Christliche Kunstblätter, 97. Jg., 1959, Heft 1

-) MoHifäbe lehlon bei den Grundrissen 5. 23 (Linz, Kormeliferlnnenkirche). Hier wäre eine zeichnerische Darstellung des Innen raumes im Durchschnill oder Aulrif3 sehr zweckmäljig gewesen, da steh ouch keine angemessene Fhotographie des Innenraumes findet), S. 37 (Linz, Freihaus Zeppenfeld. Wie beide Hofflügel des Hauplgoschosses ouf die des Erdgeschosses passen sollen, isf nach dieser Zeichnung nicht ganz klar), S. 41 (Linz, Freihaus Mannsforff), S. 56 (Lombergsdilofj, Steyr). ^) Die damit zusammenhängenden Probleme zu besprechen würde zu weit führen. ^) Vgl. dazu den .Dehio-Oberösferreid^', 3. neu bearbeifefe Auflage, Wien, 1958, unter ^f^i^unner': hier fehlt bei den beiden Kapellen auf dem Pudiberg bei Lambach jeder Hinweis auf Prun ner, was man, ohne sich den Vorwurf der Leichtfertigkeit zuzu ziehen, hätte tun sollen. Bei Grimschitz fehlt die Barockisierung des Pfarrkirchenturms in Freistadt, 1735/36 (Dehio, 76) und die Arbeiten an der Linzer Dreifalfigkeitssäule, 1714—1722 (Dehio, 185). Gegenüber dem Dehio hat Grimschitz die Zuschrelbungen an Prunnor In Oberösterreich bedeutend erwettert: Schlot) Kammer am Aftersee, Schlot) Kogl, Schlot) Klaus, die Linzer Fassaden, usw. Ober das Lambergschfoh in Steyr und über die Fassade der Stifts kirche In Wilhering siehe unseren Artikel Seite 11 und 13. ^) Mit der Regensburger Gruppe erweitert Grimsdiitz unsere Kenntnis von Prunners Spätwerk ganz wesentlich, wenn man auch noch die Veröffentlidiung entsprechender Sdiriffquellen durch J. Sydow wird abwarten müssen, um Prunners Anteil bei der Barockisierung der Stiftskirche, beim Bau des BIbliotheks-Trakfes von St. Emmeram richtig beurteilen zu dürfen. Die Vorhalle der genannten Stiftskirche ist u. Es. ein so dürftiges Werk, da^ sich eine Diskussion der Zuschreibung kaum lohnt (S. 62, Abb. 82). Sehr widitig und plausibel sind die Zuschrelbungen der Löschenkohlschen Bauten in der Pfarrergasse (Abb. 83), auf dem Neupfarrplatz (Abb. 84, 85) und am Minoritenweg (Abb. 86, 87). Einen auf jeden Fall trefflichen Hinweis enthält die vorsichtige Zuschreibung des Umbaues der Augustiner-Eremitenkirche (S. 63). In Passou: Sankt Nikola, Entwürfe Tür die Barockisierung der Stiftskirche, zumindest für die Fassade (S. 24, Abb. 27); Fassade des sogenannten Lamberghofes auf dem Domplatz, von 1724 (S. 49, Abb. 63). ^) Veröffentlicht in; Das Münster, 10, 1957, 27. In diesem Aufsatz ist die Schreibung von Spital am Pyhrn (nicht: Phyrrn) zu berich tigen. Meine dort vorgeschlagene Datierung der Fassade in der Linzer Landslrahe zwlsdien 1700—1710 mag zu früh sein, was die Ausführung von Einzelheiten angeht; für den Entwurf möchte idi sie aufrediterhalten und damit auch die Front der Linzer Karmelitinnenkirche als später konzipiert ansehen. Was das Argu ment der «Ergänzung" der Fassade, 1722, angeht, sielie oben An merkung ^). Jedenfalls kann man das zeitliche Verhältnis der bei den Fassaden zueinander nicht durch ein Werturteil fixieren («in der Grö^e und Wucht der Gesamtfigur erscheint die Karmeliter kirche Prunnors Karmelitinnenfassade überlegen' sagt Grimschitz treffend, fährt aber fort: «so dal) in der Karmeliterkirche St. Jo seph nicht eine Vorstufe für die Kirdie des Frauenordens gesehen werden kann.' S. 48). Denn einmal fragt es sich sehr, ob Prunner sich In Richtung auf «Gröhe und Wucht der Gesamtfigur* hin ent wickelt und dann Hegt ja der Fassade in der Landstraf)e ein Prager Vorbild zugrunde, also kein selbständiger Entwurf Prun ners. Übrigens iäf)t Grimschitz zuletzt die Frage nach dem Bau beginn der Fassade in der Landstrahe offen (S. 49). ') Kunstdonkmäler Bayerns, Niederbayern XI (Wegscheid) 1924. 127, Anmerkung '), Zu Pav/anger auf}er dem Artikel im Thieme Bedcer: Gottfried Schäffer im «Passauer Bistumsblatt' 2t, 1956, Nr. 5, S. 4, und Nr. 9, S. 8. In Passau finden sich übrigens noeh Hausfassaden, die nur sdiwer unabhängig von Prunner gedad^t werden können, z. B. das «Kuchlerhaus", Innstadt, Kird^platz 4 (Abbildung in t(unstdenkmäler Bayerns, NB., Stadt Passau, S. 515). '^) Zusammenfassend sagt Grimschitz S. 89 dazu: «Durdi die künstlerische Welt seiner italienischen Lehrjahre, die in der Kar meliterkirche und in den Profanbauten mit kurvierten Treppen armen fahbar wird und die Welt der östorreidiischen Kunst im Werke Fischers, Hildebrandts und Prandtauers . . . ringt sich Prun ner zu seiner persönlichen Eigenart empor." ^) Die Quelle muh ein Brief des Linzer Fouriers Johann Adam Wenzel an den Grafen Johann Josef Leopold Harrach in Wien sein. Leider ist, wie gesagt, weder der Wortlaut noch das Datum des Briefes mitgeteilt (S. 63). ^®) Die Kirchenbauten des Christoph Dientzenhofer, BrunnWien—München 1942, und: Studien zur Barockardiitektur in Böhmen und Möhren, Brünn 1943. '^) Zur Ursulakirche: H. G. Franz, KIrchenbaufen, T. 55—57, Ab bildung 33. Weiters zu vergleichen ein früher Grundrih für Breunau/ Brevnov, ebenda Abb. o, der erste Entwurf für die Prager Lorettokirche auf dem Burgberg von 1717 (Franz, Studien, S. 15) und Ent würfe für die Nepomukkirche auf dem Prager Hradschin (ebenda S. 3ff.) von Kilian Ignaz Dientzenhofer. Dah oudi die Kapifellbildung früher Bauten Prunners (Türme und Inneres von Paura, Ab bildungen 22, 23, Fassade von Spital, Abbildung 31), und die Bönderung der Sockelzonen (vergleiche z. B. die Schlohkirche von Schmirschitz, 1699—1713, und Prager Architekturen der zweiten Hälfte des 17. JahrhundertsI) auf Prag verweisen, sei nur am Rande angemerkt. t®) J. J. Morper im Thieme-Becker 29, 1935; Oldrich Stefan in der «Prager Rundschau* 6, 1935, 127ff. Vor allem: H. G. Franz, Gotik und Barock im Werk des Johann Santini Aichel, Wiener Jb. f. Kg, 14, 1950, 65—130. ^^) Maria Teinitz, 1710, Kiritein um 1715, Königssaal bei Prag ob 1709, Saar-Pröfatur, 1720 Raigern. Zu St. Niklas auf der Kieinseite in Prag, vgl. Franz, Kirdienbauten, besonders S. 48f. und Emo Sedläckovä, 1949. '•') Grundrih bei Franz, Wiener Jb. f. Kg, 14, 1950, S. 85, Fig. 4. Innenraum ebenda, Abbildungen 54, 57. Sehr gut mit dem Aufrih des Innern der «Kappel* bei Waldsassen zu vergleichen. — Wie dagegen ein allgemein vergleichbares Projekt für eine Dreifaltig keitskirche aussieht, das direkt von Borromini abstammt, lehrt ein Entwurf des Gaefano Chiaveri für Korostino, zwischen 1717 und 1727 für die Kaiserin Catarina Alexejeva entstanden. Diesen sehr interessanten Entwurf hat E. Hempel entdeckt und hat ihn neuer dings sehr eingehend an Hand eines angefertigten Modells be sprochen (Palladio, N. S. 7, 1957, 172—178). Für unseren Zusammen hang siehe besonders S. 173. ^■^) Kunsfdenkmäfer Böhmens 23, S. 104, 105. Angaben im neuen Handbuch der Kunstdenkmäler Böhmens (Umeledce Pamatky Cech, Prag, 1957, 809). ^^) J. J. Morper, Czernin-Palais, Prag (Volk und Reich Verlag), 1940, 73. Dr. Benno Ulm, Linz Marginalien zum Werke Prunners Oberösterreich ist ein Land ungelöster kunsthisto rischer Rätsel, darüber hinaus aber harren noch zahlreiche Schätze ihrer Hebung. Es handelt sich da bei hauptsächlich um archivalische Arbeiten, die für Kunstwerke ihren noch unbekannten Künstler zu fin den und die Oeuvreverzeichnisse zusammenstellen und zu vervollständigen haben. Erst dann kann mit einer Kunstgeschichtsschreibung im Lande Oberöster reich angefangen werden. Der größte Barockbaumeister des Landes, Johann Michael Prunner, hat seine Monographie erhalten; In diesen Zeilen soll sowohl sein Werkverzeichnis er weitert als auch der Versuch einer Würdigung seiner eigenkünstlerischen Persönlichkeit unternommen wer-

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