Erweiterung durch seitlichen Anbau eines neuen Kirchenschiffes, der Altbau wird zum Seitenschiff (Tuenno/Südtirol) Die Kirche in Tuenno (Südtirol) erfuhr durch Karl Holey eine solche Erweiterung durch An fügung eines neuen großen Schiffes mit eigenem Altarraum bei Durchbrechung und Auflösung der Nordmauer des alten Bauwerkes. Hier sind die neuen Stützen so zart dimensioniert, daß eine gewisse Einheitlichkeit des Raumes erzielt werden konnte. Doch muß auf die Nachteile solcher mehrschiffiger Anlagen, die durch Er weiterung entstehen, hingewiesen werden: Die neuen Seitenschiffe sind zwar zusätzlicher Raum geworden, aber ihre Verbindung mit dem Hoch altarraum ist nicht gut, und eine günstige Situierung der Kanzel ist ebenfalls schwierig. Ebenso lassen die konstruktiven Schwierig keiten von solcher Lösung eher abraten. Man wird also weitere Möglichkeiten der Er weiterung in Betracht ziehen müssen, etwa die Verlängerung der Kirche in der Längsachse. Eine bloß schematische Verlängerung aber wäre nicht nur aus ästhetischen Gründen bedenklich. Die Proportionen eines Raumes können nicht beliebig verändert werden, ohne daß seine Aus gewogenheit Schaden leidet. Auch wird der Gläubige durch eine solche Veränderung immer weiter vom Zentrum des Gottesdienstes, vom Hochaltar und von der heiligen Handlung, die dort vollzogen wird, entfernt. Diese Erwägun gen haben zu neuen Lösungen geführt, die nun besprochen werden sollen. Die Kirche von St. Anton am Arlberg ist von Clemens Holzmeister erweitert worden. Der alte, bescheidene Kirchenraum wurde um ein Joch verkürzt und erhielt im Westen ein neues breites, etwa quadratisches Schiff angefügt. In Erweiterung in der Längsachse (St. Anton/Arlberg)
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