Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

1683 bestandenen Schanzen verbessert, tun vertheidigt werden zn fönneu. 1704 Bald wären auch diese 1704 nöthig geworden, denn ant 15. Jänner waren die Baiern schon in Efferding. Die Bürgerwehr wurde auf­ gefordert, sich freiwillig zn stellen und die Enns zn vertheidigen; man befürchtete das Äußerste — doch zogen die feindlichen Truppen sich schon am 18. Jänner in ihr Land zurück. 1705 Kaiser Leopold starb mit 5. Mai 1705. Ein feierliches Requiem wurde durch Abt Anselm von Garsten in der Stadtpfarrkirche abgehalten. Alle Beamten erschienen zu diesem Trauergottesdicnste, die Bürgcrmiliz paradierte und setzte ihre Kanonen in Action, gleichsam als wollte sie ihrem todten Kaiser die letzten Grüße in seine Gruft entsenden. 1732 Im Jahre 1732 nach der erfolgten Erblandshuldignng zn Linz kam Kaiser Karl VI. mit der Kaiserin nach Steyr. Der Chronist Pritz erzählt ausführlich die bei Ankunft und Anwesenheit der Majestäten in Steyr veranstalteten Feste, an welchen auch die Bürgermiliz regen Antheil nahm. „Junge ledige Bürgerssöhne und aus den Zünften ausgewählte junge Leute, gegen 300 au der Zahl, baten den Magistrat tun die Erlaubnis, eine eigene Compagnie bilden zu dürfen und um einen Hauptmann; als solcher wurde ihnen Johann Schvttl, Mitglied des äußern Rathes, Gewerkschaft-Kästner bestimmt; die fehlenden Waffen erhielten sie aus dem städtischen Zeughause und auch eine Fahne. Diese Compagnie bestand aus 0 Zügen, welche theils mit Flinten, theils mit Piken bewaffnet waren und eine eigene Musikbande hatten." „Am 24. September Nachmittags wurden unter Commando des Anton Dubile, des Magistrats bestellten Artillerie-Lieutenants, mit seinen untergebenen Artilleristen und Fuhrwesensleuten, die alle schön montiert waren, unter klingendem Spiele und Begleitung eines Theiles der Bürgermiliz die Kanonen und das grobe Geschütz, 60 an der Zahl, aus dem Zeughause abgeführt und ans der Stadlmayr-Anhöhe unweit des Schnallenthores int Freifelde aufgestellt. Am 25. früh morgens um 3 Uhr wurde durch das grobe Geschütz mit drei Schüssen das erste Zeichen gegeben, um 4 Uhr schlug man Reveillc, die Compagnien sammelten sich und stellten sich in der Stadt bis zum Abmarsch auf. Es waren bei 1000 Mann in 3 Compagnien abgetheilt, unter dem Obercommando des Leopold Pichler, Stadthauptmannes; jede hatte ihre eigene Musik. Die erste unter Anführung des Stadthauptmannes, Stadt- lieutenants Michael Mcnhardt, Rathsherrn, und des Fähnrichs Johann Sylvester Paumgarten, Obervorgehers der Gewerkschaft, war jene der Bürger der eigentlichen Stadt, die sich nach Abholung ihrer Fahne vom

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