Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

4 gebot erlassen, die Bürgerwchr wurde wieder einer strengen Musterung unterzogen, alles Getreide und Proviant in der Stadt beschrieben und seitens des Landeshauptmannes „denen von Steyr" der Auftrag gegeben, von jedem Haus einen Mann in's Feld zu schicken. Klcyr im Jahre 1630. Als der türkische Streifzug den 8. September obigen Jahres auf eine viertel Meile der Stadt sich genähert, dessen Ankunft durch das Feuer, das jenseits des Ramingbachcs in vollen Flammen anfgieng, bald bemerkt wurde, standen die wehrhaften Bürger Steyr's Mann für Mann unter ihrer Fahne. Ihr Hauptmann war Georg Eisenfischer, und die Stelle der Kriegsräthe bekleideten Coloman Dorninger, Georg Bischover, Georg Heyling und Hanns Schmidthncker. Diesem Aufgebote stieß der Pfleger der Herrschaft mit einer Anzahl derselben Unterthanen zu, die unter der Anführung von geworbenen Soldaten zu dem Feinde hinaus an die Enns geschickt, um „die Furth vor dessen Überfahrt zu verhüten." „Jnmittels war man zu Steyr mit Forcht und Schrecken erfüllet, doch dabey einigermassen wieder getröstet, weilen gleich damahl der Landes­ hauptmann Herr Hannß Ungnadt, Freiherr, mit der steyrischen Landschaft stattlichen Reuterey vor der Stadt ankam." — Die Türken flohen nach kurzem Kampfe bei Ernsthofen über die Enns, zogen über Gleink, Loscn- steinleithen und flüchteten in der Richtung gegen Weyer. Steyr blieb

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