Änderungen an der Brunnennische der Quer mauer, an der Herstorffer arbeitet. Mit Martin Altomonte hält er Absprache wegen des Altarblattes. Auf der Rückfahrt am 26. Februar 1722 bringt er den Salzburger Hof-Steinmetzpalier mit, der das Tor abtragen und neu setzen muß, sich auch bereit erklärt, die vier Innen türen selbst zu setzen, um neue Fehler, für die er eine Verwechslung des Salzburger Fußes mit dem in den Plänen verwandten Wiener Fuß verantwortlich macht, zu vermeiden. Hilde brandt übergibt dem Palier die Risse für den Altar und unterrichtet ihn über die Aufstellung. Der Palier teilt mit, daß in Salzburg die zwei Marmorputti für den Haupttorgiebel fertig seien. Diese treffen anfangs März ein. Sie tragen Me tallattribute als Symbole für die Tätigkeit des Ordens, Kelch und Stola, Kreuz und Schwert. Justus Schmidt") weist mit Recht auf die völlige Übereinstimmung mit den Salzburger Absatz putten Donners hin. Sie wären somit die früheste Fassung von Kindergestalten, die so viele Arbeiten Georg Raphaels Donners begleiten. D'Allio hat zwei neue Risse für das Mittel feld verfertigt imd fordert wegen vermehrter Stuckarbeit höheres Entgelt. Wohl aus Ersparungsgründen bleibt man dann beim ersten Ent wurf. Die Arbeit beginnt am 18. April 1722. D'Allio übernimmt das Hauptrelief, während sich zwei Gehilfen zuerst den Nischen und Ge simsen zuwenden. Einer der beiden, ein Wel scher, trägt sich an, die Nischen in Stukkolustro auszuführen, er habe solche Arbeiten in der Wiener Peterskirche und am Belvedere ausgeführt. Er verlangt pro Nische 30 fl., doch kommt es nicht dazu. Am 3. Mai 1722 sendet Altomonte durch seinen in Wien befindlichen Sohn Andrea den Entwurf des Altarblattes an Hildebrandt. Kurz darauf reist er selbst nach Wien und bringt von dort genaue Weisungen für die Färbelung der Stuckarbeit mit. Am 15. August 1722 legt jedoch Hildebrandt eigen händig auf Papier die Proben mit „Englischrot, Ungrisch-Berggrün, gelber Erde und Kienruß" fest. Dem Stukkatur gibt er eine Zeichnung für die Emporenbrüstung, Anweisung für den Stuck des unteren Gewölbes und verspricht einen Entwurf für das Abschlußgitter. Für diese Arbeit, erklärt der Hausmeister, wären in Linz nur zwei Schlosser kapabel, die in der Jesuitenund Ursulinenkirche schon ähnliche Arbeiten ") Justus Schmidt, Linzer Kunstchronik, 3. Teil, Linz, 1952, S. 211. Dagegen lehnt Pigler die Ur heberschaft Donners ab, Andreas Pigler, Raphael Donner, Leipzig-Wien, 1929, S. 76. Bis jetzt ist eine so frühe Tätigkeit Donners in Salzburg nicht nach gewiesen. gemacht haben. Die Stuckarbeit ist Mitte Sep tember 1722 vollendet. Der Stukkatur bekommt 307 fl., dazu für Arbeiten im Vestibül, Stiegen haus und Kuppel der Kommende 33 fl. Am 28. September 1722 trifft die von Josef Kracker verfertigte Statue des hl. Johannes Nepomuk ein samt einem Ersatzkopf für eine Fassadenflgur, deren Kopf durch Anschwellen eines Holzdübels zersprungen ist. Die Nepomukflgur trägt ein Eisenkreuz mit Bleikorpus und ein Blechbirett. Das Sockelrelief, das den Sturz des HeUigen über die Moldaubrücke zeigt, muß erst von einem Linzer Bildhauer ins Reine gearbeitet werden. Die Kapelle ist am 3. Ok tober 1722 vollendet, das gesamte Werk wird mit Bleiweiß gestrichen"). Im April 1723 errichtet man in der Nordost ecke zwischen Haus und Kirche einen auf einer Säule ruhenden Übergang in das Oratorium. Im Mai wird die Fundierung für den Hochaltar gelegt, doch trifft das Marmormaterial für den Altar mit zugehörigem Schnitzwerk erst am 2. September 1723 auf vier Schiffen aus Salz burg ein. Am 5. September 1723 wird ein Ver trag mit dem Linzer AntonLustig geschlos sen, der für die Fassung sämtlicher Teile 180 fl. verlangt. Die ihm zur Probe übergebenen Teile werden zu Altomonte nach St. Florian gebracht, damit dieser die Arbeit begutachte. An der Auf stellung des Altars arbeiten im September der Salzburger Hofpalier und dessen zwei Gesellen. Da die Altarsrückwand zu geradlinig ist, muß deshalb die konkave Mauer seitlich etwas aus gebrochen werden. Am 4. Oktober 1723 beginnen die Gesellen das Pflaster zu legen. Der aus Salzburg gelieferte Rahmen für das Altarbild ist so verzogen, daß in Linz ein neuer geschnitzt werden muß, ebenso einige fehlende Festons und Engelsflügel. Nachdem an der Altarrück wand Holzkohle zur Sichenmg gegen die Feuch tigkeit aufgeschichtet ist, wird das schon im Februar vollendete Altarbild eingesetzt. Da der Graf einiges daran bemängelt, verspricht Alto monte zwar eine sofortige Verbesserung, kommt jedoch erst Ende Februar 1724 dazu, „den Corpus des Cruciflx in bessere Proportion und Annehmlichkeit zu bringen wie nicht minder die ganze Creutz-stellung mehreres als vorhin dem Aug ins Mittel zu repräsentieren". Am 5. März 1724 kann der Hausmeister melden, daß das Bild noch trocknen müsse, und dann nur ") Statue und Kapelle werden durch Christoph Wilhelm V. Thürheim erworben und 1729 im Schloß Weinberg bei Kefermarkt aufgestellt. Das Werk ist gut erhalten, der rechte Engel fehlt. Transport belege im Schloßarchiv Weinberg, Linzer Regesten B II G 8, 3090—93 und 3095, bearbeitet von Fr. Schober.
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