Zur Chronik der bürgerlichen Brauerei Steyr

Zu Chronik Bürgerliche Brauerei Steyr G.m.b.H. Entstehung: Steyr, Ortsteil Ennsdorf, Haratzmüllerstraße 12 - 18 Pachergasse 5-9 Brauer und Färber 1592/98 wird erstmals Wolf Aichinger als Wirtschaft, Bier und Getreide genannt. Susanna Ursperger als Brauerei 1620 1651/6 Hans Georg Winters Brauhaus (er war auch Stadtrichter) 1735 Matthias Wenger, Brauer Paulingenius, Brauer 1827 Roman Jäger von Waldau, Leopold Pacher, Franz Haratz¬ müller 1511 brannten hier 35 Häuser ab, 1520 im Ennsdorf und Steyr¬ dorf 100 Häuser, 1540 sehr viele 1824 in der Nacht vom 21. 22. Juni brach im Brauhaus Enns¬ dorf Feuer aus, dem ein großer Teil Ennsdorf, Steyrdorf Ort und Stadt zum Opfer fiel, auch das Schloß Lamberg; 57 Häuser, 12 Scheunen im Ennsdorf, 46 Stadtthäuser. Das Brauen war offenbar brandgefährlich. Steyr hatte einst mehrere Brauereibetriebe. 1859 erzeugten sechs Brauer 34780 Eimer Bier. 1876 betrug die Erzeugung in Steyr 22.879 h. 1880 waren in Steyr-Umgebung 10 Bierbrauer und 6 AF-Getränkeerzeuger; die bedeutendste die des Josef Wegscheider in Sierninghofen (10350 hl), nachher Brauerei Jäger“ Beliefert wurden 364 Wirtsgeschäfte. 1892 (bis) bestand die Brauerei des Johann Haratzmüller in der „Langen Gasse" (jetzt Haratzmüllerstraße), der das Brauhaus 1818 von seinem Vater Franz Haratzmüller übernahm. 1886 ließ Franz Jäger von Waldau mit Bescheid vom 29.7.1886 seine Brauerei (Lange Gasse 12) in eine Dampfbrauerei umgestalten, die er dann nach der Gründung der B.A.B. (Bürgerliche Aktien Brauerei an diese abtrat. Anton Jäger von Waldau (+1911) und Karl Jäger von Waldau (+1914)

1892 1892 1960 waren auch Brauereibesitzer. Karl v. Jäger lag vor der Gründung der BAB in Oberösterreich an achter Stelle in Größe der Erzeugung. Die Bürgerliche Actien-Brauerei in Steyr (BAB) berichtet der Steyrer Kalender: Die Familie Jäger ver¬ einigte die drei Brauereien im Ennsdorf: Karl v. Jäger, Franz v. Jäger und Roman v. Jäger (Seidl) gründeten die Bürgerliche Actien-Brauerei in Steyr. Am 16.XI.1892 genehmigte das Innenministerium die Gründung der BAB, am 17. XII. 1892 konstituierte sie sich. Die a. o. Generalversammlung der BAB am 27.5.1903 be¬ schloß die Reduktion des ursprünglichen Aktienkapitals von 500.000 fl (2.500 Aktien à 200fl) auf die Hälfte, 500.000 Kronen. wurde der Gebäudekomplex der Steyrer Actien-Brauerei errichtet. Die Dividendenzahlungen waren gering: 1897 = 3 1/2%, 1898 - 1/2%, 1899 - 1/2%, 1900 bis 1903 keine Dividende. Der Absatz von BABBier in dieser Zeit: 1899 - 22.504 hl, 1900 - 22.164 hl, 1901 - 15.767 hl, 1902 = 17.420 h, 1903 - 19.995 hl usw. Genaue Daten von 1892 bis 1994: Seite: Um 1900 wurden Tantiemen und Dividenden aus Erlösen von Grundverkäufen an Vorstandsmitglieder - Steyrer Geschäftsleute bezahlt. Groß war die BAB nie: der Durst der Steyrer - besonders der Arbeiter - war keine gleichbleibende Größe. Die jeweilige Wirtschaftslage und die Mostobsternte haben den Bierabsatz stark beeinflußt. Spürbar bis caca. 1980. Die BAB erwarb vor dem ersten Weltkrieg eine Reihe von Gasthäusern. In dieser Zeit, bis ca. 1960 war man allgemein auf Absatzsicherung durch Gaststätten aus. In den folgenden Jahren stieg der Flaschenbieranteil vehement, der Bierkonsum verlagerte sich zunehmend ins Haus (Haushaltskühlschränke).

1915 Die hohe Besteuerung (Umsatzsteuer, Getränkesteuer, Alkoholsteuer, Biersteuer etc.) ließ die Gewinnmög¬ lichkeiten der Wirte Schrumpfen, die Spannen konnten nicht gehalten werden; ein gewaltiger Absatzteil wan¬ derte in den Lebensmittelhandel, der bisher - mit wenigen Ausnahmen - kein Bier verkaufte. Die Renta¬ bilität eines Eigengasthauses (Pachtschilling und Hl-Erlöse) sank rapide, die Hausinstandhaltung und Inventarerneuerung (nun ca, alle 6-7 Jahre) konnte weder vom Pächter noch vom Besitzer rückgestellt werden. Die „Bargeldlose Lohnzahlung" und die Promillegrenze 0,8% bei steigender PKW-Benützung von und zur Arbeits¬ stätte tat ein übriges. Die Betriebskosten, die Arbeits¬ zeitverkürzung, die Lohnnebenkosten drängten das gut bürgerliche Gasthaus weiter in abseits kleine Bars, Pubs, Buffets, Pizzarias kamen; leicht zu renovieren, heizen, wenig Personal usw. Von diesen Eigengaststätten hat sich die Bürgerliche Brauerei Steyr bis auf Haratzmüllerstraße 18 - Seidl¬ bräu, getrennt. Das Gasthaus Gamsjäger (Damberggasse 2-4, 1958 - 500 h) wurde ein Elektrogeschäft, das Gasthaus Scherb (Damberggasse 10, 1958 = 250 h) alle neben dem Hauptwerk der Steyr-Werke, wurde als Versi¬ cherungsbüro verkauft. Eine direkte Auswirkung des Niederganges der Steyr-Daimler-Puch AG und der oben geschilderten Umstände. Ca. ab diesem Jahr trat Herr Dr. Carl Beurle Hof- und Gerichtsadvokat aus Linz als Bevollmächtigter der Vereinigung der Teilhaber an der Ennser Brauerei R. Gruber & M. Lehner G.m.b.H. auf. Es erfolgte die Vereinigung mit dieser Ennser Brauerei, welche im Schätzwert von 619.527 Kronen in das Eigentum der BAB überging. Das Aktienkapital mußte auf 978.000 Kronen erhöht werden. Man plante in der Kriegszeit wie auch schon vor 1914 den Bau eines neuen

1918 - 4 Brauhauses. (Plan - Seite...) Der erste Weltkrieg ließ die Biererzeugung qualitativ wie auch quantitativ stark (auf 2.700 h) absinken; das Ende der BAB schien gekommen. Nach dem ersten Weltkrieg lebte die BAB in veränderter Form als Bürgerliche Brauerei Steyr G.m.b.H. (BBSt.) Steyr, Pachergasse 7 wieder auf. Herr Dr. Carl Beurle und Herr Dr. Hermann Spängler (Vertreter der BA-Aktionäre begründeten mit Notariatsakt vom 28. Jänner 1918 die BBSt. mit Stammkapital von 500.000 Kronen, also in gleicher Höhe wie das AK der BAB. Als Geschäftsführer wurden folgende Herren bestellt: Josef Landsiedl, Kaffeehausbesitzer in Steyr Dr. Hermann Spängler, Advokat u. Hausbesitzer, Steyr Dr. Angelo von Crippa, Hof-u. Gerichtsadvokat, Linz Leopold Bartenstein, Brauereidir. Lichtenegg b. Wels r. Carl Beurle, Hof-u. Gerichtsadvokat in Linz Roman Gruber, Brauereiteilhaber in Enns Ferd. Gründler, Vizebürgerm. u. Kaufmann in Steyr Eduard Lehner, Brauereiteilhaber in Enns Josef Maderböck, Fleischhauer u. Hausbesitzer, Steyr Franz Mayr, Realitätenbesitzer in Steyr Peter Steinhuber, Bäckermeister u. Hausbesitzer, Steyr Die Gesellschaft befaßte sich ab 1917/18 nicht mehr mit dem Bierbrauen, führte als Depot die Biere (Linzer Bier) der Osterreichischen Brau A.G. und erzeugte AF-Sodagetränke. Der Absatz begann wieder zu steigen. Die BBSt. schien gerettet. Die Maßnahmen Dr. Carl Beurles griffen.

ca. 1933Herr Dr. Hermann Beurle, Rechtsanwalt in Linz, übernimmt den Vorsitz nach seinem verstorbenen Vater, Dr. Carl Beurle und festigt durch offenbar sehr zähe Verhand¬ lungen mit der Osterreichischen Brau A.G. das Werk seines Vorgängers. 1936/37 In der Folge lesen Sie den Bericht über die Vorgänge, authentisch berichtet von Dr. Hermann Beurle: Bericht des Herrn Dr. Hermann Beurle, Rechtsanwalt in Linz, Landstrasse 9 über die Verhandlungen in den Jahren 1936 und 1937 zur Erneuerung des Vertragsverhältnisses zwischen der Oesterreichischen Brau A. G. Betrieb Poschacher Brauerei in Linz, einerseits und der Eunser Brauerei R, Gruber & M. Lehner, Kommanditgesellschaft und der Bürgerlichen Brauerei Steyr Gesellschaft m.b.H. andererseits.

1944 1951 1969 1970 1976 - 6 - Am 2. April, Palmsonntag des Jahres 1944 erfolgte der größte Angriff der US-Luftflotte und galt den Steyr¬ werken und dem Wälzlagerwerk; 418 Häuser wurden zer¬ stört. Die Objekte Pachergasse 9 - Johannesgasse 2 der BB Steyr wurden vernichtet, ins Betriebsgelände ebenso fielen 6 Sprengbomben. (Beilage Seite... Die AFErzeugung war vernichtet. Es erfolgte die Zu¬ sammenlegung BB Steyr AF und die AG des Herrn Franz Schachhuber zur "Vereinigten Sodawassergesellschaft m.b.H. Steyr bis 1970. Trotz wiederholter Aufforderung 1942 - 1944 durch NS Gauleiter Eygruber (aus Steyr) wurde der Name „Bürger¬ liche Brauerei Steyr, nicht in Steyrer Brauerei, Gau Oberdonau Ostmark" o.a. umbenannt. Im Mai 1951 stirbt der seit Jahrzehnten Vorsitzende der BBSt., Herr Dr. Hermann Beurle. Den Vorsitz übernimmt Herr Rechtsanwalt Dr. Christian Beurle, zu dieser Zeit jüngster Rechtsanwalt sterreichs. Er leitet die Geschicke Enns und Steyr bis 1982 im Vorsitz weiteres Vorstandsmitglied ist Dr. Anton Zangerl, Bankdirektor, Linz. Auf der 76. Generalversammlung der BB Steyr vom 13.12.1969 wurde eine Kapitalberichtigung (aus Eigenmitteln!) von 2 Mio Schilling auf 4 Mio Schilling im Verhältnis 1: 1 vorgenommen. wurde die Vereinigte Sodawassergesellschaft an die Osterr. Brau A.G. gegeben. Der Geschäftsleiter und Eigentümer, Franz Schachhuber war krank, 60 Jahre alt und arbeitsunfähig. Die BBSt. war nicht in der Lage, zusätzlich die AFErzeugung (Bluna, Afri-Cola, Frucade, Almdudler, Chabeo, Sinalco etc., usw.) zu übernehmen. Der AFG-Bereich des Depots Zipf wird teilweise (für Betriebe, Letztverbraucher, eigene Kunden) übernommen.

- 7 - 1978 1979 1982 1. Jänner laufenden Jahres; die Brauerei Steyr, Getränke Gesellschaft m.b.H. übernimmt als 100%ige Tochtergesellschaft der BBSt. den gesamten Getränkevertrieb. Geschäftsführer: Frau Dkf. Monika Beurle, Linz, Herr Dir. Dr. Anton Zangerl, Linz Beilage Seite... Übersiedlung des Getränkevertriebes in die Betriebs¬ liegenschaft Ennserstraße 292, mit 8000 m2 Grund, Lagerhalle 2000 m, Bürgebäude mit Sozialräumen, Dienstwohnungen, Archive und Schutzbunker etc. Im Feber 1979 wurde auch das Brau AG Depot Zipf-Steyr von der Brauerei Steyr übernommen, ebenso die Auslie¬ ferung von Schwechater Bier. Dies ist den Bemühungen des Vorstandes zu verdanken. Der Übernahme von Zipf waren heftige Bemühungen voran¬ gegangen. Das Zipfer-Depot im Hause Mayr-Wallerberger mit großem Restgrundstück im Besitz der Brau AG hätte ja auch die BBSt. aufnehmen können: Die Brauerei Steyr wäre von der Brau AG aufgesagt worden. Herr Dr. Christian Beurle legt die Geschäftsführer¬ stelle in der BBSt. - die er seit 1951 innehatte, zurück. Das Ausmaß der Beanspruchung als Generaldirek¬ tor der Osterreichischen Brau AG und Präsident der Österr. Industriellenvereinigung legte eine Entlastung nahe. Frau Dkf. Monika Beurle übernimmt den Vorsitz. weiter repeat: M. Stephan Heute une Herr Mag. Stephan Beurle (Sohn) hat sein etriebs¬ wirtschaftliches Hochschulstudium in St. Gallen/Schweiz abgeschlossen, an der Wirtschaftsuniversität Wien den Titel erworben. Er arbeitet als Steuerberater und Wirt¬ schaftstreuhänder als Handlungsbevollmächtigter bei der KMG Alpentreuhand G.m.b.H. und geht für 2 Jahre nach England (zur KMG?), um auch in der EG und EU

- 8 - 1995 zugelassen zu werden Mag. Beurle übernimmt den Vorsitz der beiden 100%igen Tochtergesellschaften "Brauerei Steyr Getränke G.m.b.H. und "Brauerei Enns Getränke G.m.b.H." sowie der Vereinig¬ ten Sodawasser Ges.m.b.H. Enns, sowie das Kapital¬ anlangen verwaltung gut sphae¬ Die Brauerei Enns zieht (so wie Steyr gegen Hingabe der überalterten und nicht verkehrsgeeigneten, unter Denkmalschutz stehenden Vertriebsgebäude in ihr moder¬ nes Vertriebsgelände Enns (Nähe Hafengelände Enns).

- 1 - I. Vorbemerkung (Geschichte von Enns und Steyr) Um den Gang der Verhandlungen über die Neufassung der Verträge zwischen der Osterreichischen Brau A.G. (im Folgenden wegen der hauptsächlichen Heranziehung des Betriebes Poschacher Brauerei nur "Poschacher“ genannt und der Kommanditgesellschaft R. Gruber & M. Lehner Brauerei in Enns (im Folgenden nur "Enns genannt und der Bürgerlichen Brauerei Steyr, Gesellschaft m.b.H. (im Folgenden nur „Steyr genannt, richtig zu verstehen und um die P.T. Gesellschafter mit diesem wichtigen Gegenstande vertraut zu machen, ist es notwendig, sich zu vergegenwärtigen, wie dieses ganze Vertragsverhältnis zustande kam. Hiezu mögen folgende kurze Angaben dienen: Während des Weltkrieges führte die Not an Rohstoffen aller Art zu der bekannten Einrichtung der kriegswirtschaftlichen Zentralen. Die Brau-Industrie hatte unter der Rohstoffnot besonders zu leiden, weil ihr Hauptrohstoff, die Gerste, für Ernährungszwecke verwendet wurde und von der Getreidezentrale nur sehr wenig zu Brauzwecken freigegeben wurde. Es wurden sogar die in den Brauereien vorhande¬ nen Gerstevorräte beschlagnahmt, was damals begreiflicherweise großes Aufsehen erregte und auch zur Erstattung eines, als Bro¬ schüre erschienenen, bekannten Rechtsgutachtens meines sel. Vaters, Dr. Carl Beurle führte. Zur Organisation der Kriegswirtschaft in der Brauindustrie wurde die Brauerzentrale gegründet, welcher die gerechte Verteilung der für die Biererzeugung notwendigen Roh- und Hilfsstoffe an die einzelnen Brauereien in ganz Osterreich oblag. Durch die Brauerzentrale wurde daher vor allem die Braugerste be¬ wirtschaftet, dann aber oblag ihr auch die Zuteilung der ebenfalls knapp gewordenen Kohle und sonstiger Roh- und Hilfsstoffe. Die Ermittlung der den einzelnen Brauereien zukommenden Mengen erfolgte in der Weise, daß bei jeder Brauerei festgestellt wurde, wie groß ihre Friedenserzeugung war, und im Verhältnis der Friedenserzeugung der einzelnen Brauereien zu der Gesamtbiererzeugung wurden die Zu¬ weisungen vorgenommen. Die Friedenserzeugung wurde nach sog. hi¬

- 2 - (Hektolitergraden) ermittelt und diese hl bildeten das Kontin¬ gent der einzelnen Brauereien. Das Verhältnis des einzelnen Kon¬ tingents" zur Gesamtsumme der hl. der österreichischen Brauindustrie war die Quote für die Zuweisungen seitens der Brauerzentrale. Nach dem Kontingent richtete sich also die Möglichkeit, Roh- und Hilfsstoffe zu bekommen, um den Betrieb im Kriege überhaupt fort¬ setzen zu können. Mit der Fortsetzung des Betriebes war wieder überhaupt erst die Möglichkeit verbunden, ein Unternehmen aufrecht zu erhalten, den Personalstand so weit als möglich zu behalten, wobei auch die Enthebungen vom Kriegsdienst in Betracht kamen usw. Durch die außerordentlichen Verhältnisse der Kriegswirtschaft war also ein Braukontingent auf einmal ein großer Wert geworden, weil man ja nur auf Grund des "Kontingents Gerste oder Kohle und dgl. bekam, während ja heute, wie vor dem Krieg, das Verhältnis gerade umgekehrt ist, denn es bemühen sich die Lieferanten, Geschäfte zu machen und jede Brauerei kann beliebig viel beziehen. Ein Bezugs¬ recht auf Gerste oder Kohle in diesem Sinne ist also heute kein wirtschaftlicher Wert mehr, war es aber im Kriege im höchsten Maße. Diese damals neu entstandenen Werte, nämlich die Braukontingente, waren daher auch Gegenstand eines lebhaften Handels. Infolge der immer niedriger werdenden Zuweisungen - im Jahre 1917 erhielten die Brauereien bloß 8% des normalen Gerstenbedarfes zu¬ gewiesen! - war für kleine Brauereien trotz der Braukontingente der Fortbestand im Kriege fast unmöglich geworden, jedenfalls gab es keinerlei ordnungsmäßige Geschäftsführung mehr, auch ist es bekannt, daß sich kleine Betriebe durch Bezüge außer „Kontingent die oft nur im Schleichhandel möglich waren, viel weniger helfen konnten, als große Betriebe. Mein verstorbener Vater und sein ebenfalls inzwischen verstorbener Kompagnon, Dr. Angelo Crippa, waren an der Ennser Brauerei R. Gruber & M. Lehner beteiligt. Sie konnten während des Krieges auch die Majorität der Aktien der Bürgerlichen Aktien-Brauerei Steyr er¬ werben, welche in die Bürgerliche Brauerei Steyr Gesellschaft m.b.H. umgewandelt wurde. Es war das Verdienst der beiden vorgenannten Herren, daß sie für Enns und Steyr die einmalige Gelegenheit, durch Verwertung des Braukontingentes einen Vermögenswert zu sichern, er¬ faßten. Dieses Verdienst ist umso höher zu bewerten, als die Brau¬

- 3 - ereibetriebe von Enns und Steyr schon durch die Kriegsverhältnisse zum Eingehen verurteilt waren und nach Aufhören der Kriegswirtschaft eine Verwertung von Braukontingenten nicht mehr möglich gewesen wäre. Es kam auf diese Weise ein großes Vertragswerk in den Jahren 1916 und 1917 zustande, auf dessen Einzelheiten hier nicht näher ein¬ gegangen werden soll. Das Ergebnis dieser Verträge ist folgenden: Es wurden die Braukontingente von Enns und Steyr an die damalige Wieselburger Aktien-Brauerei vormals K. Bartenstein, heute Betrieb Wieselburg“ der Osterreichischen Brau A.G., im Folgenden nur "Wie¬ selburg“ genannt, übertragen. Als Gegenleistung erhielten Enns und Steyr in verschiedener Aufteilung Aktien der Wieselburger Aktien¬ brauerei, Bargeldbeträge und schließlich die Depotverträge, welche die Grundlagen des weiteren Geschäftsbetriebes für Enns und Steyr wurden. Der Aktienbesitz wurde an die damals gegründete Vereinigung der Teilhaber an der Ennser Brauerei R. Gruber & M. Lehner, Gesellschaft m.b.H." (im Folgenden kurz „Ennser Teilhabergesellschaft“ genannt übertragen, welche offene Gesellschafterin der Kommanditgesellschaft R. Gruber & M. Lehner wurde und gleichzeitig eine den erworbenen Aktien der Bürgerlichen Aktienbrauerei Steyr nach deren Umwandlung in eine Gesellschaft m.b.H. - entsprechende Stammeinlage bei der "Bürgerlichen Brauerei Steyr Gesellschaft m.b.H." übernahm. So ent¬ stand vor zwanzig Jahren das Rechtsverhältnis zwischen Enns und Steyr, welches in seinen Grundzügen unverändert erhalten geblieben ist. Der Übersicht wegen sei nochmals dieses Verhältnis zusammen¬ fassend dargestellt wie folgt: Die Ennser Teilhabergesellschaft war Großaktionärin von Wieselburg, offene Gesellschafterin von Enns, Gesellschafterin von Steyr. Die Beteiligung an Wieselburg wurde in der Folge in eine Beteiligung an derosterreichischen Brau A.G. umgewandelt und die seinerzeit er¬ worbenen Wieselburger Aktien bildeten also den Grundstock und Aus¬ gangspunkt des Besitzes an Aktien der Osterreichischen Brau A.G. Durch Ausübung von Bezugsrechten wurde der Besitz sehr wesentlich vermehrt, andererseits erfolgten gelegentlich auch Verkäufe.

- 4 - Jedenfalls umfaßt dieser Besitz der Ennser Teilhabergesellschaft heute 2.955 Stück Aktien der Osterreichischen Brau A.G., zu welchem noch weitere ebensolche 540 Stück Aktien hinzugezählt werden müssen, welche im Laufe der Zeit an Gesellschafter der Ennser Teilhaberge¬ sellschaft abgetreten wurden. Dieser bedeutende Vermögenswert von insgesamt 3495 Stück Brau A.G. Aktien, nach derzeitigen Kursen ein Wert von rund S 400.000,-, ist also der eine Teil des Erlöses für die ehemaligen Braukontingente, welche heute nicht mehr bestehen und daher wertlos wären. Der andere Teil des Erlöses ist der Wert der Depotverträge von Enns und Steyr, welche später noch Gegenstand genauer Behandlung bilden. Die Ennser Teilhabergesellschaft ist also heute noch Großaktionärin der Österreichischen Brau A.G. Die Betei¬ ligung an Steyr beträgt 74% des Gesamtgesellschaftskapitales von Steyr, stellt mithin die Mehrheit von Steyr dar und ermöglicht ins¬ besondere im Hinblick auf den Umstand, als auch maßgebende Gesell¬ schafter der Ennser Teilhabergesellschaft auch bei Steyr große Stamm¬ einlagen besitzen, den größtmöglichsten Einfluß auf Steyr auszuüben. Auch die Beteiligung an der Ennser Kommanditgesellschaft ist wirt¬ schaftlich und tatsächlich mit Inhaberschaft der Firma gleichzusetzen weil die Ennser Teilhabergesellschaft die einzige offene Gesell¬ schafterin bei Enns ist, sonst nur Kommanditisten mit kleinen Ein¬ lagen vorhanden sind und nach der Eigenart der rechtlichen Konstruk¬ tion der Kommanditgesellschaft der einzige offene Gesellschafter praktisch nichts anderes ist als ein Firmeninhaber. Zum Schlusse dieses Teiles meiner Darstellung möchte ich also nochmals feststellen, daß durch den Verkauf der Braukontingente von Enns und Steyr, welche einmal große Werte waren, heute aber nicht mehr bestehen und daher wertlos sind, für uns das heutige Ergebnis der Besitz von 3495 Brau A.G.-Aktien im Werte von rund S 400.000,- und die Depotverträge von Enns und Steyr sind, welche die Grundlage für die Geschäftstätigkeit dieser beiden Unternehmungen bilden, welche in früheren Jahren sehr ertragreich waren. Daß auf diesen Grundlagen aber ein Geschäft betrieben werden könne, welches auch bei dem derzeitigen schlechten Bierabsatz die Erzielung eines ange¬ messenen Ertrages möglich macht, war das Ziel der umfangreichen Verhandlungen der letzten Zeit.

- 5 - II. Die Depotverträge von Enns und Steyr im Allgemeinen Die bereits mehrfach erwähnten Depotverträge sind folgende: 1.) Das Übereinkommen "Enns - Wieselburg nach den Beschlüssen des Ennser Verwaltungsausschusses vom 12. Jänner 1918 und des Wieselburger Exekutivkomitees vom 19. Jänner 1918. 2.) Übereinkommen "Steyr - Wieselburg" nach den Beschlüssen der Bürgerlichen Aktienbrauerei vom 28. Jänner 1918. Der oben wiedergegebene Wortlaut der Bezeichnungen, welche die Originalurkunden dieser Verträge tragen, gibt den Zeitpunkt des endgültigen Abschlusses wieder. Sie sind der Abschluß der großen Transaktionen, welche in den Jahren 1916 und 1917 durchgeführt wurden, sodaß man also trotz des Umstandes, daß die endgültigen Beschlüsse erst in den Sitzungen im Jänner 1918 gefaßt wurden, sagen kann, daß die bezüglichen Rechtsverhältnisse im wesentlichen seit zwanzig Jahren bestehen. Zu diesen beiden grundlegenden Verträgen folgten weitere Verträge im Jahre 1927, welche von Enns und Steyr schon mit der Poschacher Brauerei abgeschlossen wurden und in den Schlußbriefen vom 28. Mai 1927 niedergelegt sind. Diese Verträge werden im Folgenden „Übereinkommen genannt. Außer den beiden grundlegenden Verträgen vom Jänner 1918 und dem Übereinkommen 1927 wurden keine Vereinbarungen von grundsätzlicher Bedeutung geschlossen. Trotzdem aber wurden naturgemäß durch einzelne Vereinbarungen von Fall zu Fall Änderungen getroffen, von denen z.B. eine wichtigere in einem Schlußbrief vom 2. Mai 1921 nieder¬ gelegt ist und den Übergang zum Poschacher-Bier an Stelle des Wieselburger Bieres betrifft, während z.B. durch Schlußbrief vom 6. 4.1933 die Übertragung gewisser bis dorthin von anderer Seite (Nobauer) bedienter Kunden an Steyr erfolgte. Selbstverständlich sind manche Vertragsbestimmungen auch gänzlich außer Übung gekommen und in manchen Belangen lebte sich eine vom Wortlaut der Verträge abweichende, ja oft diesem geradezu widersprechende Übung ein. Dies

- 6 - alles ist bei Rechtsverhältnissen, die vor zwanzig Jahren be¬ gründet wurden und während deren Dauer grundlegende Änderungen des Wirtschaftslebens eintraten, durchaus begreiflich. Der Zusammenbruch der österreichischen Monarchie, die Scheinkon¬ junktur in den Jahren nach dem Kriege, die gänzliche Zerrüttung der Kronenwährung, die Neueinführung der Schillingwährung und schließlich die Wirtschaftskrise, welche den Bierabsatz in den in Betracht kommenden Absatzgebieten seit 1929 um mehr als die Hälfte sinken ließ, sind selbstverständlich auf die Vertragsverhältnisse nicht ohne Einfluß geblieben. Immer aber blieb der Grundsatz aufrecht, daß alle Anderungen nur unbescha¬ det der Verträge vom Jahre 1918 erfolgen sollen, was im Überein¬ kommen 1927 und in der Vereinbarung vom Jahre 1921 ausdrücklich bestätigt ist, ebenso, wie auch nicht nur in mündlicher Aus¬ sprache, sondern auch in unzähligen Schriftstücken immer die Feststellung wiederkehrt, daß die alten Verträge zu Recht be¬ stehen. Als ein Beispiel von vielen seien hier die Schlußbriefe vom Feber März 1921 angeführt, welche die Überleitung der Bier¬ lieferung von Wieselburg an Poschacher zum Gegenstande hatten; auch dies geschah nur unbeschadet der alten Vertage. Das neue Vertragswerk, welches nunmehr Gegenstand der Berichterstattung an die p.t. Gesellschafter ist, soll bewirken, daß die alten Vertäge nach zwanzigjähriger Dauer außer Kraft treten und durch Verträge, welche den heutigen Verhältnissen Rechnung tragen, ersetzt werden. Darum ist die Vertragsangelegenheit von so großer Bedeutung und deswegen erfolgt auch diese ausführliche Darstellung.

- 7 - VIII. Ertragsschätzung für die Zukunft Die Mehreinnahme beträgt also für Enns und Steyr mit Rückwir¬ kung vom 1. Oktober 1935 3.20/hl. Die Summe dieser Mehreinnahmen kann laut Darstellung am Schlusse des Punktes V mit 450,000.- für den Zeitraum bis einschließlich 1948, das ist also für jenen Zeitraum, in welchem die Verträge unkündbar sind, angenommen werden. Bei dieser letzteren Ziffer ist auch schon berücksichtigt, daß die Ennser Subdepots Mauthausen und Prägarten auf Grund des "Depotübereinkommen Enns 1937 in Hinkunft von der Poschacher Brauerei selber bedient werden, sodaß auch die darauf entfallende Provision nicht mehr zugerechnet wurde. Die Entwicklung in diesen beiden Subdepots ist infolge der hohen, dort bestehenden Sonderunkosten wie Provisionen der Subdepositeure u. dgl. eine sehr ungünstige gewesen, insbesondere in Mauthausen, wo einige größere Kundschaften verlorengegangen sind. Mit der Aufgabe dieser beiden Subdepots ist also derzeit u. auf absehbare Zeit kein Gewinn preisgegeben, wohl aber ein Verlust erspart worden. Trotz der großen Beträge, auf welche sich die durch die Verhand¬ lungen erreichten Verbesserungen belaufen werden, muß vor einer allzugünstigen Einschätzung der Geschäftsaussichten für die Zukunft gewarnt werden. Der Grund für diese Vorsicht liegt in der Entwicklung des Absatzes, welche aus den in diesem Be¬ richte wiedergegebenen Übersichten ersichtlich ist. Rückgänge bis gegen 70% sind natürlich geschäftliche Katastrophen, die überhaupt zu überwinden allein schon als großer Erfolg bezeichnet werden muß. Das neue Vertragswerk war daher auch von dem Gedan¬ ken und der Absicht beeinflußt, daß Enns und Steyr bei den bisherigen Lieferungsbedingungen die jetzige Absatzentwicklung nicht aushalten können und daß durch eine entsprechende Erhöhung der Provison in beiden Unternehmungen das Überdauern der schweren Zeiten ermöglicht werden soll. Für diesen Gesichtspunkt hat die Osterreichische Brau A.G., wie ich hier nochmals festhalten möchte, großes Verständnis gezeigt. Der Gedanke des diesem Zwecke gewidmeten Krisenzuschlages war ja ursprünglich der ganze Inhalt der Verhandlung. Nunmehr ist von diesem Krisenzuschlag

- 8 - nur mehr eine Andeutung enthalten in der Bestimmung, daß bei einem Absatz von mehr als 13.000 hl eine Herabsetzung der Pro¬ vision eintritt. In Übrigen konnten ja die Verbesserungen alle auf Vertragsdauer durchgesetzt werden, also ohne Beschränkung auf Krisendauer. Nach Berechnungen, welche von den Betrieben angestellt wurden, wird nach der neuen Vertragslage bei Enns derzeit gerade knapp die Deckung der Geschäftsunkosten restlos möglich sein, während bei Steyr nicht nur die Geschäftsunkosten gedeckt sein werden, sondern auch Abschreibungen vorgenommen werden können. Ein Über¬ blick über die Entwicklung der nächsten Jahre ist heute inso¬ ferne schon möglich, als an Personalkosten die Ersparungen der nächsten Zukunft bereits jetzt geschätzt werden können. Wenn man diese Ersparungen berücksichtigt, so kann gesagt werden, daß für die Zukunft mit der Vermeidung jeden Verlustes und mit der Vor¬ nahme von angemessenen Abschreibungen gerechnet werden kann. Die Rückwirkung auf die Ennser Teilhabergesellschaft wird darin bestehen, daß hoffentlich in absehbarer Zeit Enns für die Schuld an die Teilhaberschaft wiederum Zinsen zahlen kann und daß voraussichtlich Steyr die Dividendenzahlung wieder aufnehmen kann. Dies alles in Verbindung mit dem günstigen Erträgnis der Aktien der Oesterreichischen Brau A.G. lässt für die Ennser Teilhabergesellschaft erwarten, daß diese doch in absehbarer Zeit wieder in die Lage kommen wird, an ihre Gesellschafter ein Erträgnis auszuzahlen. Linz, im Oktober 1937 Dr. Hermann Beurle

Gesellschaftsvertrag. § 1. Firma der Gesellschaft. Die endesgefertigten Aktionäre der Aktiengesellschaft „Bürger¬ liche Aktienbrauerei in Steyr vereinbaren hiemit auf Grund des Beschlusses der Generalversammlung dieser Gesellschaft vom 28. Jänner 1918 die Umwandlung der vorgenannten Aktiengesell¬ schaft in eine auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 6. März 1906, R.=G.=Bl. Nr. 58, gegründete Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche die Firma „Bürgerliche Brauerei Steyr, Gesell¬ schaft mit beschränkter Haftung“ führen wird. § 2. Sitz der Gesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft ist Steyr. § 3. Zweck der Gesellschaft. Gegenstand und Zweck der Gesellschaft ist a) die Durchführung des im § 1 dieser Statuten bekundeten Um¬ wandlungsbeschlusses, Fortsetzung des dermalen von der Aktiengesellschaft „Bürgerliche Aktienbrauerei in Steyr“ be¬ zweckten und ausgeübten Geschäftsbetriebes, daher auch der Fortbetrieb des von dieser Gesellschaft betriebenen Brauerei¬ unternehmens samt Märzenkeller, Bierdepots und Restau¬ ration, ferner die Erwerbung und der Betrieb oder auch die Pachtung anderer Gastwirtsgeschäfte und Restaurationen, ins¬ besondere von Konzessionen zum Bierausschank, sowie die Ver¬ pachtung derselben:

1918 15 Liste der Gesellschafter der Bürgerlichen Aktienbrauerei in Steyr Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Post¬ Zahl 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Anzengruber Leopold, Gastwirt in Steyr, Ahl¬ schmiedberg Anzengruber Marie, Waffenfabriksbeamtin, Ahlschmiedberg Bichler Hugo, Photograph in Steyr, Bismarck¬ straße Bruckschweiger Louise, Druckereibesitzerin, Kir¬ chengasse 12, in Steyr Buchmayr Franz, Bürgerschuldirektor, Linz Danzer Dionys, Hopfenhandlung in Saaz Danzer Kaspar & Co., Hopfenhandlung in Saaz Detter Franz, Gallhubergut Nr. 53 in Holz, Gemeinde Behamberg Drahowal Hugo, Druckereibesitzer, Steyr, Grün¬ markt Eiberg Marie von, Realitätenbesitzerin in Sier¬ ninghofen Enns, Vereinigung der Teilhaber an der Ennser Brauerei R. Gruber & M. Lehner, Ges. m. b. H. Faatz Therese, Steyr, Kirchengasse 4 Fromm Joachim, Hopfenhandlung in München Fuxjäger Anton, Gasthofbesitzer in Windisch¬ garsten * Anmerkung. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 321.200 K um¬ gewandelter Aktien dieses vormaligen Aktionärs und einer Bareinzahlung von 7200 K für nicht umgewandelte Aktien. 1.600 2.000 1.800 600 1.600 4.800 5.000 1.000 500 800 328.400 1.000 5.000 800

16 Post¬ zahl 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Gast Max, Hausbesitzer in Steyr, Haratzmüller¬ straße 17 Gerstmayr Michael, Hausbesitzer in Haiders¬ hofen Nr. 54. Gorup Oliva Josefa. Steyr, Neue Weltgasse 17 Greisinger Franz, Kaufmann in Steyr, Enge¬ gasse Gründler Adolf, Sparkassebeamter in Steyr Gründler Ferdinand, Kaufmann in Steyr, Kir¬ chengasse 22 Gschaider Gustav, Privatbeamter in Steyr, Schlüsselhofgasse 21 Halbmayr Josef, Produktenhändler, Enge¬ gasse 16, Steyr Halbmayr Johann, Realitätenbesitzer in Beham¬ berg Hafner Josef, Realitätenbesitzer in Ybbsitz Heiller Josefa. Hausbesitzerin in Steyr, Sier¬ ningerstraße 44 Heindl Karl, Kaufmann in Steyr, Stadtplatz 32 Hiller Antonie, Handschuhfabrikant in Steyr, Enge 33. Hirschlehner Johann sen., Steyr, Enge 16 Hirschlehner Johann jun., Privat, Steyr, Enge Hirschlehner Stefan, Realitätenbesitzer in Be¬ hamber¬ Hochhauser Olga, Realitätenbesitzerin, Steyr, Neulust 12. Hofer Leopoldine, Hausbesitzerin in Steyr, Stadtplatz 6 Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen 500 1.000 2.000 3.000 500 2.000 3.000 1.000 1000 500 1.000 800 1.000 4.000 1.000 1.000 4.000 1.400

Post¬ zahl 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Hofer Magdalena, Realitätenbesitzerin in Steyr, Haratzmüllerstraße 5 Holl Berta, Steyr, Pfarrgasse 6. Huber Josef, Ingenieur, Steyr, Blumauer¬ gasse 17 Janetschek Ottomar, Realitätenbesitzer, Steyr, Jägerberg 35 Jäger Kilian, Pater, Pfarrer in Fischlham, bei Wels Kautsch Jakob, Direktor i. P., Steyr, Dukartstraße Privat, Villenbesitzer, Steyr, Kirchberger Franz Valeriestraße 7 Kröpfl Therese, Villenbesitzerin in Steyr, Va¬ leriestraße 2 Kurz Josefine, Hausbesitzerin in Steyr, Haratz¬ müllerstraße 50 Lang Aloisia, Steyr, Schlüsselhofgasse 27 Landsiedl Josef, Cafetier und Hausbesitzer, Steyr, Stadtplatz 24. Landsiedl Friedrich, Bureauchef und Haus¬ besitzer, Steyr, Berggasse 44. Lintl Katharina, Hausbesitzerin in Steyr, Wieserfeldplatz 33 Lutz Josef, Gasthausbesitzer in Steyr, Gas¬ werke 10 Maderböck Josef, Hausbesitzer in Steyr, Schuh¬ bodengasse 13. Mayr Franz, Realitätenbesitzer in Steyr, Wol¬ fernstraße 10 17 Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen 18.000 1.000 500 3.000 2.000 2.000 2.000 2.000 2.000 600 7.400 5.200 2.000 9.000 3.000 2.000

18 Post¬ zahl 49 50 51 52 53 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Mieskiwiecz Josef, Waffenfabrikbeamter, Steyr, Berggasse 50 Mühlberghuber Ignaz, Lohnkutscherei in Steyr, Grünmarkt 16. Nothaft Franz, Kaufmann und Hausbesitzer in Steyr, Engegasse 31 Ortler Viktor, Holz= und Kohlenhandlung in Steyr, Kollergasse 6. Paulus Josef und Co., Hopfenhandlung in Saaz Prokop Katharina, Enns, Basteigasse 4. Redl Eugen, Ingenieur, Wien III., Erdberger¬ lände 28. Rospara Anna, Private in Steyr, Valeriestr. 9 Roth & Sohn, Hopfenhandlung in Saaz Seidl Hermann, kais. Rat, Steyr, Stadtplatz. 32 Siller Anton, Gastwirt und Hausbesitzer, Steyr, Sierningerstraße 88. Sommerhuber Rudolf, Tonwarenfabrikant in Steyr Schaden Rosa, Hausbesitzerin in Steyr, Enge¬ gasse 9 Schrangl Ferdinand, Hausbesitzer und Sattler¬ meister in Steyr, Haratzmüllerstraße Scholz Karl, Kaufmann und Hausbesitzer, Steyr, Bismarckstraße Schwertfellner Franz, Hausbesitzer in Steyr, Stadtplatz 1 Spängler Hermann, Dr., Advokat in Steyr, Hausbesitzer, Pfarrplatz 1. Stalzer Gustav, Kaufmann in Steyr, Enge Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen 1.000 500 1.000 1.000 5.000 600 1.000 2.000 2.000 600 2.000 800 2.000 500 1.000 600 2.000 2.000

Post¬ zahl 68 70 71 72 73 74 75 76 78 79 80 82 Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Stalzer Johann, Kaufmann in Steyr, Stadt¬ platz 34. Stierhofer Leopoldine, Hausbesitzerin in Steyr, Haratzmüllerstraße 15. Steinhuber Johann, Bäckermeister in Steyr, Kollergasse 11. Steinhuber Peter, Bäckermeister und Haus¬ besitzer in Steyr, Mitteregasse 1. Stollreiter Anna, Gasthausbesitzerin in Steyr, Schlüsselhofgasse 15 Stohl Franz sen., Hausbesitzer in Steyr, Neu¬ schönau, Hauptstraße 1. Utschiggs Söhne, Hopfenhandlung in Saaz Viertl Aloisia, Realitätenbesitzerin in Steyr, Stadtplatz 18. Waldbauer Josef, Hausbesitzer in Steyr, Jäger¬ berg 46. Weidinger Josef, Zimmermeister in Steyr Weismayr Karl, Gastwirt in Steyr, Haratz¬ müllerstraße 6. Weizmann Alois, Hausbesitzer in Steyr, Bis¬ marckstraße 11. Wochenalt Marie, Hausbesitzerin in Steyr, Sierningerstraße. 29 Wochenalt Rupert, Sägewerksbesitzer in Pich¬ lern Wolf Josef, Juwelier, Steyr, Sierningerstraße 5 Wolfahrtsberger Anna, Private in Steyr, Stadtplatz 39 19 Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen 2.000 3.000 600 3.400 1.200 1.000 3.000 1.000 1.000 1.000 500 2.000 600 1.200 500 500

20 Post¬ zahl 83 84 Name, Beruf und Wohnort der Gesellschafter Wöhrer Karl, Hausbesitzer in Steyr, Haratz¬ müllerstraße 16 in Zuleger Engelbert & Co., Hopfenhandlun¬ Saaz Darauf geleistete Ein¬ zahlung in Kronen 3.200 3.400

Jahr 1893 1894 189. 1896 189 1898 189. 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 Ausstoß B.Actienbrauerei zu Steyr gerliche Brauerei Steyr Ausstoß B. hl Insgesamt: 21.230,- 21.655,15 25.340,-- 36.572,15 40.715,61 35.969,16 22.387,10 20.540,12 15.887,2 18.029.75 19.120,87 17.883, 17.310,15 19.695,2 22.158,25 23.806,62 19.076, 18.735,50 23.180,50 26.678,2 35.812,25 41.257, 27.50, 12.421,50 2.7487 2.463,61 9.847,3 9.265,42 7.359,97 8.119,50 10.440,- 12.354,83 12.452,91 17.1887.

Jahr Fl.B. 23,9 1927 23,8 1928 23,9 1929 1930 22, 1931 22, 28,2 1932 1933 26,6 25,7 1934 193. 26, 19 26,8 19. 1938 27 27,5 1939 29,5 1940 194. 265 1942 21,4 1943 25,6 1944 12,5 1945 0.04 1946 0,6 6,5 1947 1948 16,1 35,9 1949 1950 40,6 1951 1952 50,8 1953 54,2 1954 52,8 1955 54,8 1956 60,0 1957 61,2 1958 62,2 1959 63,5 1960 64,8 1961 65,2 67,5 1962 1963 71,6 - 2 - Fab. 9.223,43 11.254,58 12.516,57 11.124,46 9.032.69 4.182,54 3.982,98 5.049,83 4.565,46 5.050,39 5.210,09 10.669,64 18.361,93 18.047,57 24.768,11 20.600,67 15.454,16 17.627,06 1.892,16 9.521,56 6.649,64 5.553,51 4.313,28 5.543,33 5.352,98 7.025,59 7.630,13 7.162,98 8.688,64 8.253,89 8.540,73 8.367,48 7.592,61 536,79 7.809,36 7.262.54 7.040,94 Fl.B. 2.891, 3.507,90 3.945,84 3.183.70 2.620,43 1.639,17 1.442,28 1.749,44 1.627,50 1.852,77 1.996,69 4.100,7 6.961,73 7.541,79 8.935,54 5.603,77 5.308.35 2.523,94 0 37 463, 1.068,12 2.418,87 3.030,- 3.653,81 7.265.25 9.027,87 7.999.50 10.527,37 12.410.82 13.479,66 13.755, 13.228,63 15.726.04 14.634,6 15.078,61 17.756,93 hl Zusammen: 12.114,43 14.762,48 16.462,41 14.308,16 11.653,1 5.821,7 5.425 6.799 6.90 7.20 14.770 25. 26. 20.762 20. 8.573 9.006 14. 16.65 15.1 19.216,0 20.664,7 22.020,3 22.122,4 20.821,2 24.262 22.442 22.341,5 24.797,8

3 hl Zusammen: Fab. Fl.B. Jahr Fl.B. 24.756.75 6.927,94 1964 72,0 17.828,81 26.154,76 7.160.99 1965 18.993,77 72,6 74,9 28.128,14 7.079,87 1966 21.048,27 30.548.24 76,6 1967 7.156,04 23.392,20 28.475.82 76,6 1968 6.674,64 21.801,18 28.829,79 7.394,17 1969 74,3 21.435,62 Ausstoß Brauerei Steyr Getränke G.m.b.H. hl Zusammen: Fl.B. Fl.B. AEG Fab. Jahr 32.762,89 7.700,39 751 23.199.60 1.862,90 1970 34.183,66 23.711,08 8.241,98 1971 74,2 2.230.60 34.579.56 197 23.536.50 8.685,56 3,0 2.357,50 38.423,77 25.475,34 71, 10.274,13 197 2.674,30 34.606.24 9.544,28 22.525,66 1974 2.536,30 70,2 32.971,22 197 9.536.62 21.251,70 690 2.182,90 38.668.50 20.204,30 9.132.50 9.331,70 1976 68,9 39.079,40 19.574,99 197 9.365,75 67,6 10.138,66 hl Zusammen: Bier hl. Wein AEG Fl.B. Jahr 41.521,55 1978 29.984,08 237,46 67,9 11.300,01 79.534,41 64.667,68 1979 483,52 69,0 14.383,21 78.696,33 62.424,83 711.64 15.559,86 66, 1980 73.736.27 58.172,37 63, 1981 14.493,29 1.070,61 74.476,87 59.388,22 1.294,81 1982 13.793,84 62,9 74.911,98 59.087,32 198 1.450,07 14.374,59 62,1 73.805, 58.945, 576, 13.284. 1984 77.114,- 61.130,- 1.710,- 1985 14.274, 79.805, 62.600.- 1795, 15.410,- 1986 60,2 81.401,- 63.065, 198 2.313, 16.023,- 78.988,- 61.388,-- 15.513, 2.087, 1988 79.877, 61.868, 1989 1882. 16.127,- 84.854, 65.709,- 1908, 1990 17.237,- 61,8 83.719,- 65.023,- 1.850.- 1991 16.846. 82.653, 62.187,- 18.659, 1.807,- 1992 81.437,- 61.098,- 1.692, 1993 18.647,- 84.787,- 62.788,- 59,3 1.640,- 20.359, 1994

1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 193 1936 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 195 1954 1955 1956 1957 1958 Gesamtausstoß Enns und Steyr Enns Steyr 12.453 14.561 17.189 20.179 15.53 12.114 17.89 14.763 17.035 16.462 18.755 14.308 11.65 16.492 5.822 9.680 5.425 7.43 799 7.25 6.193 6.479 6.90 6.452 6.48 7.207 14.7 7.598 25.324 14.480 589 14.235 3.704 18.73 19.964 26.204 20.763 17.696 20.15 21.370 1.89 2.82 9.579 5.180 7.11 3.891 6.622 4.060 6. 6. 8.57 5.870 9.007 6.15 14.29. 9.215 16.658 10.936 5.162 10.808 19.216 2.585 20.665 13.225 22.020 13.454 22.122 13.586 Zusammen hl 27.014 37.368 27.646 32.658 33.497 3.06 28.145 15.502 12.855 14.058 2.67 13. 13.690 2.368 39.804 39.824 52.436 46.168 38.459 41. 4.718 14.759 11.004 10.682 12.959 14.443 15.164 23.506 27.594 25.97 31.801 33.890 35.474 35.708

1959 1960 1961 1962 196 1964 1965 1966 196 1968 96 197 197 972 197. 1974 1975 19 1977 1978 1980 198 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 - 2 - Enns 12.402 14.861 14.687 15.80 18.82 19.947 19.202 20.125 29.45 48.956 68.268 50.675 28.405 31.149 49.62 49.319 51.127 52.424 55.348 63.951 63.660 61.240 60.60 59.400 60.889 59.099 64.512 70.723 3.149 72.488 3.940 79.213 77.733 76.933 77.191 77.51 Steyr 20.821 24.263 22.444 22.342 24.798 24.75 26.15 28.128 30.548 28.476 28.830 34.184 34.580 38.424 34.606 32.971 38.669 39.079 41.522 79.534 78.696 73.7 74.47 74.912 73.80 114 79.805 81.401 78.988 79.87 84.85 83.719 82.65 81.437 84.787 Zusammen hl 33.223 39.124 37.131 38.149 43.619 44.704 45 48.25 59.999 77.43 97.098 83.438 62.589 65.72 88.04 83.92 84.09 90.98 94.42 105.4 143.19 139.93 134.33 133.877 135.801 132.904 141.626 150.52 154.550 151.476 53.817 164.067 161.452 159.586 158.628 162.302

1970 AMTSBLATT DER STADT STEYR 25 JAHRE ZWEITE REPUBLIK Am 27. April 1970 hat unsere 2. Re¬ publik ihren 23.Geburtstag gefeiert. Vor 25 Jahren ist österreich aus den Trüm¬ mern des vorhergegangenen Regimals Demokratie wiedererstanden. Im ge samten Staat herrschte ein namenlo¬ ses Chaos. Auch unsere Stadt hat durch Kriegseinwirkungen starke Schäden er¬ litten. 112 Objekte wiesen einen Total¬ schaden, 28 schwere Schäden, 43 mitt¬ lere, 133 leichte und 175 Objekte klei¬ nere Beschädigungen auf. Es gabunter¬ brochene Versorgungsleitungen, zer¬ störte Verkehrswege alle hatten mit größten Versorgungsschwierigkeiten wegen unzureichender Lebensmittel und Bedarfsartikel zu kämpfen. BOMBARDIERUNG JOHANNESGASSE Zunächst hatten die amerikani¬ schen Truppen am 5.5.1945 das Stadt gebiet erreicht; die Russen folgten etwas später, am 8. Mai. Die doppelte Besetzung führte in der Folge zu einer Aufteilung des Stadtgebietes. Die ame rikanischen Truppen zogen sich auf das linke Ennsufer zurück. In dem durch die Amerikaner besetzten Stadtteil be fanden sich die wichtigsten Versor¬ gungsbetriebe und Verwaltungsbehörden, im russisch besetzten Gebiet Steyr Ost der Hauptbahnhof und der größte Arbeitgeber der Stadt, die Steyr Werke. Diese Entwicklung hat die Ein¬ richtung zweier provisorischer Stadt¬ verwaltungen, links und rechts der Enns, erforderlich gemacht und hat für die Bevölkerung große Erschwernisse verursacht. Am 28.7.1945 zogen sich die sowjetischen Besatzungstruppen in die Nähe des Bahnhofes Ramingdorf zu rück. Erst mit der Besetzung der ge¬ samten Stadt durch die Amerikaner war die Aufteilung des Stadtgebietes been det und die Errichtung einer gemein¬ samen Stadtverwaltung möglich. Die Stadt Steyr hatte aber auch in der Folge noch ein wichtiges Problem zu lösen: Das Gebiet des heutigen Stadt¬ 71

BÜRGERLICHE BRAUEREI STEYR 4400 Steyr. Ennser Str. 294 Gesellschaft m.b.H. Der König des Bieres Unser Gambrinus - König des Bieres - wurde am Pfingstsonntag 1944 von Bomben zerstört und in mühevoller Kleinarbeit von uns wieder zusammengesetzt und vor dem ebenfalls zerstört gewesenen Brauereigebäude in der Pachergasse 7 wieder aufgestellt. Heute wacht er über das Verkaufsdepot in der Ennser Straße. Zwei „Brauereien" löschen mit Erfolg den großen Durst In der Brauerei Steyr Getränke-Gesellschaft mbH, Ennser Straße und in der Brauerei Enns Getränke-Gesellschaft mbH, Bräuergasse sieht man nur zufriedene Gesichter. Kein Wunder bei den Umsätzen der letzten Jahre. den beiden erfolgreichen Ge- Brauerei Wieselburg der späteren Österreichischen Brau AG übertra¬ kevertrieben können durstige Seelen nicht nur Bier kaufen. Neber gen. Im Gegenzug wurde der der gesamten Coca-Cola-Produkt¬ Brauerei Enns und Brauerei Steyr die palette bieten erlesene Weine, Gebietsvertretung für den Ennser und prickelndes Mineralwasser und Steyrer Raum anvertraut und die köstliche Fruchtsäfte für jeden beiden Brauereien erhielten Aktien¬ Gaumen das Richtige anteile an der Brauerei Wieselburg So wurde die Grundlage des weiterer Die Firmengeschichte der beider Betriebe (im folgenden meist kurz Geschäftsbetriebes in Enns und Stey Brauerei Steyr und Brauerei Enns ge¬ geschaffen, und das Uberleben der nannt, läßt sich Jahrhunderte zurück Betriebe sichergestellt. verfolgen: Die „Bürgerliche Actien Zum 1. 1. 1978 erfolgte unter Aus brauerei zu Steyr bzw. ab 191 nützung des Strukturverbesserungs¬ „Bürgerliche Brauerei Steyr Ge¬ gesetzes eine Neuordnung der gesell¬ sellschaft mehr einerseits und die schaftlichen Verhältnisse: Seit damals „Ennser Brauerei R. Gruber & M ist die Bürgerliche Brauerei Stey Lehner Kommanditgesellschaft“ Gesellschaft mbH 100% Eigentümer andererseits sind vielen Steyrer und der neu gegründeten Brauerei Stey Ennsern sowie der Bevölkerung im Getränke-Gesellschaft mbH und de gesamten Liefergebiet in bester Brauerei Enns Getränke-Gesellschaft Erinnerung. b. Die rund 30 Eigentümer de Durch die katastrophalen wirtschaft¬ Bürgerlichen Brauerei sind jedoch lichen Verhältnisse im ersten noch immer die Nachfahren der Weltkrieg wären die Brauereien in Gesellschafter der Jahrhundertwende. Enns und Steyr aus Not an Roh¬ 1991 betrug der gemeinsame stoffen zum Untergehen verurteilt Getränkenbsatz über 150.000 Hekto¬ gewesen. Daher wurden die Ge¬ liter. Ungerechnet sind das 30 sellschaftsinteressen zusammengefaßt Millionen Flaschen Bier und alkohol¬ und in einem weiteren Schritt die freie Getränke. gesamten Rohstoffkontingente an die Brauerei Steyr Getränke¬ Gesellschaft m.b.H. Der Betrieb übersiedelte 1979 nach Fertigstellung eines neuen Firmenge bäudes von der Pachergasse in die Ennser Straße. Ausschlaggebend für den Standortwechsel war der Platz mangel in der Pachergasse. Trotz bester Liegenschaftsangebote von Nachbargemeinden verblieb der Betrieb in Steyr. Mit 13 Lastwagen versorgen die 30 Mitarbeiter unter der Leitung von Herrn Dir. Prokurist Karl Kastenhofer die Gastronomie im Raum Steyr, im Enns- und Steyrtal, sowie in Bad Hall. Auch Teile von Niederösterreich werden beliefert. Neben der Gastronomie kommen die Betriebsmärkte und der Lebens mittelhandel in den Genuß sämtlicher Produkte. Mit einem jährlichen Ge¬ Betrieb eine nicht zu unterschätzende tränkeausstoß von ungerechnet Millionen Flaschen hat der Steyrer Größe erreicht. Brauerei Enns Getränke¬ Gesellschaft m.b.H. Auch der Ennser Getränke vertrieb hat durch kontinuierliche Umsatz steigerung auf ungerechnet 14 Millionen Flaschen im Altstadtgebiet die Grenze der Kapazität erreicht. Daher laufen Bemühungen, den Betrieb auf ein neues Gelände zu verlegen, von der Stadt an die Autobahn. 13 Lastwagen und 30 Mitarbeiter sind unter der Leitung von Herrn Prokurist Erwin Keferböck an der Arbeit und sorgen für eine reibungslose Belieferung der Gastronomie, des Lebensmittel¬ handels und der Betriebsmärkte. Die Kunden werden gewissenhaft beraten und betreut. Das Liefergebiet er¬ streckt sich von Kronstorf bis über die Donau weit ins Mühlviertel und hinüber nach Niederösterreich in die Stadt Haag. „Ennser und Steyrer" bieten große Auswahl an Getränken Wer glaubt, daß es in den beiden Getränke vertrieben nur Bier gibt, sollte sich persönlich vom großen Getränkeangebot überzeugen. In den zwei Vertrieben gibt es die besten Biersorten Österreichs. Kaiser Bier aus der Brauerei Wieselburg Zipfer Urtyp natürlich aus Redl-Zipf und die berühmte Hopfenperle au¬ der Brauerei Schwechat. Von hier kommt auch das alkoholfrei Schlo߬ gold. Auch für Freunde des Weizen¬ bieres ist etwas dabei. Dunkles und helles Edelweiß Weizenbier aus der Salzburger Brauerei Kaltenhausen wartet auf den durstigen Kunden. Auch das Warsteiner — ein Spitzen¬ pils der Premium-Klasse aus Deutschland wird angeboten Die Auswahl an alkoholfreien Getränken ist unendlich: Coca Cola, Fanta, Sprite, Almdudler, Mineral wasser der Sorten Gasteiner Güssinger, Severin und Peterquelle Aus Enns kommt noch das Aqua Lauriacum, das Sodawasser in Containem und die Fruchtperle dazu. Das Jugendgetränk Soma in de Halbliterflasche ist ein großer Schlager. Auch die gesamte Palette der Pago-Fruchtsäfte aus Klagenfurt gehört zum Programm: Orangen nektar, Johannisbeersaft, Apfelsasi. Marillen- und Vitaminnektar. To¬ matensaft für Mixgetränke etc. Nich zu vergessen sind die Schweppes Bitterlimonaden in den Sorten Indian Tonic. Bitter Lemon. Bitter Orange Ginger Ale etc. Für Diabetiker führen die Vertriebe Gröbi-Diätlimonaden Die ausgesuchten Weinsorten stammen von der Gebietswinzerge¬ nossenschaft Retz-Röschitz im nördlichen Weinviertel. Die Ge¬ nossenschaft wird von 600 Weinbauern getragen. Kontinuier¬ liche Qualität bieten der Urveltliner und der blaue Portugieser, ebenso wie der Weißburgunder und der Welsch¬ riesling. Aus den Weinbaugebieten des Burgenlandes (Gols, Pöttelsdorf) gibt es einen Blaufränkischen, Zweigel und Sankt Laurent zu kaufen. Der Pöttelsdorfer Rote war der Lieblings¬ wein der Fürsten und Grafen. Auch die italienischen und fran¬ zösischen Weine in Originalabfüllung finden großen Anklang. Sonder¬ wünsche werden von beiden Ge¬ tränke vertrieben gerne und jederzeit erfüllt. Bei den „Ennsern und Steyrern gibt also Bier von der Dose bis zu Halbliterflasche mit Bügelverschluß, vom 15 Liter Partyfaß bis zum 50 Liter Faß oder gar Tankwagen. Märzenbier, Spezialbier Pilsbier und natürlich das Bockbier lassen die Herzen der Biertrinken höher schlagen. Dazu gibt es für jedes Bier die richtigen Gläser zu kaufen Wein wird vom Stifter angefangen bis zum 20 Liter Container in allen Flaschengrößen verkauft, sogar Sonderabfüllungen sind möglich. Steyr, im Jänner 1993

10.04.2001 Brau Union kauft Bürgerliche Brauerei Steyr Mit der Übernahme der Brauerei Steyr erweitert die Brau Union ihr Vertriebsnetz in Oberösterreich. Linz. Die zum Konzer der BBAG gehörende Brau Union Österreich übernimmt die "Bürgerliche Brauerei Steyr GmbH" zu hundert Prozent, wie das Unternehmen in einer Presseaussendung am Montag bekannt gab. Damit erwirbt die BBAG auch deren Tochter, die Brauerei Enns Steyr Getränke GmbH. Mit diesem Schritt soll einerseits das Kerngeschäft der Brau Union gestärkt, andererseits aber auch der Vertriebskanal der Steyrer Brauerei genutzt werden. Bisher Partner Über den Verkaufspreis haben sowohl die Brau Union als auch die Verkäufer - vorwiegend die Familie Beurle - Stillschweigen vereinbart. Das Absatzvolumen der Brauerei Steyr Getränke GmbH beträgt 100.000 Hektoliter pro Jahr, der Personalstand umfasst 55 Mitarbeiter Die Brauerei Steyr Getränke GmbH war bereits bisher Partner der Brau Union. Das Unternehmen soll künftig als selbstständige Gesellschaft weitergeführt werden, sodass sich sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter keine wesentliche Veränderung ergeben soll. Die Details der Transaktion sollen in den nächsten Wochen rechtlich fixiert werden. Die BBAG konzentrierte sich zuletzt auf das Osteuropa Geschäft und kündigte kürzlich weitere Übernahmen in Tschechien, Polen und der Slowakei an. (ag) Bildtext: Nach einigen Übernahmen in Osteuropa geht die BBAG auch in Österreich wieder auf Einkaufstour (Wirtschaftsblatt)

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