Christliche Kunstblätter, 92. Jg., 1954, Heft 1

■ Verschiedeue HaiidscFu iften 'der heiligen Katha rina von Genua wurden bei Ausgrabungsarbeiten im alten Schloß von Sivano d'Orta entdeckt. Das Schloß ist-um i.po als Kloster gebaut worden. Die momunentale Florentiner Kartause von Galluzo, die zahlreiche Kunstwerke enthält, ist von weißen Termiten befallen worden. Durch die un terirdischen Gänge des Klosters sind die Termiten in das .Refektorium und in die Bibliothek einge drungen, selbst die Gräber au.s dem 17. Jh. blieben ' nicht verschont. Das Deutsche Institut in Rom wurde mit Dezem ber 195.3 wieder eröffnet. j\iit der Leitung -wurde Prof. br. Guido Kaschnitz-Wcinberg, bisher o. ö. Prof. für klassische Archäologie an der Uni versität Frankfurt a. M.,. betraut. Er ist in Wien geboren. Sein besonderes Forschungsgebiet ist die Archäologie und Urgeschichte der Mittelmeerländer. Er ist Mitglied der Kommission für Etruskische Studien in Florenz und korrespondierendes Mitglied der Päpstlichen Archäologischen Akademie in Rom. Der Wiener Stephansturm -wird für die Reno vierungsarbeiten eingerüstet werden. Zuerst wird ein sechs Meter hohes und sieben Meter breites Schutzgerüst errichtet, darauf dann ein zwanzig Meter hohes Etagengerüst. In \V'ien wurde eine Ausslellun.g ..Biasiliamsche Architektur" veranstaltet. Sie bietet in einem vom Museum für Moderne Kunst in Rio de Janeiro zur Verfügung gestellten reichhaltigen und erstklassi gen Photomaterial einen eindrucksvollen Überblick über die. Leistungen der modernen brasilianischen Baukunst in den letzten zehn Jahren. Sie ist sicht lich von einem einheitlichen Stilwillen beseelt, auf den Le Corbusiers Vorbild einen entscheidenden Einfluß ausgeübt hat. Nach vorübergehender Verwendung als Ausstel lungshalle erlebt das Pajais Auersperg nun wieder eine Wiedergeburt als Sehenswürdigkeit und ge sellschaftliches Zentrum Wiens. Eine umfassende Renovierung, die Prof. Architekt Haerdtl in stilgcmäßer Weise durchführte, ließ das alte Palais in neuem Glänze erstehen. Bei einem Kellerbau in Mörbisch in Burgenland fand man Goldmünzen österreichischer, niederlän discher und türkischer Prägung aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Einen ge-wissen Seltenheitswert hat ein Doppeldukaten des Erzbistums Salzburg aus dem Jahre T582. In Apetlon, gleichfalls in Burgenland, fand man bei Aufforstungs arbeiten 349 römische Silbermünzen aus dem 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. Der überwiegende Teil stammt aus dem 3. Jahrhundert und ist aus minderwertigem Material, nämlich Kupfer mit einem dünnen Silberüberzug, hergestellt. Auf Anregung Kardinal Dr. Innitzers hat der Wiener Stadtsenat einem Vorschlag von Bürger meister Jonas zugestimmt, zehn Jahre " hindurch je ,300.000 Schilling für die Instandsetzung des Stephansdonies aufzuwenden. Anfang Dezember 1953 wurde die Orangeric des Belvederes in Wie.n wieder ihrer Zweckbestimmung als ,,Museum mittelalterlicher österreichischer Kunst" übergeben. Die Ausstellung zeigt u. a. den berühmten Znaimer Altar, die in Wien vorhande nen Werke Michael Pachers, die vier Fürstenstandbilder und andere Kunstwerke au.s St. Stephan, die Tafelbilder Rueland Frueaufs, die ,,Flucht nach Ägypten" des Meisters von Mondsee und viele andere gotische Kunstschätze von höchstem Werte. In der Kapuzinergruft in Wien kam es infolge der Kälte zu einem Rohrbruch, der in der FranzJosefs-Gruft schweren Schaden verursachte. Um die Sehenswürdigkeiten der Stadt Linz an der Donau den hhemden zu erschließen, wurde eine Aktion begonnen, in deren Verlauf die wichtig sten Linzer Baudenkmäler mit Inschriften ver sehen werden sollen. Der Text dieser Marmortafeln faßt in kurzen Worten die bauliche Entwicklung der einzelnen Gebäude zusammen und weist auf ihre Bedeutung hin. Der österreichische Preis für Architektur wurde an Prof. Clemens Holzmeister verliehen. In Wien erscheint seit Anfang dieses Jahres im Rahmen der Zeitschrift .,Der Große Entschluß" eine Kunslbeilage. Die Leitung hat der Präsident der GeselLschaft für Christliche Kunst, Architekt Kramreiter. Sie will besonders der zeitgenössischen Kunst dienen. Bei der Sichtung von Archiven der Erzdiözese Wien, die in den letzten Kriegstagen verlagert worden waren, wurden über 4000 alte Dokumente entdeckt, die teilweise aus dem 12. Jh. stammen. 'Nach Mitteilungen aus dem erzbischöflichen Ordimariate handelt es sich um .Kirchenregister alter Wiener Familien, Zunftuhterlagen, Straßenverzeich nisse und Testamente. Die seit zwei Jahren durch das Denkmalpflege amt der Provinz Westfalen durchgeführten Aus grabungsarbeiten im Dom von Paderborn haben in der letzten Zeit zu wichtigen Ergebnissen geführt. Die. Fachleute zweifeln nicht mehr daran, daß die starken Fundamente, auf die man an der Nordseite des Domes gestoßen ist, zum Baduardschen Dom von 8,36 gehören. Mit Spannung erwartet die Fach wissenschaft den Grabung.sbericht, der auch die 36

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