Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

Anmeldungen bis 51111 t 15. b. M. sind erwünscht. Steyr, den 3. Juli 1872. Ludwig Werndl, Major des uniformierten Bürgercorps." Mit der Übernahme des Commandos durch Herrn Ludwig Werndl bekam das Corps wieder neue Kräfte, so dass der Stand desselben Mitte August 221 Mann erreichte, wovon 13 dem Stabe, 51 Mann der 1. Compagnie, 54 der 2. Compagnie, 51 der 3. Compagnie und 52 Mann der 4. Compagnie angehörten. Die Musikcapelle hatte einen Stand von 28 Mann zu verzeichnen. Am 1 . September feierte die 1822 gegründete Sierninger Bürgerwehr ihr fünfzigjähriges Jubiläum. Herr Wilhelm Rüb- samer rief 1822 dieses Corps ins Leben und commandierte dasselbe bis 1847 als Major. Nach ihm commandierten als Hauptleute: Johann Wenzl bis 1852, Johann Wenz bis 1855, Josef Pfusterschmidt bis 1860, Friedrich Arras bis 1866, Josef Peßl vom Februar bis December 1866, und sodann Franz Doppler. Die letzte Fahnen­ weihe hatte das Corps am 9. Juli 1865 begangen. Das Landes- vertheidigungs-Ministerium hatte bewilligt, dass das Steyrer Bürger- corps an diesem Feste in voller Ausrüstung theilnehmen könne. Wie immer wurde das Steyrer Bürgercorps auch in Stern in g auf das herzlichste bewillkommt und empfangen, so dass sich der Commandant veranlasst sah, für diesen so herzlichen Empfang und die Aufmerksamkeit in einem besonderen Schreiben dem Sierninger Bürgercorps zu danken. Die V e r m ä h l u n g Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin 1873 Gisela wurde auch vom Bürgercorps auf das freudigste begrüßt und für die Kundgebungen der Loyalität des Corps für Se. Majestät unsern allergnädigsten Kaiser durch den k. k. Statthalter von Oberösterreich dem­ selben in einem Erlasse der kaiserliche Dank und die vollste Anerkennung ausgedrückt. Das Grazer Bürgercorps berief neuerdings einen „Bürger­ corpstag" nach Wiener-Neustadt zur Besprechung und Berathung eines für alle Bürgercorps anzunehmenden Statuts ein, und es handelte sich, einen Vertreter dorthin zu entsenden. In der darauf bezüglichen Officiers-Sitzung mit 13. September, deren Vorsitzender Herr Major Ludwig Werndl war, erklärte dieser sogleich am Beginne der Sitzung, dass er von den Grazer Vorschlägen nicht viel halte, als Comite-Mitglied an den Berathungen nicht theil­ nehmen werde, „überhaupt aus bekannten Gründen nicht mehr die Lust habe, die Interessen des Corps so zu fördern, wie er es früher gethan" und ersuchte, einen anderen Officier zu wählen. Man einigte sich sodann

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