Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

163 Beim Leichenbegängnis der Frau Karo line Werndl hatte die Bürgercorps-Capelle mitgewirkt, wofür der Franz Josef-Stiftung 50 fl. gespendet wurden. Das Corps hatte bis jetzt von den austretenden Mitgliedern die Corpsgewehre mit dem vollen Betrage von 10 fl. zurückgekauft. Da sich jedoch gezeigt hat, dass die Mehrzahl dieser Gewehre in einem Zustande zurückgegeben wurden, der eine verhältnismäßig große Auslage für Reparatur erforderte, wurde in der Ausschuss-Sitzung vom 17. November beschlossen, die Gewehre nur mehr mit 8 fl. zurückzukaufen. Bei einer- größeren Reparatur soll noch mehr abgerechnet werden. Die Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten 1879 wurde auch vom Bürgcrcorps in würdiger Weise durchgeführt, an das allerhöchste Kaiserpaar eine Adresse gerichtet, und die General-Versamm­ lung des Burgercorps vom 9. Februar bestimmte, dass an diesem Tage 15 Mitglieder mit je 2 fl. betheilt werden sollen. Gleichzeitig wurde beschlossen, zur Feier des 500jährigen Bestandes des Bürger­ corps im Jahre 1880 ein großes Fest zu veranstalten. In das Comite zur Vorbereitung dieses Festes und zur Verhandlung mit der Gemeinde wurden die Herren Commandant Bichler, Breselmapr, Tomitz und Oberlieutenant H ö ller gewählt. Anlässlich der Jubiläums­ feier spendete Herr Oberstlieutenant Josef Werndl dem Corps zur Vcr- theilung an arme Corpsmitglieder 50 fl. Am 8. Juli war Chargenwahl in der 1. Compagnie. Hiebei wurde Lieutenant Franz Heiler zum Oberlientenant und Führer Johann Pelzeder zum Lieutenant gewählt. In der Versammlung vom 21. Mai wurde beantragt, bei der bevorstehenden Feier des 500jührigcn Bestandes des Bürgercorps um die Führung des Reichs-Adlers auf der Corpsfahne anzusuchen, „eine Auszeichnung, die nur von Sr. Majestät dem Kaiser bewilligt werden kann und die auch eine neue Fahne erheischen würde." Bei der Abstim­ mung wurde einstimmig dieser Antrag angenommen. Der Commandant richtete in Folge dieser Abstimmung an das hohe Landesvertheidignngs- Ministerium folgendes Gesuch: „Hohes k. k. Landesvertheidigungs-Ministerium! Im Jahre 1380 kam Herzog Albrecht III. mit seinen Kriegern nach Steyr und zog von da mit diesen Kriegern und der Steyrer Bürgerwehre nach der Raubveste Leoustein, um selbe zu belagern, welche Belagerung nach einem Jahre mit der Übergabe und Zerstörung dieser Raubveste endete. Hocherfreut über diese Hilfeleistung der Steyrer Bürger bestätigte derselbe nicht nur die alten Privilegien dieser Stadt, ll*

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