Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

114 1863 Ihr Anblick wird begeisternd uns beseelen; Das Aug' auf sie, die schinncke Braut, gewandt, Wird's täncu daun aus tausend — tausend Kehlen: Mit Gott für Freiheit, F ü r st und Vaterland! Und wie die Berge, die uns hier umringen, Den Stürmen trotzen, wenn auch alles schwankt; So werden fest wir steh'» und kühn vollbringen, Was wir gelobt, auch dann, wenn Alles wankt. Was uns beseelt am hent'gen Fahnenfeste, Durchglüht auch Euch: Der Muth zu solcher That. D'rum seid willkommen uns, Ihr wacker'n Gäste, Willkommen in der alten Eiscnstadt! W. Wcnhart. Am 21. September starb Anton Gaffl, früherer Bürgermeister, bis zum Jahre 1848 Hauptmann-Rechnungsführer im Bürgercorps, ticf- betranert von allen, die ihn kannten. Unterm 9. October ist dem Bürgercorps-Commando in Steyr fol­ gende Allerhöchste Entschließung bekannt gegeben worden: „Seine k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Ent­ schließung vom 23. September d. I. die aus Anlass der Wieder- genesung Ihrer Majestät der Kaiserin vorgelegte Beglückwünschungs- Adresse des Bürgercorps zu Steyr wohlgefällig zur Kenntnis zu nehmen und den Herrn Staatsminister zu ermächtigen geruht, hiefür den Ein­ sendern Allerhöchst Ihre und Ihrer Majestät der Kaiserin dankende Anerkennung auszusprcchen." Das Bürgercorps nahm von dieser Allerhöchsten Kundgebung die freudigste Kenntnis. Am 26. October veranstaltete die Bürgercorps-Capelle für die abgebrannten Bewohner des Marktes Haslach eine Production, deren reiner Ertrag von 77 fl. an den Bestimmungsort abgesendet wurde. Mit dem Ende des Jahres schloss eines der bewegtesten und wich­ tigsten Jahre des Bürgercorps. Das Bürgercorps betheiligte sich an der Feier des Jahrestages der Wiedergeburt Österreichs am 26. Februar in der üblichen Weise. Am Vorabende des Josefitages verfügten sich die Herren Ober- ofstcicre des hiesigen Bürgercorps in die Wohnung des Commandanten Herrn Josef Werndl und sodann zur Fahncnmutter Frau Josefa Werndl, um beiden ihre Glückwünsche zum Namenstage darzubringen. Mit Leutseligkeit empfangen, verbrachten sie bei ersterem einige vergnügte Stunden. Die Capelle der Bürgergarde stellte sich dann abends vor den Wohnhäusern der Gefeierten auf und trug die neuesten Stücke mit gewohnter Präcision unter großem Beifalle der zahlreichen Zuhörer vor,

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