Zur Chronik der bürgerlichen Brauerei Steyr

- 7 - VIII. Ertragsschätzung für die Zukunft Die Mehreinnahme beträgt also für Enns und Steyr mit Rückwir¬ kung vom 1. Oktober 1935 3.20/hl. Die Summe dieser Mehreinnahmen kann laut Darstellung am Schlusse des Punktes V mit 450,000.- für den Zeitraum bis einschließlich 1948, das ist also für jenen Zeitraum, in welchem die Verträge unkündbar sind, angenommen werden. Bei dieser letzteren Ziffer ist auch schon berücksichtigt, daß die Ennser Subdepots Mauthausen und Prägarten auf Grund des "Depotübereinkommen Enns 1937 in Hinkunft von der Poschacher Brauerei selber bedient werden, sodaß auch die darauf entfallende Provision nicht mehr zugerechnet wurde. Die Entwicklung in diesen beiden Subdepots ist infolge der hohen, dort bestehenden Sonderunkosten wie Provisionen der Subdepositeure u. dgl. eine sehr ungünstige gewesen, insbesondere in Mauthausen, wo einige größere Kundschaften verlorengegangen sind. Mit der Aufgabe dieser beiden Subdepots ist also derzeit u. auf absehbare Zeit kein Gewinn preisgegeben, wohl aber ein Verlust erspart worden. Trotz der großen Beträge, auf welche sich die durch die Verhand¬ lungen erreichten Verbesserungen belaufen werden, muß vor einer allzugünstigen Einschätzung der Geschäftsaussichten für die Zukunft gewarnt werden. Der Grund für diese Vorsicht liegt in der Entwicklung des Absatzes, welche aus den in diesem Be¬ richte wiedergegebenen Übersichten ersichtlich ist. Rückgänge bis gegen 70% sind natürlich geschäftliche Katastrophen, die überhaupt zu überwinden allein schon als großer Erfolg bezeichnet werden muß. Das neue Vertragswerk war daher auch von dem Gedan¬ ken und der Absicht beeinflußt, daß Enns und Steyr bei den bisherigen Lieferungsbedingungen die jetzige Absatzentwicklung nicht aushalten können und daß durch eine entsprechende Erhöhung der Provison in beiden Unternehmungen das Überdauern der schweren Zeiten ermöglicht werden soll. Für diesen Gesichtspunkt hat die Osterreichische Brau A.G., wie ich hier nochmals festhalten möchte, großes Verständnis gezeigt. Der Gedanke des diesem Zwecke gewidmeten Krisenzuschlages war ja ursprünglich der ganze Inhalt der Verhandlung. Nunmehr ist von diesem Krisenzuschlag

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