen, die Bürgercorpsmusik mit 600 fl. jährlich zu subventionieren, gegen dem, dass dasselbe 10 Promenade-Concerte während des Sommers 1885 abhalte. Ende Juli verließ der verdienstvolle Seelsorger und Feldcaplan des Bürgercorps, Karlstötter, das Corps und unsere Stadt, um als Pfarrer nach Altmünster zu übersiedeln. Das Bürgercorps ernannte ihn für sein verdienstvolles Wirken zum „Ehrenmitgliede". Seine Stelle wurde über Ansuchen des Corps von hochw. Herrn Joh. Ev. Strobl

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