Bundesgewerbeschule Steyr 1954-1963

Ein langer, oft sorgenvoller Tag war zu gehen, bis die Anlage so weit ausgebaut war. Der Krieg hatte eine unübersichtlid1e, un zureichende, völlig veraltete Elektroinstallation mit Aluminiumdraht auf Putz zurückgelassen. Doch gibt es keinen Nachteil, der nicht auch einen Vorteil mit sid1 bräd1te. Er bestand darin, daß die Fachsdiüler ausreichend Gelegenl1eit hatten, Elek- troinstallation praxisnah zu erlernen. Das Programm reichte für mehr als zehn Jahre. Und die E-Abteilung madite sich daran. Es werde Licht! , war der Wahl- sprud1. Die Beleuchtung der Lehrsäle wurde durch die Vermehrung der Aus- lässe und Verstärkung der Lampen wesentlich verbessert . An den Wänden der Gänge wurden Leitungskanäle mit Nbdeckplatten geschaffen, um Ord- nung und übersieht in die Leitungsflihrung zu bringen, die in viele einzeln abgesicherte Stromkreise geteilt wurde. Bald kamen die Werkstätten an die Reihe. Der Antrieb de1; Werkzeug- maschinen erfolgte damals selbstverständlich mittels Riemen von gemeinsa- men Vorgelegen aus. Wurde auch nur eine Maschine gebraudlt, so mußte der große Gruppenmotor laufen und alle Riemen auf der gleichen Trans- mission liefen mit. Dazu kam, daß der Riemenwald tagsüber den Lichteinfall durch die Dachlaternen stark behinderte. Wieder hieß es: Es werde Lidit ! @ Die Kabel vom Schalthaus zur Werkstätte werden in einem im Boden verlegten 400 er Rohr geführt Hier wird das Rohr von Schülern eingehoben Die Direktioni gab den Auftrag, jede Maschine mit elektromotorischem Ein- zelantrieb zu versehen; es war ein Auftrag auf Jahre hinaus. Eine Schalt- warte war nötig. Als ihre Abmessungen festgelegt waren, fand sie keinen Platz im Werkstättengebäude. Ein eigenes Haus wurde entworfen, der Platz gefunden, der Grund ausgehoben, das Haus gebau t und eingerichtet. Durch alle Werkstätten führend , wurde ein breiter Kabelkanal gebaut mit Ab- zweigungen zu jeder Maschinenstraße. Motoren wurden hergestellt oder frisch gewickelt, da gleichzeitig die Betriebsspannung von 220 auf 3 80 V erhöht werden sollte. Motorkonsolen und -schwingen für die einzelnen Werkzeug- maschinen wurden geplant, konstruiert, geschweißt, montiert. Mit jedem Ein- zelantrieb wurde die Werkstatt riemenarmer und heller. Schließlich wurden alle Deckenvorgelege abgenommen: Es wurde Licht! Als die sieben Gruppenmotoren des Jahre, 1946 samt den Transmis- sionen durch die 210 Einzelantriebe von heute ersetzt waren, herrschte tags- 74

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2