geblich, um in der Schloßkapelle von Aschach einen Altar aufzustellen^^). Er kommt um den 20. Juli zurück und erhält den Auftrag für den Transport der Statuen. Am 14. Juli 1720 tref fen aus Salzburg Peter Hueber und fünf Ge sellen mit den Marmorgewänden für die Por tale und das Ovalfenster und dem Gerüstholz für den Turmdachstuhl ein, für den diesmal Hueber selbst am 20. April 1721 den Riß ge liefert hat. Der Turm wird mit Regensbmger Eisenblech gedeckt, das auf 260 fl. kommt. Der Linzer Klampferer erhält für die Arbeit 226 fl. Der Linzer Maler Johann Wolfgang Dallinger erhält für die Vergoldung der zwei Dachkreuze und des Turmkreuzes 126 fl. Das Gold wird vom Goldschlager in St. Florian bezogen. Das um Kreuzknauf und Stiefel gewundene Laub werk wie auch das Dach selbst wird mit Kupfer farbe gestrichen, die aus einer in Leinöl auf gekochten Mischung von Kupferstaub, Silber glätte und roter Mennige besteht. Die Kreuzsteckung erfolgt am 25. Juli 1721. Am 28. August 1721 treffen die Fassaden statuen mit dem Portalwappen ein und werden unter Aufsicht Krackers versetzt. Dieser erhält am 24. September 1721 zur Rückfahrt 10 fl. Reisegeld. Wegen der Weichheit des Eggenburger Sandsteins wird alles mit Öl eingelassen imd zweimal mit Bleiweiß gestrichen. Es ist vorzügliche Wiener Bauplastik, deren Erhaltung um so wertvoller ist, als die nach der Linzer Arbeit von Josef Kracker und seinem Vater Tobias für Mirabell gelieferten Statuen ver loren gingen und es für die in Wien befindlichen Werke noch an genauer Zuschreibung mangelt. Die Deutung der vier allegorischen Frauenflguren gibt der Graf selbst: „Die oben aufwerts stehenden zwei Statues stellen Vor jene zur lincken gegen dem Veit die freygebigkeit oder freywillige armuth, in einer handt ein trüchel haltend, in der andern einiges Geld weisend, die andere zur rechten und gegen dem Haus bittet die Wachsambkeit. Vorn zu ihrer seithen einen Strausvogl habend, der in einer Klauen ein Kugl oder Stein haltet. Die zwei liegenden oder sitzenden will jene eines pferd muntstuck weisend, den gehorsamb, die ander aber durch die zwei habende Tauben die reinigkeit Vorstellen, zu welcher all diese dieses Hohen Ordens Ritter vergelübtet sein. Diese Statues sein zu Wien durch den beriembten Der Hausmeister irrt, denn es handelt sich bloß um die Anbringung der Wappen des Grafen Alois Thomas v. Harrach und seiner Gemahlin an dem schon bestehenden Altar der Schloßkapelle. Auf dem mit Hildebrandt geschlossenen Akkord be stätigt „Josef Krakherr" am 8. August 1721 den Empfang von 20 fl. Gräfl. Harrachsches Familien archiv, Wien, Hs. 220. Statuario . . . gebildet worden." Der Name ist dem Grafen entfallen. Am 9. September 1721 nimmt Hildebrandt zur Färbelung des Turmes Proben von mit Essig und Bier versetzten Farben vor, wogegen Prun ner die Einwendung erhebt, „es seye durch den Herrn Ingenieur etwas zu viel, imd zwar nicht nach seinem guterachten ordinieret worden, nehmlichen die obersten Thurnpfeiller oder Lassenen von denen Capitellen herab betten, umb besser gegeneinander abzustechen und in die Augen zu khommen, nicht gleich denen Capitel len völlig angefärbet, sondern wehnigstens die Mittleren Feldungen in diesen, ohne die Rosen, weiß gelassen werden sollen". Der Hausmeister hat Vor- und Obsicht zu tragen, daß das „etwas viel erforderte Pier zu nichts anders als zur anmachung der färben verwendet werde". Am 28. September 1721 schließt Hildebrandt mit dem Linzer Tischler und Hausmeister des Grafen Salburg, Wolfgang Rae hinger, einen Vertrag über die Verfertigung des Ge stühls, der vier Innentüren, der Außentüren und des Haupttores für 391 fl. Die Wände des Gestühls sollten gemäß dem nach Salzburg ein gesandten Modell in eingelegter Arbeit und die Innentüren ebenso mit dazustehendem Muster verfertigt werden. Hildebrandt kontrahiert auch mit dem Stukkator, der zuvor eine Probearbeit hatte machen müssen. Anfangs Oktober wird von einem Salzburger Steinmetz das Haupttor gewände und das darüber befindliche Oval fenster versetzt. Einen Einblick in die Arbeitsweise Hilde brandts bietet ein Bericht über seine Durch reise am 9. Februar 1722. Er stellt Fehler am Portale fest und gibt Anweisung, wie der Wasserabfluß an den Festons zu bewerkstelligen sei. Für die Stuckarbeit fordert er fetteren Gips und verlangt, daß der Leib des Engels oberhalb der Nische besser mit Flügeln bedeckt werde. Für die Belebung der Begleitlisenen macht er eine Zeichnung. Er wünscht, daß im Kuppel relief statt Gottvater allein die Allerheiligste Dreifaltigkeit aufscheine, der Stukkator möge dafür einen neuen Riß nach Wien einsenden. Auch solle das Laubwerk besser exprimiert werden. Der Tischler möge bis zu seiner Rückkimft einen Kirchenstuhl sowie ein Tor zur Begutachtung fertig machen. Die Fensterrahmen und Beschläge des Schlossers Leopold P u g g 1 werden gutgeheißen. Für die Verglasung schneidet er Papiermuster, die an idie Frei städter Glashütte zu senden sind. Er spricht mit dem Bildhauer wegen der Kapitelle und Vasen für die Nepomukkapelle, der pro Stück 10 fl. fordert und sagt dem Steinmetz für die Arbeit am gleichen Werk 120 fl. zu. Er fordert
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