Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Der Schularzt Das Schulstatut sieht vor, daß ein am Orte ansässiger praktischer Arzt neben seiner Praxis die Stelle des Schularztes beklei<iet. Er ist Lehrer und Berater. Sein Unterricht soll den Schüler nicht nur mit dem Bau und den Funktionen des menschlichen Körpers bekanntmachen, sondern: ihm vor allem die Achtung vor dem eigenen Körper beibringen und ihm den Weg zu gesunder Lebensweise zeigen, ihn vor Gefahren im Tun und Denken war- nen und zur Hilfshereitschaft erziehen, wenn sein Mitmensch in Not is t. Arzt und Priester leisten hier gleich wichtige Hilfe. Auch der Schulleitung steht der Arzt mit seinem Rat zur Verfügung, wobei er den Zweck verfolgt, alle Unterrichtsräume gesundheitlich einwandfrei zu wissen. Die neu aufzunehmenden Schüler werden untersucht, wobei auf ihre Verwendbarkeit im gewählten Fachgebiet besonderes Augenmerk gerichtet wird. Während des Schuljahres wird der Gesundheitszustand jedes Schülers einmal überprüft m1,d etwaigei Maßnahmen getroffen. Diese Kontrollen erge- ben derzeit erfreulicherweise, daß der Gesundheitszustand der Schüler im allgemeinen als gut zu bezeichnen ist. Nur selten müssen Schüler veranlaßt werden, sich einer Zahn- oder sonstigen ärztlichen Behandlung zu unter- ziehen. Die für einen Schikurs oder die Wienwoche bestimmten Sd1üler wer- den auf diesbezüglid1e körperliche Eignung gesondert untersucht. In der Sprechstunde steht der Schularzt beratend zur Verfügung und überprüft die Notwendigkeit etwaiger Turnbefreiung. Die bei der Überprü- fung der Lehrsäle und sonstigen Einrichtungen der Schule in hygienischer Hinsicht festgestellten Mängel werden von der Direktion im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten abgestellt. Dr. A. Andel Erste Hilfe Unfal/vernütu,rg Wenn unsere Schüler zur Arbeit an den spanabhebenden Masdiinen ein - geteilt werden, wird es kaum welche geben, die nicht mit Freude und Feuer- eifer dabei sind. - Doch gleich müssen wir Lehrer das Feuer dämpfen und nur den Eifer gelten lassen, denn groß sind die Gefahren, die durch unüber - legtes, übereifriges Handeln entstehen. Wir können die Jungen verstehen. Endlich dürfen sie, die durch Wochen oder Monate am Schraubstock bemüht waren, durch Meißeln, Feilen und Schaben, form- und maßgerechte Werkstücke herzusteilen, die oft schwere Ar- beit der Zerspanung einer Maschine überlassen. Hier setzt eine sehr wich- tige Erziehungsarbeit ein. Nicht nur die handwerklichen Griffe und die ge- dankliche1~ Voraussetzungen muß der Schüler hier lernen. Er muß, um Fehl- leistungen, die ihm und anderen Menschen körperlichen Schaden zufügen können, zu vermeiden, von den Gefahren, die es hier gibt, wissen, sie erken- nen und ausschalten. Zahnräder, Riemen, bewegte Werkzeuge, sd1lecht ge- spannte Werkstücke und falsche Bedienung der Masdlinen sind Gefahren- quellen, die durch Aufzeigen vieler, oft selbst erlebter Beispiele, unschwer zu erklären sind. Der immer wieder beim Umspannen im Dreibackenfutter

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