Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

117 Meine Herren! Gestatten Sie mir noch die Versicherung anzu­ fügen, dass ich ans meiner langen und weiten Reise sv manche und mitunter wichtige Erfahrung gemacht habe: — ich habe kennen gelernt das stets so viel gepriesene Amerika und kann Sie heilig versichern, es ist schön im freien Amerika zu leben, aber viel schöner und besser ist cs int schönen Österreich." Lebhafter Beifall begleitete die Worte des verehrten Majors von allen Seiten. Nun bildete das Bürgereorps ein Carre, die Oberoffieicrc traten aus Reih und Glied und stellten sich in der Mitte desselben auf, es traten der Hauptmann Karl Edelban er mit Feldwebel Osb ild, welcher das schöne Album trug, sowie Führer Tomitz, welcher den Ehrcn-Pokal ans einem Sammtpolster trug, vor, und Hauptmann Ed el­ ba ne r spracht „Herr Major! Indem ich Sie int Namen des ganzen Körpers, dessen Seele Sie sind, herzlich willkommen heiße, kann ich nicht umhin, Sie zn versichern, dass wir alle mit Sehnsucht dem Augenblicke entgegen gesehen haben, der Sie nach mondenlanger Abwesenheit wieder in unsere Mitte führt. Kein Tag ist vergangen, an dem wir uns nicht Ihrer erinnerten, an dem wir nicht die feurigsten Wünsche für Ihr Wohl zn dem Lenker aller Schicksale emporsandtcn. Wir wissen ja Alle, wie viel wir Ihnen zu verdanken haben! Dass die Bürgergarde von Steyr so ehrenvoll dasteht, ist Ihr Werk! Doch nicht nur in dieser Richtung haben Sie Ihren Bürgersinn an den Tag gelegt, auch als Förderer der Industrie haben Sie Ihre Mitbürger zu bleibenden Schuldnern gemacht. Sie scheuten keine Opfer und Gefahren, mit den Wohlstand Steyr's zn bewahren; — selbst über das weite Meer zogen Sie hin, mit den Prodneten unserer Eisenstadt auch jenseits des Oceans Eingang zu verschaffen. Wir danken Ihnen für diese große That, möge sie mit dem erwünschten Erfolge gekrönt werden! Herr Major! Indem wir uns Ihrem ferneren Wohlwollen empfehlen, ersuchen wir Sie, diese kleine Gabe nicht nur als Erinnc- rung an Ihre Reise nach Amerika, sondern auch als eine schwache Anerkennung Ihres gemeinnützigen Strcbcns hinznnehnicn. Möge die­ selbe Ihren Enkeln noch verkünden, was Sic für Ihre Vaterstadt gethan, und möge sie dieselben anspornen, Ihrem schönen und erha­ benen Vorbilde zu folgen."

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2