so konnte in den letzten Jahren bereits wieder der Wiederaufbau oder die Restaurierung vieler wich tiger kirchlicher und profaner Denkmäler glücklich abgeschlossen werden. Es seien nur einige Beispiele aufgeführt: Camposanto von Pisa. Am 27. Juli 1944 ging durch Artilleriebeschuß das Dach in klammen auf. Im September 1944 war ein provisorisches Dach daraufgesetzt worden, um so die Mauern und Fres ken vor weiteren Witterungseinflüssen zu schützen. Nach Beendigung des Krieges wurde der vollstän dige Wiederaufbau eingeleitet und glücklich voll endet, so daß das alte Aussehen mit neuen tech nischen Mitteln, besonders in der Bedachung, wie derhergestellt werden konnte. Die Basilica S. Francesco in Bologna, vollendet 1263, war am 25. September 1943 von Bomben schwer getroffen worden. Beim Wiederaufbau wur den spätere Renaissance-Zutaten wieder entfernt und so der gotische Charakter dieser großen Kirche wieder mehr zur Geltung gebracht. Die Restaurierung des Domes von Modena konnte ebenfalls vor einiger Zeit abgeschlossen werden. Besonders schwer wurde Genua getroffen, sei es durch Artilleriebeschuß vom Meer aus, sei es durch die Bombardierungen von 1942 bis 1944. Zahlreiche Kirchen der Stadt wurden mehr oder weniger schwer beschädigt, so z. B. die Kirche des hl. Augu stinus, eine der wichtigsten gotischen Kirchen von Genua, begonnen 1260, 1942 und 1944 von Bomben beschädigt und zum Teil ausgebrannt und einge stürzt, oder die Kirche des hl. Donatus, die zu den ältesten und berühmtesten Kirchen von Genua zählt, schon im 10. Jahrhundert erwähnt, wurde ebenfalls 1942 und 1944 mehrmals getroffen. Sie wurde in der mittelalterlichen Form wiederhergestellt. Man legte überhaupt Wert darauf, möglichst den alten Charakter der Bauwerke wieder ans Licht zu brin gen und spätere, störende, nicht stilechte Zutaten zu beseitigen. Ähnliches wie von den Kirchen Genuas gilt auch von den zahlreichen profanen Bau ten und Palästen, z. B. Palazzo Durazzo-Pallavacini, Balbi-Senarega, dell'Universitä, Cereseto. Sie konnten zum größten Teil wieder in der alten Form aufgebaut oder restauriert werden. („Bollettino d'arte", 1953, II—IV.) Dr. Peter Gradauer, Rom. Heilige auf Reisen Religiöse Volkskunst aus New Mexiko kommt nach Europa Europa wird in Kürze eine interessante Ausstellüng religiöser Volkskunst aus dem amerikanischen Staat New Mexiko zu sehen bekommen. Schon in den nächsten Monaten wird die vom New-Yorker Metropolitan Museum of Art veranstaltete rei.sende Ausstellung, die 56 Kunstwerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert enthält, in verschiedenen europä ischen Städten zu sehen sein. Die wertvollen Gegenstände stammen aus dem ursprünglich von Spaniern besiedelten amerika nischem Südwesten, vor allem aus dem Tal des Rio Grande. In diesem trockenen Gebiet haben Franziskanermönche einst Kolonisten und Indianer im Christentum unterwiesen. Da sie Tausende von Kilometern von den nächsten Städten entfernt waren, mußten sie allein oder mit Hilfe der Pioniere ihre Kirchen bauen und für ihre -Vnsschmückung und die zum Gottesdienst nötigen Geräte sorgen. Die von ihnen angelernten „Kunst ler" hatten Bilder oder Buchillustrationen als Vor lagen, nach denen sie arbeiteten. Unter den ver schiedenen Formen dieser religiösen Kunst unter scheidet man Statuen, die sogenannten ,,Bultos , und Bildtafeln, die „Retablos". Die Ausstellung umfaßt 32 „Bultos", meist aus Pappelholz geschnitzte Heilige, die zwischen 30 cm und 1.80 m groß sind. Überiebensgroß ist ein Kru zifix mit dem Gekreuzigten, höchst eindrucksvoll ferner die Statue des Erzengels Michael, die hand geschnitzte, bemalte Heilige Familie und ein Tod, im Wagen sitzend mit Pfeil und Bogen. Unter den 24 ,.Retablos", von denen die meisten mit pflanz lichen und mineralischen J'arben auf Fichtenholz gemalt sind, gehören eine Bildtafel von Gott Vater, Bilder der Heiligen Familie und von Unserer Lieben Frau von Guadalupe zu den wertvollsten. Alle diese Kunstwerke beweisen, daß sich die amerikanische Volkskunst keineswegs, wie oft angenommen, nur auf indianische Kunstgegenstände beschränkt. Aus „Think". Zur Verfügung gestellt von der amerikanischen Reportage für Österreich. NACHRICHTEN AUS ALLER WELT In Sant'Agostino in Rom wurde das alte, wert volle Chorgestühl ein Raub der Flammen. Michelangelo Caravaggios ,,Ecce homo", das lange Zeit verschwunden war, ist nun wieder aus gestellt worden. Man hatte das Gemälde für eine Kopie gehalten, bis die Identität vor kurzem er kannt wurde. Der deutsche Archäologe Dr. Ludwig Curtius, seit 1928 Direktor des Deutschen Archäologischen Institutes in Rom, ist in der italienischen Haupt stadt gestorben. * Die amerikanische Regierung hat dem Antrag der deutschen Bundesregierung stattgegeben, eine Reihe von italienischen Kunstwerken für die Rückführung nach Italien freizugeben. Die Sammlung besteht aus 80
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