sehen den beiden Hauptportalen thront, wird restauriert. Das ehrwürdige Werk der Marktuhr, eine der ältesten und wunderbarsten ihre Art, soll wieder in Gang gesetzt werden. In SÖLL wurde die Erneuerung der bekannten schönen Barockkirche durch Restaurator Lackner beendet. Der Muttergottesaltar der Stampfanger kirche wurde von Bildhauer Zauner aus Salzburg erneuert. In der Pfarrkirche von STANZ bei Landeck wurde die gesamte Inneneinrichtung (Altäre, Ge stühl, Kanzel, Empore und Stiege) erneuert. Die neue Su-Josefs-Kirche in Kufstein-Sparchen ^ Am 29. August 1954 wurde die Kirche des neuen Kufsteiner Pfarrspengels zu St. Joseph in Spar chen durch Erzbischof Dr. Rohracher feierlich eingeweiht. Die neue strahlend weiße Franziskanerkirche, nach Plänen des Salzburger Architekten Otto Prossinger errichtet, verrät schon äußerlich den klösterlichen Stil. Dieser Eindruck wird noch durch den kleinen Turmaufsatz über dem mächtigen, aus Thierseer Tuffstein bestehenden Portalvorbau ver stärkt, welcher später einen Hochturm tragen soll. Der massig wirkende dreischiffige Bau ist 36 m lang und 23 m breit. Die Höhe des Mittelschiffes beträgt 13 m. In dem lichtdurchfluteten Kircheninneren zieht den Blick zuerst auf sich der Hauptaltar in der Apsis, deren Wand, einen hl. Franziskus und einen hl. Rupert zeigend, von W. Köberl (Innsbruck) in leuchtenden Farben und in barocker Bewegtheit ausgemalt wurde. Die Mitte nimmt ein Altarbild „Der Tod des hl. Joseph" ein, von dem Tiroler Barockmaler Franz Unterberger 1737 geschaffen, und aus dem früheren Standort in der Franzis kanerkirche zu Schwaz hierhergebracht. Altar und Tabernakel sind aus Trientiner Buntmarmor, ebenso die Tische der Seitenaltäre. Einer der Tische trägt eine wundervoll bemalte, barocke Holzmadonna — ein Geschenk des Erzbi.schofs Dr. Rohracher. Dessen zweites Geschenk ist eine vorzügliche Weihnachtskrippe des Wörgler Krip penschnitzers Johann Seisl. Beides, Madonna und Krippe, stammen aus dem Nachlaß des Scheffauer Pfarrers Tremmel. Den zweiten Seitenaltar ziert eine Jesusfigur des Bildhauers Otto Moroder aus Mayrhofen. Die spätbarocken Stationsbilder stam men aus dem Zillertal. Predigtstuhl und Chor brüstung in dunkler Eiche sowie die Portale sind Arbeiten des Kunsttischlers J. Bernhart aus Kuf stein. Die nicht sehr große Orgel stammt aus dem Leopoldinum in Hall und wurde vor etwa 50 Jah ren von dem auch als Kirchenkomponist bekann ten Südtiroler Pater Hartmann gebaut. Verdienste um die Restaurierung der alten Gemälde und Bild hauerarbeiten hat sich der Kitzbühler Restaurator Paul David erworben. Später sollen noch zwei große Barockfiguren, darstellend die Eltern des hl. Joseph, aus altem Depotbestand des Landesdenkmalamtes stammend, aufgestellt werden. Dr. Heinrich Micko, Landeck. Festsitzung des österreichischen Kunstsenates Überreichung der Kunstpreise der Republik Österreich 1954 an Maler Böckl, Architekten Feilerer und Dichter Dr. Mell. Im Audienzsaal des Unterrichtsministeriums überreichte am 14. Dezember 1954 Unterrichtsmini ster Dr. Drimmel dem Maler Herbert Böckl, dem Architekten Max Feilerer und dem Dichter Max Mell die ihnen verliehenen Kunstpreise der Re publik Österreich 1954. Der Minister würdigte die einzelnen Preisträger und hob bei Herbert Böckl dessen Vielseitigkeit in Thema und Form hervor und bezeichnete ihn als einen Meister der Farbe, in dessen Werken von bezwingender Kraft sich zuletzt eine Wiedergeburt religiöser Kunst vollzogen habe, bei der alle Mit tel und Ausdrucksformen zeitgenössischer Technik vollendete Anwendung fänden. Bei Prof. Max Feilerer, dem Präsidenten der Akademie für angewandte Kunst, betonte der Unterrichtsminister, daß Fellerers Schöpfungen Vergangenheit und Zukunft verbänden. Er wür digte ferner die Tätigkeit Fellerers im Atelier Clemens Holzmeisters sowie als freischaffender Architekt in zwanzigjähriger Arbeitsgemeinschaft mit Eugen Wörle. Max Mell bezeichnete der Minister als einen wahrhaft evolutionären Künstler, einen Wiedererweckcr des religiösen volkstümlichen Spiels aus den österreichischen Alpenländern und Neugestal ter antiken Erbes österreichischer Kultur, wobei seine wahrhaft humanistische Ethik in den Dramen ergreifenden Ausdruck finde. Nach seiner Ansprache übergab der Unterrichts minister den Ausgezeichneten die Urkunden und die Preise in der Höhe von je 20.000 S, worauf Prof. Feilerer im Namen der Ausgezeichneten dankte und versprach, das in sie gesetzte Ver trauen zu rechtfertigen. Die Mitglieder des Kunstsenates Zugleich mit der Überreichung der Kunstpreise fand eine Festsitzung des neu gegründeten Kunst senates statt. Im gehören Felix Braun, Johann Nepomuk David, Albert Paris Gütersloh, Rudolf Henz, Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister, Ru dolf Kassner, Egon Kornauth, Alfred Kubin, Joseph Marx und Martina Wied an. Vorsitzender ist Prof. Flolzmeister, stellvertretender Vorsitzen der Rudolf Henz. Mit der Verleihung der Kunst preise ist auch die Berufung in den Kunstsenat verbunden. 30
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