B E R I C H T E Renovierung der Pfarrkirche in Heiligenkreuz (Kremstal) (Dazu Abb. 14) Nach Einholung fachmännischer Gutachten, die au Ort und Stelle von Diözesankonservator Ing. Foschum und Landeskonservator Dr. Tripp erstattet wurden, sind in der Pfarrkirche Heiligen kreuz heuer und im Vorjahre Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten größeren Umfanges durch geführt worden. Wegen Mangelhaftigkeit der Elektroinstallation war eine Neuanlage der elektrischen Beleuchtung notwendig. Dabei wurde nicht nur auf Zweck mäßigkeit sondern auch auf Kirchenmäßigkeit der Anlage gesehen. Die Beleuchtungskörper wurden unter Beratung und nach Vorschlägen von Frau Dr. Tripp von der Firma Zahn u. Co., Wien, ge liefert. Die schmiedeeisernen, vergoldeten Wand arme mit dem Kreuz-Erdkugelmotiv, die das Presbyterium und das rückwärtige Schiff beleuch ten, tragen ausgesprochen sakralen Charakter. Die Ausleuchtung des übrigen Schiffes und des Musik^ chores erfolgt durch fünf Penden, Tiefstrahler, einfache, mit einer Art Stoffschirm versehene Leselampen, die diskret und unaufdringlich dem Kirchenraume eine warme, heimelige Stimmung verleihen. Weitere Arbeiten galten der Freimachung des Raumes von einengenden, störenden Elementen. Zu diesem Zwecke wurden die weit in den Raum des Schiffes hineinragenden und die Raumwirkung verhindernden Seitenflügel der Empore — wegen ihrer merkwürdigen Bestuhlung, Stufung der Bänke gegen die Wände zu, nicht nach vorne, wohl ein Unicum darstellend — bis zur Linie der Musikchorbrüstung abgetragen. Die Raumfülle des spätgotischen Baues mit seinem Streben in die Weite kommt nunmehr voll zur Geltung. In ähn licher Weise wurde auch der Altarraum von der Einengung durch Sitzbänke befreit und durch An bringung von Stoffumhüllungen an den Wänden wirkungsvoll herausgehoben. Das barocke Kreuz hinter dem Hochaltare gewann durch sachgemäße Erneuerung- an künstlerischem Ausdrucke. Der Raum vor den Seitenaltären wurde durch Heraus nahme von je einer Bank im Schiffe zweckmäßig erweitert. Die hier und im Altarraume freigewor denen Kirchenbänke wurden zur Bestuhlmig der Empore, auf der nach Entfernung der alten Bänke der Musikchor bedeutend erweitert werden konnte, verwendet. Im Schiffe wurde ferner an den Seiten wänden je ein fehlendes Gesimse stilgerecht ein gefügt. Über Empfehlung des Diözesankunstrates hat der akademische Maler Fr. Fröhlich, .Ottensheim, im Presbyterium ein neues Deckenfresko gemalt. Es fügt sich in Form einer gedrungenen Ellipse (ca. 15 m-) harmonisch in die Tonnenwölbung ein und stellt eine künstlerisch-nialerische Darstellung des Introitus vom Feste Kreuzerhöhung, dem Titelfeste der Kirche, dar. Der Künstler hat seine Aufgabe die bei der Neuheit des Themas wohl nicht leicht war, auch vom Standpunkte der homiletisch-pastorellen Verwendbarkeit des Ge mäldes aus, gut durchgeführt. Der Maler hat, be wußt eine extrem moderne Stilform wie auch einen überlebten Naturalismus vermeidend, bei aller Wahrung der künstlerischen Form und des künst lerischen Gehaltes weitgehend dem allgemeinen Verständnisse und dem religiösen Empfinden des Volkes sowie auch dem von der Kirche hinsicht lich der i'eligiösen Kunst vertretenem Standpunkte Rechnung tragen wollen. Malermeister Fr. Friedl, Kremsmünster hat bei der Neufärbelung der Kirche gediegene Arbeit ge leistet und so zur geschmackvollen, künstlerischen Neugestaltung des Gotteshauses wesentlich bei getragen. Die Farbtöne im Presbyterirm — ge dämpftes Lichtgrün an der Decke, Drapgelb an den Wänden, gebrochenes Weiß beim plastisch gemalten Bildrahmen des Freskos, den Graten und Gesimsen mit den plastischen Leisten ein durch Wickeln erzieltes gemustertes Grau beim Triumphbogen und den Fenster- und Türnischen —- sind auf das Farbbild des Freskos fein abge stimmt. Im Schiffe wurden die gleichen Farben verwendet, nur bei Decke und Wänden in um gekehrter Anwendung, wodurch auch eine beson dere Betonung des Presbyterium und Schiff tren nenden Bogens erreicht wird. Auch der Anstrich des Oratoriums-Balkons, der Emporebrüstung, der Türen und der Fenster paßt sich dem Gesaratfarbenbild an. Der Spruch auf der Musikchorbrü stung in alter Schrift und die . Sv'mbole an der Decke unter der Empore sind passend gewählt und durch schlichte Einfachheit der Ausführung ge schmackvoll gestaltet. Unter Anleitung des Archäologen Dr. Trathnigg, Wels, konnte gelegentlich dieser Arbeiten auch eine alte, anscheinend romanische Säule an der Ecke des Choraufganges freigelegt werden; eine Versuchsgrabung, die bei der Herstellung der neuen Stiege in die Empore ermöglicht wurde, hat ergeben, daß die genannte Säule auf einer anderen achtseitigen aufruht, so daß angenommen werden kann daß sich an dieser Ecke vor langer Zeit ein Bauwerk befunden haben wird, zumal auch die freigelegte Säule deutlich als Bauelement er scheint. Ein an der nördlichen Außenmauer bisher vermauert gewesenes, nun bis zu den Gewänden geöffnetes spätgotisches Portal bildet jetzt einen Schmuck für Kirche und Friedhof. Dr. P. Maurus Morhart, Pfarrvikar Ausstellungen in Linz Die Neue Galerie der Stadt Linz, deren Aus stellungen für Jeden kunstinteressierten Linzer zu einem Begriff geworden sind, zeigte im August und September 1954 — zum 70. Geburtstag des Künst lers am 13. September — Ölgemälde von Dr. Egon liofmann. Die letzte Hofmann-Ausstellung im Ok tober 1949 hatte mehr die frühen Werke des Künstlers berücksichtigt, besonders seine Radlem
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