manchmal auch an beidem. Ein „Einblick in den Kir chenbau der Gegenwart" wurde nur in ungewollter Weise dadurch gegeben, daß die Haupteigenschaft mancher Entwürfe in ihrer „Verwandtschaft" mit einer — oder noch schlimmer mit mehreren — der vielfach publizierten Kirchen bestand. Wobei unter „Verwandt schaft" nicht ein Verpflichtetsein schon bestehenden Kirchenbauten gegenüber zu verstehen ist (ein solches ist in gewisser Hinsicht sogar notwendig, denn es zeichnet sich im Kirchenbau der Gegenwart ja eine Entwicklung ab und es gibt ja auch echte Erfahrung) — sondern ein eklektisches Klischieren. Bezeichnend, daß unter den aus verschiedenen Ländern stammen den „Leitbildern" für diese Projekte Österreich sowohl mit früheren Holzmeisterkirchen wie auch mit einer bekannten Kirche der Architektengruppe 4 vertreten war. Es war daher für die Jury verhältnismäßig leicht, für die engste Wahl neun Projekte auszusondern. Aus diesen wurden folgende Preisträger ermittelt: 1. Preis in der Höhe von 20.000 Schilling: Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Josef Krowino, Radstadt, und Arch. Walter Schmutzer, Schörfling (Büro beide in Wien); 2. Preis, 15.000 Schilling: Arch. Erich Scheichl und Arch. Franz Teml, Linz. Angekauft wurden die Projekte der Archi tekten Artur Perotti und Dipl.-Ing. Greifeneder, Linz (Mitarbeiter: Diplomingenieure Abraham und Gart ier); Dipl.-Ing. Karl Mang, Wien III; Dipl.-Ing. K. Odorizzi, Wels; Johann Gsteu, Wien XII; Arbeitsgemein schaft Werthgarner und Dipl.-Ing. K. Kroh, Linz. Die Umwandlung des dritten Preises (10.000 Schil ling) in zwei Ankäufe war berechtigt, da sich von den zur Beurteilung verbleibenden Projekten keines ir» der Weise auszeichnete, daß es für einen dritten Preis in Frage gekommen wäre. Qualität und Mängel sind bei den angekauften Projekten sehr verschieden gelagert. Das Projekt Gsteu weist eine besondere Originalität in der Auffassung der Bauaufgabe auf. Kirche und Seelsorgeräume sind in zwei Baublöcken, die weitgehend aus Glas sind, untergebracht. Die Kirche zeigt eine in drei Raumstufen erfolgende Stei gerung vom Eingang zum Altarraum, der als Zentrum des Kirchenbaues wirkt. Gsteu hat mit dieser Raum lösung auch als einziges prämiiertes Projekt die For derung der Ausschreibung nach einer möglichst engen Gruppierung der Gläubigen um den Altar erfüllt. Sonst sind grundrißlich Mängel vorhanden, die die Klarheit des Objektes entschieden beeinträchtigen. Das Projekt Perotti-Greifeneder hat seinen Ankauf der konstruktiv sehr interessanten Lösung des Kirchen baues zu verdanken. Der Innenraum dieser Hallen kirchen ist jedoch problematisch. Die Raumhöhe des Kirchenschiffes würde im Verhältnis zu den hohen Oberlichtaufbauten drückend wirken. Die sehr indi viduell gestaltete Kirche des Projektes von Odorizzi besitzt Qualitäten in baukünstlerischer Hinsicht. Die Mängel liegen in einer nicht überzeugenden Verbin-
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