Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

technische Fortschritt bedeutet aber nicht ein Absinken, sondern ein Mehr an Leistungen der Schaffenden und eine vermehrte Gefährdung durch die von ihnen betriebenen oder benützten technischen Einrichtungen, vor allem aber eine zunehmende nervliche Belastung des Menschen. Der moderne Ar- beitende bedarf also vermehrten Schutzes und besonderer Betreuung, hat aber auch selbst die Pflicht, sich körperlich und geistig gesund zu erhalten. Hier setzt die Aufgabe der Gewerbehygiene - vorbeugender ärztlicher Maßnahmen - ein. Sie umfassen neben Schutz vor Schädigungen durch ver- schiedene Stoffe, Maschinen elektrischen Strom etc. auch Aufklärung über Folgen falscher Ernährung, unzweckmäßiger Lebensweise, Genußmittelmiß- brauch und Unsauberkeit. Ständige Hast, falsche Freizeitgestaltung tragen häufig zu schweren körperlichen Schäden, wie Gefäßerkrankungen, bei. Ge- rade derartige Bemühungen werden jedoch leider häufig mißachtet und ihre Notwendigkeit unterschätzt, wenn nicht gar bezweifelt. Es gilt daher, dem Schüler vor allem klarzumachen, daß er etwas, das viel kostbarer als die komplizierteste technische Apparatur ist, zu schützen hat, nämlich seinen Körper und nicht zuletzt seinen Geist. Auf dieses Ziel ist der Gewerbehygiene-Unterricht an unserer Schule ausgerichtet. Unterstützt durch Lichtbilder und Filme wird an eindrucks- vollen Beispielen dem Schüler veranschaulicht, welche Wunderwelt der menschliche Körper darstellt und auf seine Gefährdung hingewiesen. Mit der Erkenntnis der Notwendigkeit, auf seinen Körper zu achten und in keiner Weise an ihm Raubbau zu treiben, wird auch das Verständnis für hygienische Maßnahmen erwachsen. Ein wichtiges Kapitel stellt die Erste Hilfe bei Unfällen dar, denn nur zu leicht kann heutzutage jeder vor die Notwendigkeit gestellt sein, einem - unter Umständen Bewußtlosen - helfen zu müssen. Da nicht selten Mi- nuten entscheidend sein können, kann nicht immer das Eintreffen eines Arztes oder der Rettung abgewartet werden. Die wichtigsten, durch Laien ausführbaren Hilfeleistungen lernt jeder Schüler beherrschen. A. Andel Wenn auch in die Arbeit vertieft, sie wissen Bescheid in Erster Hilfe

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