Dr. Ernst Buschbeck, der Direktor des Kunst historischen Museums in Wien, ist nach Errei chung der Altersgrenze aus dem aktiven Dienste geschieden. Sein Nachfolger ist Univ.-Prof. Doktor Vinzenz Oberhammer, der bisher die wissenschaft liche Leitung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck innehatte. Die Villa Hügel bei Essen stellt bis zum Früh jahr den Essener Münsterschatz aus (bis zum Wiederaufbau der Schatzkammer) und Wand teppiche aus dem Kölner Diözesanmuseum, die den Titel „Triumph der Eucharistie" tragen (Entwürfe von P. P. Rubens, Manufaktur Franz von der Hecke). Im Dezember vergangenen Jahres feierte Kar dinal Frings die erste Pontifikalmesse im wieder hergestellten Chor der Kölner Minoritenkirche. Die Kirche ist mit dem Kölner Dom gleichaltrig und birgt die Grcäber des Johannes Duns Scotus und Adolf Kolpings. * Kardinal Frings erklärte bei seiner Silvesteran sprache im Dom, zum Katholikentag 1956 in Köln werde neben dem Dom auch eine große Zahl der alten Kölner Kirchen wiederaufgebaut oder in wesent lichen Teilen wiederhergestellt sein. Er nannte die Minoritenkirche und St. Aposteln als die Gottes häuser, die zusammen mit dem Dom 1956 wieder ganz eröffnet würden. Die Jesuitenkirche Sankt Mariae Himmelfahrt werde für Gottesdienste und große religiöse Versammlungen zur Verfügung stehen. Man dürfe hoffen, daß auch die Basilika St. Ursula zu diesem Termin ganz wiederherge stellt sei. St. Kunibert werde in großen Teilen vollendet und auch der Turm von Groß-St. Marlin im wesentlichen wieder hergestellt sein. Die Rettung der Glassubstanz eines gotisdieu Obergadenfensters des Kölner Domes ist nach einem neuen Verfahren gelungen. Die stark ver witterten und vielfach gerissenen alten Scheiben wurden in luftdicht aufgelegtes Klarglas gebettet und verkittet. Die alten wertvollen Oberflächen sind jetzt nicht mehr der zerstörerischen Atmo sphäre ausgesezt. ik Als letztes Stück des „Römers" in Frankfurt am Main geht der Kaisersaal seiner Vollendung ent gegen. Die historische Stätte wird im wesentlichen in ihrem alten Charakter wiedereiastehen. Während der Nordturm des St.-Viktor-Domes in Xanten durch Bombardierungen vor zehn Jahren entscheidend getroffen wurde, blieb der Südtunn einigermaßen erhalten. Inzwischen hat sich her ausgestellt, daß Kriegseinwirkungen in Verbindung mit dem fortschreitenden Zerfall den Bestand auch dieses Turmes stark gefährden. Es wurden sofort einzuleitende Sicherungsmaßnahmen beschlossen, um das letzte Wahrzeichen des aus dem 13. bis i6. Jahrhundert stammenden Werkes zu erhalten. Am Passauer Dom wird das seit 193z stehende Gerüst an der Nordseite abgetragen. Die Restau rationsarbeiten an den Verwitterungsschäden sind jetzt beendet. * Das erzbischöfliche Palais in Freiburg/Br. ist nach den Zerstörungen des Krieges nun wieder her gestellt. Das Kuratorium des Folkewang-Museums m Essen hat entschieden, den Museumsneubau an der alten Stelle, der Bismarckstraße, zu errichten. Vor übergehend war geplant, das Museum auf dem Ge lände der Villa Hügel zu bauen. Im Münchener Haus der Kunst war im Novem ber und Dezember eine große Edvard-Munch-Ausstelhmg zu sehen. Nahezu zwanzig Selbstbildnisse, rund hundert Gemälde und fast zweihundert gra phische Blätter aus der Nationalgalerie Oslo, aus deutschen Museen und aus Schweizer Besitz wur den gezeigt. * Der Pergamonaltar, der von den sowjetischen Truppen 1945 aus Berlin entfernt wurde, soll im Laufe dieses Jahres wieder zurückgestellt werden. Das Kunsthaus in Zürich eröffnete eine umfang reiche Ausstellung ctruskischer Kunstwerke mit Leihgaben aus Italien, den vatikanischen Museen, München, London, Paris, New York und Boston. Besonderes Interesse in der Ausstellung findet eine etruskische Grabkammer aus dem Jahre 470 v. Chr., die in der etruskischen Stadt Tarquinii gefunden wurde. Weitere Glanzstücke sind eine als „Mars von Todi" bezeichnete etruskische Plastik eines Kriegers und eine große Anzahl etruskischer Ge mälde. Ebenfalls im Zürcher Kunsthaus fand eine Aus stellung „Christliche Kunst der Gegenwart in der Schweiz" statt, die von beiden christlichen Kon fessionen beschickt war. Die katholische Presse Fh-ankreichs berichtet von den drei Glasfenstern mit der Darstellung des hl. Dominikus, die der 72jährige Maler und Bild hauer Georges Braque, Paris, für die Kapelle des hl. Dominikus in Varangeville-sur-Mer geschaffen hat. Anläßlich der Einweihung durch den Erzbischof von Rouen hielt P. Regamey eine längere Ansprache, in der er auf das neue Werk einging. Rund 300 Alenschen, darunter Jean Cocteau und die Maler Edouard Pignon und Frans Masereel, gaben Matisse das Geleit auf seinem letzten Weg. Die endgültige Ruhestätte Flenri Matisses steht noch nicht fest. Die Stadt Nizza wird seine Fa milie wahrscheinlich um die Erlaubnis bitten, ihn auf dem kleinen Klosterfriedhof von Cimiez neben seinem Kollegen und Freund Raoul Duf5' beizu setzen. In Vence, viel genannt durch die Kapelle der Dominikanerinnen, die jeweils an Dienstagen und 37
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