Chronik des Bürger-Corps der Stadt Steyr

99 cchtcr patriotischer Sinn und stets bewährte Loyalität kennzeichnen. Bei dein hervorragenden Antheil Ener Wohlgeboren an diesen Kund­ gebungen und der hiedurch an den Tag gelegten verdienstlichen Ge­ sinnung fühle ich mich angenehm verpflichtet, Euer Wohlgeboren, betn verehelichen Offieierseorps und den sämmtlichen Mitgliedern des hiesigen uniformierten Bürgercorps für die Mit­ wirkung und Forderung dieser erhebenden Feier, wie auch für die Betheiligung der Capelle bei der Festvorstellung tut Theater, int Namen der Gemeinde die volle Anerkennung und den wärmsten Dank auszusprechen. Genehmigen Euer Wohlgeboren den Ausdruck der ausgezeich­ neten Hochachtung. Steyr, den 28. Februar 1862. A. Haller, Bürgermeister. Die Wahl eines Unteroffieiers des Bürgereorps zum Lieutenant, die, nebenbei bemerkt, mit großer Stimmenmehrheit geschah, wurde viel­ fach glossiert und dabei der damalige Hauptmann-Rechnungsführer der Bürgergarde, Herr A. Th. Schweikofer, heftig angegriffen, so dass sich dieser bemüssigt fand, in folgender „Erklärung" seine und des Bürgereorps Ehre zu vertreten: „Erklärung. Es ist mir mehrseitig zu Ohren gekommen, dass der jüngst mit großer Stimmenmehrheit zum Lieutenant erwählte Unterofficicr der Bürgergarde mir und meiner angeblich wühlerischen Einflnssnahme seine Erwählung zu verdanken habe. Hiegegen erlaube ich mir zu bemerken, dass ich mein ganzes Leben lang gegen alles den größten Abscheu hatte, was einer Intrigue oder Wühlerei ähnlich sah, sowie dass ich erst bei den jüngsten Gemeinderathswahlen meine Gradheit und Liebe zur Öffentlichkeit hinreichend an den Tag gelegt habe. Gegenüber der mir zugedachten Verdächtigung sehe ich mich gedrängt, unter Verpfändung meines Ehrenwortes zu erklären, dass ich zugunsten des neugewählten Lieutenants weder vor oder noch während der Wahl mit einem Herrn Offieier, Unterofficier oder Garden, noch sonst Jemand ein Wort gesprochen, noch sonst auf irgend eine Weise weder direct noch indirect mich für denselben verwendet oder betheiligt habe. Jede, von wem immer herrührende gegentheilige Behauptung erkläre ich als infame Lüge, — den Wahlact selbst aber für den ordnungsmäßigsten, welcher je stattfinden kann. Es wäre recht sehr wünschenswert, wenn das löbliche Commando solchen und ähnlichen verlünmderischen Gerüchten auf die übrigens sehr

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