dabei um das gleiche Podium handein, auf dem schon zur Zeit Tertuliians auch der Altar steht". Die Apsis der nordafrikanischen Basilika diente jedoch nicht aliein als Thronnische, sondern auch als Grab nische". Weit häufiger als eine Krypta mit einem beson ders ausgezeichneten Grab unter der Apsisbühne be gegnet man Apsiden, deren Bodenbelag ein Grab oder eine ganze Reihe von Gräbern bedeckt (Abb. 6). Ent scheidender dürfte Jedoch die Tatsache sein, daß bei einigen Basiliken eine zweite Apsis entweder gleichzeitig mit dem ganzen Baukomplex errichtet oder nachträglich angebaut wurde, um an dieser Stelle Gräber anlegen zu können" (unsere Abb. 3). Es wird noch zu prüfen sein, ob das der alieinige oder auch nur primäre Zweck dieser zusätzlichen Apsiden war. Wenden wir uns jedoch zunächst dem Altar der Kirchen Nordafrikas zu. Man hielt grundsätzlich an dem einen Altar als Zeichen der Einheit der Versammlung fest". Mir ist bislang nur ein einziger wirklicher Nebenaitar bekannt geworden, und zwar in der Basilika Ii von Tunca. Der dortige Blockaitar steht fest an der Ostwand eines kleinen, zum südlichen Seitenschiff hin offenen Raumes, unweit der Ostapsis. Es ist nicht auszumachen, ob dieser Nebenaltar wie der ganze Ostbezirk der Basilika dem 6. Jahrhundert angehört". Der eine Altar der nordafri kanischen Kirche steht auf einem Bema", und zwar seit dem Ende des 4. Jahrhunderts über Reliquien, die sich in einem Behälter befinden, der in einer mit Steinplatten ausgeschlagenen Grube liegt". Der über diesem ioculus stehende Altar war entweder eine einfache Mensa oder ein Kastenaltar mit durchbrochenen Wänden, so daß man auf jeden Fall auf den ioculus hinabschauen konnte. Auch die Altäre waren zumeist aus Holz gefertigt. Optatus von Mileve berichtet uns, daß während der Eucha ristiefeier das Holz der Altäre mit Linnentüchern bedeckt wurde", und bei Augustinus erfahren wir, daß die Donatisten den Bischof Maximinianus mit den Holzscheiten des zerbrochenen Altars der Kirche von Bagae blutig schlugen". Der genaue Standort des Altars ist daher in den meisten Fällen nur durch die Lage des Bema und des Reliquieniocuius zu bestimmen. Es sind nur wenige Fragmente von Steinaltären gefunden worden". Eine zusätzliche Hilfe zur Lokalisierung des Altars stellen jedoch die Standortspuren und Säulenfragmente von Aitarziborien dar, die seit der Wende des 4. zum 5. Jahr hundert bezeugt sind, aber gemessen an der großen Zahl der Kirchen offensichtlich stets eine Ausnahme blie ben" (unsere Abb. 1 und 2). Das ganze Altarpodium ist von senkrecht stehenden Platten umgeben, die in Pfosten eingelassen sind (Abb. 2, 3 und 5). So entsteht eine umschrankte Altarinsei, zu der in der Längsachse der Kirche, meist also von Osten und Westen, je eine einoder zweistufige kleine Treppe hinaufführt (Abb. 5). Diese cancelli schirmten den Altarbezirk gegen die Gläubigen ab und dienten zugleich als Kommunion gitter. Augustinus mahnt die Sünder, der Kommunion fernzubleiben, „damit sie nicht von den Schranken fort gewiesen werden"". Man kann annehmen, daß die Kom munikanten ihre Ellbogen auf diese halbhohen cancelli aufstützten, wie wir das von Walafrid Strabo erfahren". An diesen Schranken gaben die Gläubigen aber wohl auch ihre Opfergaben ab". An welcher Stelle des Langhauses befand sich nun dieser umschrankte Bezirk mit dem über Reliquien stehenden l I I e B I I I iH Abb. 3: Skhira, Basilika maior, Bauphasen des 4. bis 6. Jahrhunderts (nach Fendri). Abb. 4; BSnian, 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts (nach Gseil). ■ »< B
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