fc": das erste Drittel des 8. Jalirhuiiderts in Be tracht, ohne hiebei auf die heikle Frage einzugehen, was in diesem, dann agilolfingischen Bau, von noch älterer, also von frühchristlicher Architektur vorhanden war; für die Datierung der beiden Schranken platten ist diese Frage ohnehin belanglos. Die Stilformen der beiden Linzer Flecht bandplatten würden wegen der geringen Bewegungsfähigkeit der langobardischen Steinornamentik auch bereits für diese agilolfingische Kirche zulässig sein, denn in Oberitalien sind derartige Relieforna mente, dreistreifige Kreise vor leerem Grund, durch Rauten verluinden, immerhin schon zur Zeit Königs Luitprands (rund um 730) vorgekommen. Doch konnte bisher ein derart frühes Wandern von ost-oberitalienischen Werkstücken nach dem Nor den noch nicht beobachtet werden. Der Stuckmeister der Lambacher Stiftskirche Von Dr. Wa11erLuger, LamIrach Im Zuge der Regestenpublikationen zur Geschichte der Stadt Linz wurde im Som mer 1952 als erstes Stiftsarchiv der Bestand des Lambacher Klosterarchives bearbeitet (H. Feigl, W. Luger, H. Paulhart, B. Waldstein-Wartenberg, Linzer Regesten aus dem Stiftsarchiv Lambach, Linzer Regesten, herausgegeben von den Städtischen Samm lungen Linz, Redaktion Dr. U. Kreczi, Bd. IV, I, 2, Linz 1953). Dabei wurde nicht nur für Linz, sondern auch für die Kloster geschichte von Lambach wertvolles Mate rial gesichtet. Ich möchte hier vor allem auf einige Faszikeln eingehen, die uns wertvol len Aufschluß geben über die Ausgestaltung der Lambacher Stiftskirche (Klosterarchiv Lambach, Schuberband 530, Mappe o/III/6c und 0/III/6I; vgl. dazu auch Linzer Rege sten, Bd. IV/i, Nr. 262, 269, 270). 14 geisköpfe. Perlenschnüre, Rosetten und immer wiederkehrende Voluten. Von großer Bedeutung zur Klärung des Meisters dieser .Stuckarbeiten ist nun der Kostenvoran- .schlag des Linzer Stukkateurs Thomas Zaisel aus dem Jahre 1655. Er lautet: Yberschlag oder begeren, waß die Stukhator Arbeit in der Neurgepauten Kürhen in Lampach antreffen möchte, wie Voigt. Alß erstlichen ist der Chor in zway Grenz mit sambt den Schwibogen gewölbt, wan dan Ihro Hochwürden vnd gnaden die Ziraten so mit gsimbß vnd Tachungen wie auch 16 Kindtlen vermög deß abriß in die zway Creuz gemacht werden Pr . . 200 fl Die Lambacher Stiftskirche wurde unter dem Abte Plazidus Hieber von Greifenfels in den Jahren 1652—1656 vollständig neu erbaut. Sie ist eine Frühbarockkirche, deren Grundriß den römischen Jesuitenkirchen nachgebildet ist. Die einschiffige Kirche ist mit einer einfachen Tonne gewölbt. Die ein zelnen Traveen sind durch Doppelgurten getrennt. Eine toskaniische Doppelpilasterordnung gliedert den Aufriß der Kirche. Die Seitenaltäre sind in flachen Nischen angeordnet. Die Kapitale der Pilaster sind t3'pische Gebilde des Stuckbarocks des 17. Jahrhunderts. Es sind geflügelte Engelsköpfe und aus den Kapitälsvoluten hängen schwere Laubkränze heraus. Das Gebälk ist einfach. Die gesamte Kirche zeigt schön durchgearbeiteten Stuckschmuck, wie Engeliebts Ihro gnaden diese Ziraten Pr . ohne IOC fl Mer in dem langhauß vnd ob der Par Kürhen so von den Schwibogen in 4 felter gethailt vermög des Abrißes Pr 230 fl dan ist daß gesimbs mit mödlein wie auch der Architrä yedoch der frieß ohne laubwerch yede Clafter Pr . . ganz gladt außgezogen yede Clafter Pr 2 f1 30 kr I fl 40 kr dan für ain Capitel so in zway Manirn sint verzaichnet mit laubwerch 1 Pr .... 8fl ohne laubwerch i Pr 6 fl 30 kr
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