Dia Krippe wurde auf der Sonderaussfeüung der Alien Ga lerie am Museum Joanneum Graz 1958/59 ausgesfelllr Siehe: Dr. Kurt Woisefsdilöger; Katalog ,V/eihnachfen in alfer Kunsf, S. 12, Nr. 24. Anton Moyr: Der Plasiiker Josef Thaddäus Sfommel. Separat abdruck aus dem 28. Jahresbericht des k. k. Carl-Ludwtg-Gymnasiums Im XII. Bezirk von Wien 1911. "] Ein Popierslreifen 5 : 3 cm, der mit Siegellack an der Bodenplotte befestigt ist, trägt in zeitgenössischer Kursivschritt (Tusche) die Signatur ,Joseft Stämel'; die folgenden SchrittzGge sind durch einen Fleck im Papier schwer lesbor, dürften ober als Stad Statuarius (vgl. Wolsetschläger a. a. O. 12, 24) oder als Fecit. Prop. Manu (freundliche Auskunft Dr. Pidiler, Stmk. Londesardiiv) onzusprechen sein. *) Die Mal}e des Kastens (sogenonnter Guckkasten) sind: Breite 64 cm, Seitenhöhe 44 cm, Ciebolhöhe 48 cm, Kastentiete 24 cm. tHöhe mit Aufsatzbekrönung 92 cm, ^) Die Durdisdinitfsgröhe der stehenden Skulpturen beträgt 18 cm. Die Farbe der Skulpturen von links nod) rechts: Hirfe (hufabnehmend): Haare dunkelbraun, Hut dunkelbraun, Pelz weit}p Rock ziegelrot, Hose lichtbraun, helle Hautfarbe. Knobe mit Dudelsacfc: Nur die Schauseite durchmodellieri; Ruck seile roh mit Fingerabdrücken des Künstlers. Haare dunkel braun, öberhong lichtbraun, roter Wams, gelbbraune Hose, helle Hautfarbe, baarfufj; Palmenstamm braun. Hirte kniend: Dunkelbrauner Hut, schwarze Haare, sehr braune Haut, braune Jacke, rote Hose, schwarzer Gürtel. Hl. Josef; Ziegelroter Mantel, grünes Kleid, graue Haore. Fleckvieh; Braun-v/eifi, Esel grau. Hl. Mario: Grüner Mantel, rotes Kleid, weiter Koptumhang, braune Haare. Engel: Gesamtlarben marzipanartig; rosa Kleid, zartgrüne Flügel, weifje Hautfarbe. Die Figuren selbst sind vollplcstisd') modelliert. Die Farbe ist in der Mosse eingefärbt. Verschiedene Obertlächenwirkungen wer den durch Clättung einzelner Wachspartien hervorgerufen. Der Erhaltungszustand des Krippleins ist Im allgemeinen als gut zu bezeichnen. Schäden: Verkleidung der Grotte storke Sprung bildungen, Fehlen von 4 Fingern, Bruchstelle am Hals der Josetstigur; Verschmutzung der Oberflädien. *) Die Prospektmalerei ist noch Ansicht des Verfassers der Hand Sfammels zuzuschreiben, Vergleiche dessen Handzeichnungen. Anton Mayr: Die Werke des Piostlkers Joset Thaddäus Stamme! in Admont und anderen Orten. Wien 1912. (Tafel 56a, 56b und Tafel 53.) Sie basiert out den Farben blau, rot, braun und ist in Oltechnik auf Holz ausgeführt. ^) Die Glasplotte ist hondgezogen. ®) Vergleiche etwa A. Mayr, o. a. O. Tafel 46. ^) S. Karl Ginharl: Die gesetzmäfjige Enfv/icklung des ösferreichisdien Borockornamenfes. Festschrift Dagobert Frey, in Kunstgeschichtliche Studien, Breslau 1943, S. 62ff. '^) Sehr nahe stehen die Formen der Rosen und Voluten om Altar von Frauenberg (vergleiche A. Mayr a. a, O. Tafel 9). — Die Kallwanger Krippe um 1742 besllzf zwar keine Ornomenfformen, jedoch zeigt deren flammig und bereits rocailleartig aus gebildetes Pflanzenwerk an der Ruinenarchlfekfur, dah hier die Entwicklung schon über die Formen unserer Krippe hinausgeht, «t) Vergleidie A. Mayr o. a. O. Tafel 4, obgleidi dieser in sei nem Aufbau von schwerer und massiger Wirkung ist. '-) Vergleichs A. Mayr a. o. O. Talol 2, 10, 34, 35. '^) Die Höhe der Kallwanger Kripponfiguren beträgt durch schnittlich zirko 30 cm, die Gröho der Admonfer zirka 80 cm bis 1 m. '4) Siehe A. Mayr a. a. O. S. 7. 4^) Die stilistische Verbindung des Gesamtwerkes Sfammels zum italienischen Kunstschaffen ist ebenfalls als sehr bedeutend anzu sehen, wurde aber auch insbesondere ob der engen Verbindung zu seinem Lehrer J. Schoy einer eigenen Untersuchung bedürfen. ^*) Man vergleiche etwa die Arbeilen Matoras, Berliner 13, V 4, i"") Audi die Arbelten Antonio Vaccoros, Neapel 1681—51, Ber liner IX 7/1, oder eines anderen neapolitanischen Meisters, Ber liner II 1, zeigen deutlich, daf) die Krippen Stornmels In enger formaler Bindung zum Ifalienischen Kunsfs^affen stehen. — Be sonders nahe Parallelen zu den Krippen Stornmels, insbesondere auch zu dessen spateren Arbeiten in Kallwang und Admonf, zeigt ein Vergleich mit den ungefähr gleidizeiligen Arbeiten des be rühmtesten neapolitanischen Krippenkünstlers Cuiseppe Samartino (1720—93), der aber etwas jünger ist als Stamme! (zirka 1695 bis 1765), vergleiche A. Mayr a. a. O. Tafel 34, 35, 36, mit R. Ber liner 1 1, X 8, XVII 6, XIX 6. Die Tafsache dieser iormalen nahen Verbindungen kann nidit altein aus dem Zeitstil, sondern nur aus einer gemeinsamen Quelle erklärt werden, aus der die beiden Künstler ihre Formen und Typen bezogen.
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